Zum Hauptinhalt springen

MS „Gleichberg“ und eine mehr als 40-jährige Geschichte

Um wichtiges aktuelles Geschehen und historische Ereignisse für die Nachwelt festzuhalten oder besondere Ereignisse den Leuten in Erinnerung zu bringen, darin sehen die Ortschronisten der Stadt Römhild ihre Aufgabe.

von Kurt Lautensack

Gleichamberg – Einem solch besonderen historischen Ereignis sind auch Ortschronistin Regina Kupfer und ihr Chronisten-Team aus Gleichamberg, einschließlich des Autors, wieder einmal auf die Spur gekommen und gerieten dabei in das Fahrwasser eines Schiffes. Durch Recherchen, Aufstöbern von Unterlagen und vielen Gesprächen konnte die Geschichte des Schiffes „Gleichberg“ zurückverfolgt werden, das ein Gesamtbild entstehen ließ.

Für die Gleichamberger war es vor 40 Jahren wohl ein Moment für die Ewigkeit, als im Oktober 1981 in der „Aktuellen Kamera“ die Meldung kam, dass auf der Mathias-Thesen-Werft ein neues Schiff, getauft auf den Namen „Gleichberg“, vom Stapel lief. Noch dazu war es ein ganz besonderes Schiff, denn es war das erste in der DDR neu entwickelte und gebaute „Roll on/Roll off-Schiff (kurz Ro-Ro-Schiff genannt). Es war das erste Frachtschiff der Baureihe TYP Ro 15, die zwischen 1981 und 1985 gebaut wurden, um mit der modernen Entwicklung in der internationalen Schifffahrt Schritt zu halten. Ro-Ro-Schiffs sind speziell für den Transport rollender Güter wie Kraftfahrzeuge, selbstfahrende Land- und Straßenbaumaschinen oder auch Züge, die selbst an Bord des Schiffes fahren können, ausgelegt. Mittels Trailern (Transportwagen) konnten auch Container aufgenommen werden, da diese Transportart enorm zunahm. So berichtete seinerzeit auch das Freie Wort über die Schiffstaufe und der späteren Übergabe des Motorschiffes (MS) „Gleichberg“ an die Seereederei.

Zur Vorgeschichte

Doch bei vielen Leuten, die davon hörten, kam wohl die Frage auf, wie kamen Werft und Seereederei darauf, ein Schiff nach einem Berg mit fast gleichlautenden Ortsnamen aus dem „tiefsten Süden der DDR“, dem letzten Zipfel der sogenannten „autonomen Gebirgsrepublik Suhl“ zu benennen? Das kam so. In der Post an den Rat der Gemeinde Gleichamberg befand sich eines Tages ein Brief des VEB Deutfracht/Deutsche Seereederei Rostock (DSR). Darin wurde der Gemeinde mitgeteilt, dass auf der Mathias-Thesen-Werft in Wismar ein Roll on/Roll off-Schiff gebaut wird und die Reederei beabsichtigt, es auf den Namen „Gleichberg“ zu taufen. Gleichzeitig soll nach seiner Fertigstellung dazu mit der Gemeinde ein Patenschaftsvertrag abgeschlossen werden. Dazu kam die Anfrage, ob sie diese Aufgabe übernehmen würde, was natürlich für die Gleichamberger überhaupt keine Frage war und helle Freude auslöste.

Den Anstoß dazu gab damals Arthur Maul, unterstützt von Herbert Rückert, die sich ihrer angestammten Heimat erinnerten. Arthur Maul war seinerzeit Generaldirektor der Deutschen Seereederei Rostock, wie Horst Baumann erklärte, während Herbert Rückert als Korvettenkapitän a.D. (vergleichbar mit dem Dienstgrad Major) im Seefahrtsamt beschäftigt gewesen sei. Dieser offiziellen Anfrage in der Gemeinde sei ein Besuch von Arthur Maul bei seiner Mutter in Eicha vorangegangen, wobei es zu ersten Gesprächen gekommen sei. Dazu sei an dieser Stelle angemerkt, dass sich im Sinne des Patenschaftsvertrages trotz dieser Entfernung ein reger Kontakt zwischen allen Beteiligten, von der Werft über die Reederei bis zur Schiffsbesatzung einschließlich Kapitän entwickeln sollte. Doch der Reihe nach.

