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Nachwuchsmusiker zeigten Talent und Können

Erstellt von Kurt Lautensack | | Milz

Zu ihrem Jahreskonzert 2024 hatte das Kinder- und Jugendorchester Gleichamberg (KJOG) am ersten Advent ins Kulturhaus nach Milz eingeladen.

Milz – „Musik kann uns zum Lachen oder Weinen bringen. Sie kann uns beim Sport zu Höchstleistungen treiben. Sie beruhigt uns, macht uns glücklich oder ängstlich. Nur eines tut Musik nie: Sie lässt uns niemals kalt“, heißt es in einem Spruch von Musikforschern. Und sie kann noch etwas, was das Kinder- und Jugendorchester am Sonntag betraf, sie kann einen ganzen Saal begeistern und berühren, manchmal auch Gänsehaut hervorrufen. Das mag mit Sicherheit bei Eltern oder Großeltern der Fall gewesen sein, besonders dann, wenn der Familiennachwuchs als Solist oder Solistin aufgetreten ist.

Da waren zum Beispiel Lina Matthäi (Klarinette) und Yelka Köhler (Querflöte), Paul Hofmann (Posaune) mit Yesterday oder Leonard Frank mit seinem Posaunensolo, Lara Rottenbacher (Trompete), Jenna Hornig (Altsaxophon) oder Lilli Spindler (Waldhorn) mit ihrem Solistenstück aus der „Berner Stadtwache“ im Wechselspiel mit dem Kinder- und Jugendorchester. Dabei spannt sich der Bogen ihrer Wohnorte von Schweickershausen, über Gellershausen, Westhausen, Bedheim oder Gleichamberg bis nach Milz und Römhild, um nur einige zu nennen, aus denen sich die wunderbare Musikergemeinschaft des KJOG zusammensetzt.

Ihr Können gezeigt hat auch Lilly Frank auf ihrer Querflöte, begleitet von ihrer Musiklehrerin Nicole Göpfert auf dem Klavier, als die wunderschöne Melodie aus „Drei Haselnüsse“ erklang, bei der mancher Zuhörer vielleicht noch die Stimme von Ella Endlich, tags zuvor in Suhl, im Ohr hatte. Aber auch als Sprecherin und Moderatorin zur „Südamerikanischen Weihnachtssuite“ (South American Christmas Suite), intoniert vom KJOG, zeichnete sie sich aus. Überall auf der Welt werde Weihnachten gefeiert, so Lilly, wobei jedes Land auch seine eigenen traditionellen Weihnachtslieder habe. Auf die einzelnen Stücke, mit denen das Orchester die Besucher musikalisch von Mexiko bis nach Venezuela führte, stimmte sie inhaltlich ein. Ansonsten erwies sich Lukas Müller, ein neues Gesicht im Team der Musiklehrer, als ausgezeichneter Moderator und Solist auf der Trompete.

Jeder fängt einmal klein an, so heißt es manchmal, und so gehörte die Aufmerksamkeit im ersten Teil des Weihnachtskonzertes auch den jüngsten Mitgliedern mit ihrem Flötenspiel, ob im Duett oder gemeinsam. Sie zeigten, was sie bereit im Kindergarten oder der Grundschule bei Nicole Göpfert schon gelernt haben, die regelmäßig mit den Flötengruppen arbeitet. Und was gibt es Schöneres, auch für die Jüngsten, wenn sie unter großem Beifall auf der Bühne stehen. Aber ganz gleich, wer auftrat, ob Solisten, Gruppen oder das gesamte Orchester, es gab bei jedem Auftritt tüchtig Applaus und so mancher Augenblick wurde auf dem Handy festgehalten, gefilmt oder fotografiert.

Was das Kinder- und Jugendorchester in seiner Gesamtheit zu leisten vermag, seit Beginn an vor mehr als 21 Jahren von Thomas „Peppi“ Gütter geleitet, das war bei allen Liedern oder Stücken zu hören. Insbesondere bei der bereits genannten Weihnachtssuite, bei „Somewhere in my memory“, den „Piraten der Karibik“ oder dem temperamentvollen „Dos Muchachos“. Vom Spiel begeistert waren auch Vizelandrat Dirk Lindner und Römhilds Bürgermeister Heiko Bartholomäus. Lindners Dank galt dem gesamten Verein, der Vereinsvorsitzenden Ellen Krause, dem Orchesterleiter, Lehrern, Großeltern und Eltern, die das Musizieren überhaupt ermöglichen, allen voran natürlich den Kindern und Jugendlichen selbst.

„Man spürt, dass der Verein lebt und sich weiterentwickelt“, so der Vizelandrat. Mit drei Jugendkapellen, mit Gleichamberg, Römhild und Themar, sei der Landkreis gut aufgestellt und alle erfahren auch die Unterstützung durch den Landkreis. So erhielt das KJOG, ähnlich wie die anderen beiden Orchester, seit 2006 etwa 450.000 Euro aus verschiedenen Fördertöpfen. Darin enthalten sind z.B. finanzielle Unterstützung für Musikinstrumente, für die Ausbildung durch die Musiklehrer, Kleidung und anders mehr. Schließlich habe die Ausbildung in den Jugendorchestern noch einen anderen Effekt, denn die ausgebildeten Musiker verstärken irgendwann die Kapellen in der Region, ergänzte Heiko Bartholomäus. Thomas Gütter blieb es vorbehalten, sich nochmals bei der Vereinschefin Ellen, bei allen ehrenamtlichen Helfern und dem Milzer Karnevalsverein als Betreiber des Kulturhauses zu bedanken.

Zwei Neue im Team

Für die ausbildungsbereiten und musikbegeisterten Kinder und Jugendlichen braucht es die Unterstützung von allen Seiten, vor allem braucht es Musiklehrer. So durften sich Vereinsvorsitzende Ellen Krause und der musikalische Leiter Thomas Gütter über einen Zuwachs in ihrem Team freuen. Seit September dieses Jahres gehören Lukas Müller und Christian Schob zum Team der Musiklehrer des Vereins. Lukas Müller kommt aus Meiningen und ist freischaffender Musiker. Und Lehrer für Blechblasinstrumente (Trompete, Tenorhorn und Posaune). Als freischaffender Musiker ist er u.a. bei den Meininger Hofmusikern tätig, in der Kreismusikschule Meiningen und nun auch beim KJO Gleichamberg.

Christian Schob kommt aus der Grabfeldregion und ist beruflich als Informatiker bei der Firma „Warema“ tätig. Als ausgebildeter Musiker hat er sich besonders dem Trommelwirbel verschrieben, spielt als Schlagzeuger bei den Queienberg-Musikanten mit und ist ebenfalls seit September als Ausbilder für „Schlagwerkzeuge“ beim KJOG tätig. Besonders Thomas Gütter freute sich über den weiteren qualitativen Zuwachs durch beide Musiklehrer.

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