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Milzer Rassegeflügelzüchter bereiten ihr Jubiläum vor

Erstellt von Kurt Lautensack | | Milz

Kürzlich trafen sich die Rassegeflügelzüchter in der Anlage ihres Vereinsvorsitzenden Erich Wiegler in Milz, um ihren Blick auf das bevorstehende Vereinsjubiläum zu richten.

Milz – Das 60-jährige Vereinsjubiläum soll Ende des Jahres mit einer Feier und einer Jubiläumsschau würdig und angemessen begangen werden, erklärte Erich Wiegler. Sie wird gemeinsam mit dem Kleintierzuchtverein Haina gestaltet werden, mit dem es ohnehin seit vielen Jahren eine gute Zusammenarbeit gebe. Doch eine solche Jubiläumsschau braucht natürlich eine Vorbereitung, sowohl organisatorischer als auch züchterischer Art. Denn Tiere, ob Hühner, Tauben oder Wassergeflügel können für eine Ausstellung nicht aus dem Hut gezaubert werden, sondern braucht Zeit, auf die sich natürlich die Züchter längst eingestellt haben. Unabhängig von der züchterischen Arbeit, die Rassegeflügelzüchter des Vereins stehen natürlich längst in den Startlöchern, braucht es bei der Vorbereitung einen Fahrplan für die kommenden Monate.

Danach gefragt, wurden eine Menge Kriterien und Punkte genannt, aber auch Risiken, die gerade eine Ausstellung in sich birgt. So berge eine Rassegeflügel-Ausstellung auch immer ein gewisses Wagnis, weil schon oft genug eine nahende Geflügelpest oder Geflügelpestausbrüche einem Verein einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. Das habe man erst in der Saison 2022/2023 gespürt. So sei die Lokalschau in Haina gerade noch durchgeführt worden, als das „Aus“ für weitere Schauen kam, unter anderem auch für die zum Jahresende vorgesehene Slusia-Schau. So betrachten die Mitglieder des Milzer Vereins die kommende Ausstellungssaison 2023/2024 durchaus kritisch. Denn Fakt sei, so der Vorsitzende, und erntete die Zustimmung seiner Zuchtfreunde, dass die von den Veterinärbehörden erstellten Anforderungen die Ausstellungen für Rassegeflügel ziemlich erschweren würden, wobei „die Züchter ohnehin von der Politik völlig alleine gelassen werden“.

Apropos Rechnungen. Eine solche Ausstellung belaste natürlich auch das Budget eines kleinen Vereins mit seinen 16 Mitgliedern und „von der gegenwärtigen Inflation wollen wir gar nicht erst reden“, meinten Erich Wiegler und sein Vorstandsmitglied Joachim Frank. Da freue man sich natürlich sehr, wenn Betriebe und Gewerbetreibende eine Ausstellung als Sponsoren unterstützen, denn durch Mitgliedsbeiträge könne man eine Ausstellung nicht stemmen. Selbst eine kurzfristige Absage einer Ausstellung koste einem Verein eine Menge Geld, angefangen vom Bereitstellen der Käfige über Saalmiete und deren Nebenkosten u.a.m. Doch die Zuchtfreunde blicken durchaus positiv auf die kommenden Wochen und Monate.

Und selbstverständlich blickt man auf die fast 60-jährige Vereinsgeschichte zurück. Dabei stellen die Mitglieder fest, dass Tier-, Natur- und Umweltschutz keine „neue Erfindung“ sei, denn schon in ihrer Satzung waren der „Tier- und Umweltschutz, die Erhaltung und Förderung der deutschen Rassegeflügelzucht als altes Kulturgut … und die Förderung alter gefährdeter Heimatrassen“ wichtige Vereinsziele. Interessant ist dabei in den Chronikaufzeichnungen zu lesen, was unter anderem den Anstoß für die Gründung eines Rassegeflügelzuchtvereins gegeben habe. So wird in einem Gedicht eines Vereinsmitgliedes von „wackeligen und schlecht aussehenden Hühnern“ gesprochen, von einem Hahn der nur noch für den Suppentopf taucht und Gänsen, die „immer kleiner wurden“, aber von der Schönheit kaum keine Spur übrig war. Dieser Umstand sollte enden.

Und so heißt es in diesem Gedicht, das an die Vereinsgründung vor nunmehr fast 60 Jahren erinnern soll, weiter: „…Da trafen sich ein paar Hühnerfreunde ganz bedrückt, mit viel Elan und Federn geschmückt. Und gründeten in Milz, wie kann’s anders sein, den Tauben-Gänse-Hühnerverein…“. Damals war der Verein in der „Sparte Rassegeflügelzüchter“ im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter organisiert. Seit 1990 führt der Verein den Namen „Verein für Rassegeflügelzucht Milz und Umgebung e.V.“ Habe der Schwerpunkt zu DDR-Zeiten mehr auf der Leistung (Fleisch, Eier) gelegen, hieß es in der Züchterrunde, weil es vor allem um die Selbstversorgung mit Geflügel ging, so liege er heute in der Schönheit und Vollkommenheit im Körperbau der Tiere, wie sie dann auch in den Bewertungskriterien in den Mittelpunkt rücken werden.

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