Ereignis Stapellauf und Schiffstaufe

Zu diesem Ereignis der Schiffstaufe, die am 24. Oktober 1982 erfolgte, war natürlich eine Delegation aus Gleichamberg nach Wismar eingeladen. Schließlich erhielt die Gemeinde Gleichamberg die Patenschaft über ein Schiff der Deutschen Seereederei mit dem Namen „Gleichberg“ in Anlehnung an ihren Hausberg, dem Großen Gleichberg. Der Delegation gehörten der damalige Bürgermeister Wolfgang Schüler und seiner Frau Waltraud sowie die Familien Horst und Doris Baumann, Friedrich und Meta Röhrig, Ewald und Liesel Wachenschwanz sowie Volker Wagner als Vertreter der FDJ an. Begrüßt wurden sie damals von dem aus Eicha stammenden Arthur Maul und dem gebürtigen Gleichamberger Herbert Rückert, die es beruflich an die Küste verschlagen hatte.

Bevor es zur traditionellen Zeremonie des Stapellaufs mit Schiffstaufe kam, stand natürlich eine Besichtigung der Werft an, die für alle zu einem bleibenden Erlebnis geworden war. Denn ein Schiff im Hafen aus der Nähe zu sehen, das war eine Sache, einen Einblick in das Geschehen auf einer Werft bei einer Besichtigung in all ihren Dimensionen und technischen Details live zu erleben, das war mehr als nur beeindruckend, das war etwas einmaliges. Doch die größte Aufregung habe damals der Taufpatin Doris Baumann noch bevorgestanden, die die Schiffstaufe vollziehen sollte. Denn auf Wunsch der Rostocker Seerederei sollte es eine verdienstvolle Genossin sein. So fiel die Wahl auf Doris Baumann, Mutter von vier Kindern, Hortnerin an der „Georgi-Dimitroff-Oberschule“ Gleichamberg und vielseitig gesellschaftlich tätig.

Ein solches Ereignis lockt natürlich viele Interessierte an und so fanden sich zur Taufzeremonie mehr als 2000 Werftarbeiter und Bürger aus Wismar ein, um diesen Stapellauf des ersten Ro-Ro-Schiffs mitzuerleben. Vor allem war es für die mitgereisten Gleichamberger ein spannender Augenblick, als Doris Baumann den Taufspruch sprach: „Ich taufe dich auf den Namen „Gleichberg“ und wünsche dir allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“. Damit sei die Sektflasche schwungvoll auf das Schiff getroffen, bevor es allmählich von der Helling ins Hafenbecken glitt. Damit sollte es natürlich für Gleichamberg noch längst nicht gewesen sein.

Von der Jungfernfahrt bis zur Wende

Bereits 10 Monate nach dem erlebnisreichen Stapellauf, stand für die Gleichamberger ein weiterer Besuch in Wismar an. Das MS „Gleichberg“ war inzwischen komplett ausgestattet und seetüchtig. So fand am 27. Juli 1982 der „feierliche Flaggenwechsel“ statt, wie es in der Seemannssprache heißt, als das Schiff vom Werftdirektor Oswald Müller an die Deutsche Seereederei Rostock übergeben wurde. Die Festrede habe Arthur Maul als Generaldirektor der DSR gehalten. Zu den Gästen gehörten die Familien Schüler, Baumann und Wachenschwanz, da sie auch bei der Taufzeremonie waren sowie Friedrich und Meta Röhrig, Dieter und Liselotte Schmidt (Schwester von Herbert Rückert), Ute und Ewald Schmidt, Regina und Arno Schmidt und der Bürgermeister von Eicha, Erich Lösch.

