Zum Hauptinhalt springen

Mit Lampenfiebär auf in den Urlaub nach Italien

Erstellt von Kurt Lautensack | | Gleicherwiesen

„Nix Amore am Lago Maggiore“, so heißt in diesem Jahr das Lustspiel der „Theatergruppe Lampenfiebär e.V.“, die gegenwärtig im Dorfgemeinschaftshaus in Gleicherwiesen voll in den Probenmodus geschaltet hat.

Gleicherwiesen – Das Blau des Himmels und die grünen Berge spiegeln sich im Wasser des Sees, dazu ein Badestrand und ein märchenhaftes Naturpanorama, da kommt echtes Urlaubsfeeling auf. Der Lago Maggiore zählt zu den reizvollsten Urlaubsregionen in Europa. Und wer schon einmal dort war, wird sich an ähnliche Bilder erinnern wie dieses im Bühnenbild (ausgesucht von Mario Anschütz), das der Zuschauer im Blick hat. Denn das Bühnenbild stellt den Handlungsort der Komödie von Bernd Gombold dar, eine Sonnen-Terrasse mit Liegen, Poolbar und mit Blick auf den See. Genau dorthin hat es die Theaterleute von „Lampenfiebär“ in ihrem neuen Stück verschlagen, genauer gesagt in das Familienhotel „Amore mio“ am Lago Maggiore.

Die Proben sind in vollem Gange, deshalb besuchte Freies Wort am vergangenen Samstag die Theaterleute in Gleicherwiesen, um ein wenig Probenatmosphäre einzufangen, etwas zum Stück selbst und zur Arbeit des Theatervereins zu erfahren. Dass das Lustspiel auch bei den Proben Spaß macht, kann man nachvollziehen. Da gibt es so manchen „Verstolperer“, bei dem gelacht wird, was sich der Darsteller beim Stück verkneifen muss oder es gibt eine passende Bemerkung. Heiterkeit auch wenn mal was schief geht oder dem Kellner das Glas vom Tablett fällt. Schließlich muss ja auch Freude beim Spielen sein.

Nach den erfolgreichen Aufführungen der Vorjahre, 2023 war es „Tommy‘s Tante“, stelle sich immer die Frage, „was bringen wir dieses Mal auf die Bühne“, erklärte Jana Beiersdorfer (Foto). Dabei soll es inhaltlich natürlich immer etwas anders gelagert sein, um auch eine gewisse Abwechslung hineinzubringen, weiß sie aus ihrer langjährigen Erfahrung als Gründungsmitglied und Regisseurin der Theatergruppe, wenn sie nicht selbst eine Rolle innehat. Denn seit 2008 finden, neben der Corona-Unterbrechung, Aufführungen des Theatervereins statt. Die Idee, einer Theatergruppe ins Leben zu rufen, entsprang einer Dreier-Gesprächsrunde zwei Jahre zuvor, als die drei Bedheimer Frauen Jana Beiersdorfer, Anke Jahn und Doris Leipold darüber nachdachten, wie man das kulturelle Leben der Region bereichern könnte.

Eine Internetplattform zur Auswahl von Theaterstücken, Komödien und Lustspiele sowie der Autoren bietet der Deutsche Theaterverlag, erklärte Jana Beiersdorfer. Nach dem Ende der Spielzeit und einer kurzen Pause beginnt für sie die Suche nach einem geeigneten neuen Stück. „Ich suche das in Frage kommende Stück aus“, so Jana Beiersdorfer, „wobei ich natürlich viele Kriterien im Hinterkopf habe. Es soll unterhaltsam und humorvoll sein und dem Zuschauer Spaß und Entspannung bieten“. Aber vieles andere müsse beachtet werden, so die Räumlichkeiten und Platzbedarf auf der Bühne sowie die Machbarkeit mit der Theatergruppe. „Bei der Auswahl des Stückes überlege ich gleichzeitig, welche Rolle am besten zu einem Mitglied unserer Gruppe passen würde“. Danach werde gemeinsam das Stück besprochen und die Rollenvorschläge diskutiert, wobei sich selbstverständlich jeder mit einbringen soll, betont sie ausdrücklich. Danach beginnen die weiteren organisatorischen und inhaltlichen Planungen vom Bühnenbild, über Requisiten und vieles andere mehr.

Worum geht es nun bei dem Lustspiel in drei Akten von Bernd Gombold?

Wie eingangs schon erwähnt handelt es sich um Urlaub in einem Familienhotel am reizvollen Lago Maggiore in Italien. Zwei Freundinnen, Bärbel und Hilde, wollen in ihrem Urlaub so richtig "einen draufmachen". Für ihre Eskapaden haben sie sich das kleine Familienhotel „Amore mio“ auserkoren, das von der geschäftstüchtigen Teresa und ihrem gutaussehenden Sohn Angelo betrieben wird. Der wiederum ist sich seiner Wirkung auf die Damen sehr wohl bewusst, vor allem, wenn er mit italienischem Akzent spricht. Und wie das Schicksal manchmal so mitspielt, erwischt Hilde aus Versehen im Zug einen falschen Koffer. Dadurch verläuft der Urlaub ziemlich turbulent, obwohl sich die beiden ihn ganz anders haben träumen lassen. Zum Glück erfährt davon nichts ihr muffliger Ehemann Karl, den sie zu Hause gelassen hat. Dafür taucht eine andere Familie auf, eine sehr dominante Renate mit ihrem Ehemann Hans-Jochen, der voll unter dem Pantoffel steht. Dazu kommt der Drogendealer Ritchi, der seinen Koffer sucht und als Begleiterin Chantal an seiner Seite hat. Die Regie bei diesem Stück übernehmen Anke Jahn und Beatrix Frank, während Jana Beiersdorfer in eine Urlauberrolle schlüpft.

Stimmen der Mitspieler:

Regina Jünger (Hotelbesitzerin): „Mir macht die Rolle als Hotelchefin Spaß. Da ich etwas gebrochen deutsch spreche, habe ich das daheim geübt. Ich habe sogar ein paar Wörter italienisch gelernt, weil ich öfters mit meinem Sohn schimpfen muss, der sich mehr auf die Damen konzentriert als auf seine Arbeit. So heißt z.B. ab in die Küche „in cocina“, Cane pigro – fauler Hund oder donnaiolo- Weiberheld, Schürzenjäger“.

Enrico Lietz (Sohn): Mir gefällt meine Rolle, obwohl ich es voriges Jahr etwas ruhiger hatte. Dieses Jahr muss ich mich verjüngen und einen charmanten Kellner spielen. Aber das Kellnern ist gar nicht so einfach. Was unsere Jana betrifft, die macht es super. Sie koordiniert alles und findet auch immer für jeden die richtige Rolle. Das passt alles“.

Erika Kühner (Urlauberin Hilde): Immer mit einem Lächeln meint sie: „Dort wo es geht, spielt natürlich auch die Mundart mit hinein, wir kommen ja aus Deutschland. Mein Karl musste ja daheim bleiben, aber oft heißt es „Mei Karl hat gsacht…“. Was unsere Kleidung angeht, so sucht zunächst jeder nach der passenden Kleidung für seine Rolle. Dann wird geguckt, ob es passt oder etwas andere her muss“.

Los geht es am 06. April 2024 mit der Premiere, danach folgen 7 weitere Vorstellungen im DGH Gleicherwiesen.

Zurück
Enrico Lietz
Erika Kühner
Jana Beiersdorfer
Regina Jünger