Festkonzert der Jagdhornbläser
Das 40-jährige Jubiläum der Hainaer Jagdhornbläsergruppe wurde ein Opfer der Pandemie und so wurde das vorgesehene Festkonzert am vergangenen Wochenende nachgeholt.
Haina – Bereits für den Samstag hatten die Jagdhornbläser unter der Leitung von Frank Hummel zu einem akustischen Hochgenuss in die Kirche von Haina eingeladen. Dem sollte am Sonntagmorgen ein festlicher Bläser-Frühschoppen im Kulturhaus Haina folgen, bei dem ein vielstimmiges Halali erklang. Zu diesem sonntäglichen Highlight der Jagdhornbläsermusik hatten sich die Hainaer befreundete Jagdhornbläsergruppen (JBG) aus fünf Landkreisen eingeladen. Da auch die Jagdhornbläser Mitglied im Verbund der „Heener Vereine“ sind, gestaltete sich auch der Bläserfrühschoppen in gewisser Weise als Gemeinschaftswerk. Während die Jagdhornbläser für den musikalischen Teil sorgten, übernahmen die Mitglieder des Gemischten Chores Haina die Versorgung an der Theke und am Kuchenbuffet im Saal und der Kleintierzuchtverein Haina bot Gebratenes vom Rost an.
Eröffnet wurde das morgendliche Konzert durch die Alphornbläsergruppe aus Milz unter der Leitung von Dieter Plitzko. Verstärkt wurden die Milzer durch Günter Krieg aus Jüchsen, der auch Mitglied der JBG der KJS Meiningen ist. In einem Gemeinschaftschor der Bläsergruppen hieß es dann „Sammeln der Jäger“ und „Aufbruch zur Jagd“, dem sich die Auftritte der einzelnen Gruppen anschloss. Dabei übernahm Frank Hummel die Begrüßung, während die jeweiligen Leiter ihrerseits die Vorstellung ihrer Gruppe und zu ihren dargebotenen Stücken viele Informationen bereithielten.
Da von der JBG Heldburger Unterland nur zwei Vertreter dabei sein konnten und die JBG Sonneberg nicht kamen, blieb es bei den Auftritten von sechs Bläsergruppen. So machte nach einer ersten Einstimmung durch die Jagdhornbläser Haina die JBG der Kreisjägerschaft Meiningen mit exzellenten Beiträgen den Anfang. In einem kurzen Grußwort dankte Heiko Ender den Hainaern, dass sie nun schon über 40 Jahre die jagdliche Tradition durch das Jagdhornblasen pflegen. Gerade durch Pflege des jagdlichen Brauchtums komme der Jagdmusik eine wichtige Aufgabe zu, nämlich auch Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und der Jagd zu einem angemessenen Stellenwert zu verhelfen.
Neu formiert und erstmals öffentlich aufgetreten ist in Haina die Parforcehorngruppe „Henneberger Land“ unter der Leitung von Matthias Ramb aus Henfstädt. Das Parforcehorn, im französischen wird es „Trompe de Chasse“ genannt, war ein Vorläufer des Waldhorns. Durch die große Windung können Kopf und Arm hindurchgesteckt und das Horn so über der Schulter getragen werden. Ebenfalls eine Parforcehorngruppe war die „Buchonia“ aus Stadtlengsfeld (WAK), die wohl den weitesten Weg nach Haina hatte. Der Leiter Benjamin Schroll berichtete zwischen den Bläser-Vorträgen vom Erlebnis einer Hubertusmesse in den Ardennen (Belgien). „Hochachtung zollte Frank Hummel der Bläsergruppe für ihre hohe bläserische Qualität“.
Einem Ohrenschmaus gleich kam auch der Auftritt der JBG Herschdorf (Ilmkreis)mit ihrem Leiter Frank Hunstock, der die Aufgabe von seinem Vater Günter übernahm. Dieser ließ es sich mit seinen fast 93 Jahren nicht entgehen, als Zuhörer in Haina dabei zu sei. Bis weit über die Mittagszeit hinaus konnten sich die Besucher außerdem noch an der Neuhofer Bläsergruppe mit ihrem Leiter Gerald Wilhelm erfreuen, der nicht nur den Römhildern auch als musikalischer Leiter der Kinder- und Jugend-Musikvereinsbekannt sein dürfte. Den Abschluss bildeten schließlich die Gastgeber selbst. Das Finale war wiederum ein Gemeinschaftschor aller Bläsergruppen.
Für Freunde dieses Musik-Genre war es ein Hochgenuss, durch den Auftritt der verschiedenen Gruppen die musikalische Bandbreite erleben, die das Jagdhornblasen beinhaltet, Von Jagdsignalen, die den Aufbruch zur Jagd symbolisieren, wie eingangs erwähnt, über Märsche oder Konzertstücke bis zu den Totsignalen, wie beispielsweise „Sau tot“ oder „Jagd vorbei“ war das Dargebotene ein tolles Erlebnis.