Gleichzeitig wurde von der Werft ein Fotoalbum übergeben, das Abschnitte vom Aufbau einzelner Sektionen (Boden-, Bug- und Achterschiffsektion, Hauptfahrdeck usw.) der „Gleichberg“ mit Fotos vom Stapellauf mit Taufe enthielt. Fotos vom Flaggenwechsel bei der Übergabe an die Reederei sowie die feierliche Übergabe der Schiffsdokumente wurden nachgereicht und im Album ergänzt. Wenige Tage später, am 06. August 1982, kam in der Gemeinde ein Schiffstelegramm des Kapitäns. Darin übermittelt er Grüße der Besatzung des Schiffes, das sich auf der „Jungfernreise nach Akaba“ (Hafenstadt in Jordanien am Golf von Akaba/Rotes Meer) im westlichen Mittelmeer befindet und „am 10.08. in den Suezkanal“ einlaufen wird. Es hatte eine Komplettladung Lastwagen und Ersatzteile an Bord.

Diese Reise wurde aber für das Schiff und der Mannschaft zum Desaster, denn „am 13.08.1982 um 03.13 Uhr Ortszeit lief das Schiff auf ein in der Straße von Tiran (auch Meerenge genannt, die das Rote Meer mit dem Golf von Akaba verbindet) auf ein Korallenriff“. Erst am 20.08.1982 konnte es mit drei Bergungsschleppern wieder ins „freie Wasser“ gebracht werden, hieß es. Die spätere Reparatur erfolgte in Dubrovnik (Kroatien). Wie die Seekammer später feststellte, habe an dieser Havarie eine Mitschuld „das schlechte Bordklima im Wachablauf und die diktatorischen Gewohnheiten des Kapitäns“ beigetragen. Neuer Kapitän wurde später Jürgen Keil. Soweit eine Episode des Ro-Ro-Schiffes „Gleichberg“.

Bordfest und Kirmesbesuch

Das Geschehen beeinträchtigte keinesfalls das Patenschaftsverhältnis, ganz im Gegenteil. Immer wieder kam es zu Kontakten, wenn auch mehr brieflicher Art, in der auch die Besatzung über verschiedene Aktivitäten berichtete. Schließlich kam eine Einladung an den inzwischen im Amt befindlichen Bürgermeister Günther Köhler (Wolfgang Schüler war leider zu früh verstorben) zu einem Bordfest in einer Ferienanlage in Rerik im September 1986. Der Einladung folgten dieses Mal die Familien Wolfgang und Roslinde Sokolowski, Wilfried und Christa Florschütz sowie Heinz und Hedwig Mauer aus Gleicherwiesen, als es nach einer Nacht im Seemannshotel in Rostock nach Rerik ging. Im Gespräch mit Wolfgang und Roslinde Sokolowski wurde deutlich, wie unkompliziert und freundschaftlich solche Begegnungen mit dem Kapitän, seiner Besatzung und deren Angehörigen abliefen. Ein Schreiben des Schiffselektrikers Thoms von Bord des MS „Gleichberg“ informierte im Februar 1987 über das zwischenzeitliche Geschehen.

Als Dank für die bisherigen Einladungen wurde von der Gemeinde Gleichamberg zu einem Gegenbesuch zur Gleichamberger Kirmes Ende Oktober/Anfang November 1987 eingeladen. Auch diese wurden vom Kapitän und einigen Besatzungsmitgliedern gern angenommen. So erlebten sie nicht nur die Gleichamberger Kirmes, sondern wurden auch mit anderen Traditionen bekannt gemacht. Und natürlich wollten sie den Berg besteigen, dessen Namen ihr Schiff trug. Da das Wetter nicht ganz wie gewünscht mitspielte, blieb ihnen natürlich der wunderbare Rundblick versagt. Trotzdem seien sie vom Aufstieg beeindruckt gewesen. Einige Besatzungsmitglieder waren im Kulturhaus untergebracht, erinnert sich auch Günther Köhler, einige privat. So sei zum Beispiel der Funkoffizier bei ihm untergebracht gewesen und der Schiffskoch bei Familie Sokolowski.

Das waren längst nicht alle Kontakte oder Zusammentreffen, die sich in den 1980er Jahren ergaben. So waren bei weiteren Treffen auch Günther und Elvira Köhler, Renate Schwamm sowie eine Familie Weiße aus Linden dabei. Einzelne Besatzungsmitglieder, wohl auch der Kapitän, seien zwei Mal zu Besuch in Gleichamberg gewesen. Es war eben ein Jahrzehnt intensiver Patenbeziehungen. Darüber hinaus entwickelten sich persönliche Kontakte, die sogar bis über das Jahr 2000 hinaus bestanden. So zum Beispiel mit dem Schiffskoch Uwe, wie sich Egon Schüler erinnert, zu dem ein sehr freundschaftliches Verhältnis bestand.

