Mendhausen

Dieses ansehnliche Pfarrdorf grenzt gegen Morgen an Römhild, wovon es eine Stunde entfernt ist, gegen Mittag an Irmelshausen, gegen Abend an Rothausen und die Wüstung Eichelbrunn und gegen Mitternacht an den Mönchshof …”. So ist die Lage des Dorfes Mendhausen in der "Historisch-statistischen Beschreibung der Herzoglich Sächsischen gemeinschaftlichen Amtes Römhild" 1795 beschrieben.

Mendhausen ist ein klassisch fränkisches Haufendorf, in dessen Mitte die Kirche steht. Sie war ursprünglich mit Mauern und darauf befindlichen sogenannten Gaden (Vorratsräume) für bedrohliche Zeiten umgeben. Das Dorf hatte 1796 – 280 Einwohner mit 69 Feuerstellen (Haushalte). Die unruhigen Zeiten, besonders im 30jährigen Krieg, reduzierten zuweilen die Bevölkerungszahl um mehr als 60 %. Die Geschichte, die wohl im 7./8. Jahrhundert beginnt, liegt mit ihren Wurzeln im Dunklen. Da Mendhausen wohl eines der drei Höchheims gewesen ist, beginnt die – zwar in Fragmenten – aufgeschriebene Geschichte 783 (Groß Höchheim = jetziges Höchheim, Klein Höchheim = Mönchshof) mit der fränkischen Adeligen, der Gräfin Emhilt, die eben in diesem Jahr eine Reihe von Besitzungen und “Immobilien” dem von ihr gegründeten Kloster Milz übereignete. 799 vererbte sie die Besitzungen – auch das Kloster zu Milz – an das Bonifaciuskloster Fulda

Die erste Namensnennung “Mentehusen” stammt aus einer Kaufurkunde von 1156 (Graf Poppo von Irmelshausen, eine Henneberger Linie). Ebenso ist im 12. Jahrhundert (wahrscheinlich früher) von einer Kapelle der Parochie Mellrichstadt die Rede. In Mendhausen stand die erste Kirche, sie war Mutterkirche von Römhild bis 1405.

Landwirtschaft bildet die Hauptnährquelle der Einwohner, außerdem etwas Spinnerei, Bleicherei, Viehhandel und Weinbau …” 1710 bis 1918 ist das Herzogtum Meiningen auch für Mendhausen maßgebend.

Zur Gemarkung Mendhausen gehört der Mönchshof, welcher bei der geschichtlichen Entwicklung von Mendhausen eine bedeutende Rolle spielt. 783 wurde der Mönchshof urkundlich erwähnt, zurzeit Karl des Großen, in Verbindung mit dem Benedikterinnenkloster in Milz und der Äbtissin Emhild. Karl der Große war öfters zu Gast auf dem Mönchshof.

Das Dorf entwickelt sich, die Bevölkerung wuchs. 1897 wird die neue Schule neben der Kirche, in der Nähe des wesentlich früher erbauten kommunalen Backhauses gebaut. Ein Wirtshaus, drei Kaufläden, eine Stellmacherei und eine Schmiede waren etwa bis zur Hälfte des vorigen Jahrhunderts vorhanden. Mendhausen war immer ein landwirtschaftliches, ein Bauerndorf. In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte die Kollektivierung der Landwirtschaft, die zu einer Beseitigung von bäuerlichen Einzelbetrieben führte. 1969 entstand eine 400 Milchviehanlage der LPG. Im gleichen Jahr begannen die Arbeiten am Bau der Wasserleitung. Kurze Zeit später erfolgte der Bau der Kanalisation. In Eigenleistung der Bürger von Mendhausen entstand in den Jahren 1968 bis 1972 das Kulturhaus, das heute noch für alle Veranstaltungen genutzt wird. Zusätzlich entstand in unmittelbarer Nähe noch ein Sparten- und Sportlerheim sowie eine Verkaufsstelle, in der später der Jugendklub untergebracht wurde.

Nach 1990 wurde ein Wohnungsbaugebiet erschlossen, von dem insbesondere junge Familien regen Gebrauch machen. Als 1988 der Mönchshof eingeebnet werden sollte, konnte das durch den Widerstand einiger Bürger verhindert werden. Inzwischen ist das Gut zu alter Schönheit zurück.

Eine rege Vereinstätigkeit sorgte und sorgt heute noch für ein dörfliches Zusammenleben. Der Sportverein begeht 2011 sein 100-jähriges Bestehen. Die FFW wurde bereits 1875 gegründet. In Eigeninitiative bauten die Mitglieder ihr altes Gerätehaus 2010 so um, dass es den heutigen Anforderungen gerecht wird. Die Kirmesgesellschaft bewahrt durch die Fortführung der Trachtenkirmes alte Traditionen. Nach vielen Jahren der Pause nahmen die Frauen die Neugründung eines Karnevalvereins in ihre Hände und 11 Elfen führen nun schon über 10 Jahre in der Narrenzeit mit großem Erfolg das Zepter.

Der Heimatverein gründete sich 1999 und pflegt und bewahrt Brauchtum und Zeugnisse aus länger aber auch jünger vergangenen Zeiten. Das mit Hilfe von Fördermitteln neu restaurierte Backhaus und ein kleines Dorfmuseum werden durch die Vereinsmitglieder genutzt sowie erhalten und stehen zum Backhaus- und Museumsfest im Mittelpunkt der Vereinstätigkeit.

Heute ist das ansehnliche, schön restaurierte Dorf ein Wohndorf mit regem Gemeinschaftsleben – Von der Abgeschiedenheit des Dorfes, das direkt an der unseligen innerdeutschen Grenze lag, ist heute nichts mehr zu spüren – ein weltoffener Fleck in der Mitte von Deutschland als idyllischer Ort am Grünen Band des ehemaligen Grenzstreifens im Landkreis Hildburghausen.

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