Es muss wohl beim Gegenbesuch gewesen sein, als der Kapitän ein zweites Album übergeben hatte (mit Datum vom 10. Oktober 1987), das an Bord des Schiffes entstanden war. Es enthielt ausnahmslos Fotos, die die Besatzungsmitglieder „geschossen“ hatten und vom Fotozirkel entwickelt wurden, wie es in den von Kapitän Jürgen Keil handschriftlich Brief auf der ersten Seite des Albums heißt. Hier wird der Arbeitsalltag bei der Schiffsreise von Rostock in die finnischen Häfen Hanko und Helsinki geschildert, vom Auslaufen und dem vom Bord gehen des Lotsen über das Geschehen an Bord bis zum Einlaufen in den Hafen von Helsinki, dem Löschen der Ladung und Fotoeindrücken von Helsinki, der „Tochter der Ostsee“ wie sie im Album bezeichnet wird. Interessant vor allem auch die Eindrücke vom Leben an Bord während der Reise. Bilder vom nautischen Wachoffizier auf der Brücke, vom Maschinenraum, von einem notwendigen Manöver auf See, von Arbeiten an Bord, von den Wirtschaftsräumen oder vom Freizeitangebot, sie alle vermittelten einen Eindruck vom Leben an Bord.

Viele weitere Erinnerungsstücke und Geschenke zeugen von einem regen Austausch während dieser Patenschaft. So wurde von Matrosen im Hobbyraum des Schiffes ein originalgetreues Modell an die Gemeinde übergeben, das heute noch im Archivraum vorhanden ist, ebenso ein Steuerrad aus Holz gefertigt. Ein Rettungsring mit der Aufschrift MS „Gleichberg“, ein Bild vom Schiff und eine Tafel mit den unterschiedlichsten Schiffsknoten hängen heute noch im Vereinsraum des Feuerwehrvereins. Außerdem liegen nun auch den Ortschronisten um Regina Kupfer noch einige Originalschriftstücke vor, die Beleg für ein Jahrzehnt intensiver Kontakte sind. Leider gingen diese wie so vieles andere im Wendetrubel verloren, weil natürlich auch die Grundlage dafür den Beteiligten entzogen wurde.

Doch was ist aus dem Patenschiff „Gleichberg“ geworden?

In unserer Region hält sich eine überlieferte Aussage, dass ein Patenkind einen siebten Teil von seinen Paten erbt. Umgemünzt auf das Gleichberg-Schiff, meinten Gleichamberger, wenn das Schiff einen solchen Teil von der Härte des Basaltgesteins vom Gleichberg habe, dann werde es so manches überstehen. Wer konnte ahnen, dass es gleich auf seiner Jungfernfahrt zutreffen wird, als es auf ein Korallenriff auflief. Musste zwar repariert werden, hielt aber dem Riff stand. Und so kreuzt die Gleichberg noch heute, wenn auch als „Ile de Re“ (Name einer Insel an der französischen Westküste) inzwischen unter indonesischer Flagge im indischen Ozean zwischen Malaysia und Singapur.

Mit den politischen Veränderungen 1989 und 1990 wurde auch die Patenschaft begraben und die „Gleichberg“ an den neuen Eigentümer, der Deutschen Seereederei GmbH Rostock übergeben, da ja die DDR-Betriebe abgewickelt wurden. Bis zu diesen Zeitpunkt war die „Gleichberg“ durch die DDR-Volksmarine für den Mobilmachungsfall als Transportschiff und Hilfsminenleger erfasst. 1991 wurde das Schiff an die „Dublin Ferry Ltd.“ verchartert (vermietet, verpachtet) wie es in der Seefahrt heißt und in „City of Dublin“ umbenannt.

1994 erhielt das Schiff seinen alten Namen „Gleichberg“ zurück, wurde an die „Finncarriers Oy“ Helsinki verchartert und verkehrte zwischen Lübeck und Hanko/Helsinki. Im Jahr 2000 erfolgte wiederum eine Umbenennung in „Prerow“ und an Tunesien verchartert, um im Mittelmeer zu verkehren. Schließlich wurde es 2002 endgültig verkauft, in „Ile de Re“ umbenannt, in Gdansk zum Kabelleger umgebaut (von 139 m Länge auf 143 m), wo es nun unter französischer Flagge mit Heimathafen Marseille fuhr. Das blieb wohl so bis 2017. Nach letzten Recherchen schippert das Schiff nun wie erwähnt unter indonesischer Flagge.

Ergänzend sei noch erwähnt, dass die „Gleichberg“ mit Auersberg (2011), Kahleberg (2013), Ritzberg (2010) und Siegelberg noch vier Schwesternschiffe erhielt, von denen bereits drei verschrottet sind (Jahr in Klammern) und nur noch die Siegelberg im indischen Ozean kreuzt. So hat sich also die Härte des Gleichamberger Basalts und der Spruch Paten bewahrheitet und ließ der einstigen „Gleichberg“ bisher alle Stürme überstehen.

Anmerkung des Autos: Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, insbesondere auch was die Personen angeht, die bei dem einen oder anderen Treffen dabei waren.

Stimmen zum Ereignis „Gleichberg“

Horst Baumann (bei der Taufe dabei): Für mich war es nicht nur eine Ehre dabei gewesen zu sein, sondern es war eine Ehre für Gleichamberg und unsere Heimat, dass der Name Gleichberg in die Welt hinausgetragen wurde. Und es freute mich natürlich, dass meine Frau Doris als Taufpatin ausgewählt wurde.

    Roslinde Sokolowski: Schon die Zugfahrt zum Bordfest 1986 nach Rerik war ein Erlebnis, weil es unter uns drei Familien recht lustig zuging. In Rostock haben wir im „Seemannshotel“ übernachtet und sind am nächsten Tag nach Rerik abgeholt worden. Dort fand ein Sportfest mit allen drum und dran statt und am Abend gab es eine richtig schöne Feier. Neben kleinen privaten Geschenken überreicht Wilfried Florschütz ein aus Holz geschnitzten Hirsch.

      Wolfgang Sokolowski: Das Bordfest war gewissermaßen ein Familientreffen der Schiffsbesatzung zu dem wir als Gäste eingeladen waren. Da die Mannschaft im Nebenraum saß, habe ich auf ihren Tisch die mitgebrachte selbstgeschlachtete Wurst gestellt, was freudig honoriert wurde und somit der Freundschaftsfunke gleich übersprang. Der Schiffskoch war dann ein Jahr später auch unser Gast während der Gleichamberger Kirmes.

        Dieter Schmidt bei der Schiffsübergabe dabei: An alles kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Es war jedenfalls sehr schön, einmal dabei gewesen zu sein. Mein Schwager Herbert Rückert hat uns durch das Schiff geführt, das war schon großartig und unvergesslich. Beim gemeinsamen Treffen habe ich auch noch das Lied vom blauen Vogel gesungen, das abgewandelt als Wunsch für das Schiff gelten sollte (Anm.: Dieter Schmidt war Taubenzüchter und im Lied heißt es –Blauer Vogel, du mein ganzes Glück, kehre schnell in deinen Heimatschlag zurück)

          Ute Schmidt (Schiffsübergabe, Flaggenwechsel): Es war wunderbar. Ich weiß noch wie wir übers Schiff gelaufen sind, es war ja noch nicht beladen. Das war schon toll. Beim Festakt waren im Raum keine Stühle, nur Stehtische, was wir bis dahin ja nicht kannten. Ich war froh, dass ich mich irgendwo anlehnen konnte. Wir waren den ganzen Tag unterwegs.

            Ewald Schmidt: Neben der Werftbesichtigung haben die Seeleute mit uns auf zwei Boten eine Rundfahrt auf der Ostsee gemacht. Das waren schon Erlebnisse. Dann sind wir direkt an einer Räucherei ausgestiegen, wo es frisch geräucherten Fisch gab. Abends ging es hoch her auf dem Schiff und es gab guten Schnaps.