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Beeindruckende Artenvielfalt bei der Lokal-Geflügelschau

Erstellt von Kurt Lautensack | | Haina

Hell, geräumig und übersichtlich, so präsentierte sich die Ausstellung des „Kleintierzuchtvereins Haina e.V.“ (KTZV) am 3. Advent-Wochenende im Kulturhaus Haina.

Haina – „Nach zweijähriger Zwangspause freut es uns ganz besonders, wieder eine Lokalschau in Haina durchführen zu können“, sagte Wilfried Bock während der Ausstellungseröffnung. Als Gäste konnte Wilfried Bock, der den 1950 gegründeten Kleintierzuchtverein mittlerweile schon 34 Jahre anführt, Römhilds Bürgermeister Heiko Bartholomäus, Erik Beiersdorfer von der Jungen Union, Ralf Bernhard als Vorsitzender des Dachverbandes der „Heener Vereine“ begrüßen. Ein steter Gast der Lokalschau Haina ist der Vorsitzende des Kreisverbandes Meiningen der Rassegeflügelzüchter, Mario Arnold. Denn der KTZV Haina verblieb nach der Wiedereingliederung von Haina in den Landkreis Hildburghausen im Meininger Kreisverband, ebenso wie der Rassegeflügelzuchtverein „RGZV) Milz, dessen Vorsitzender Erich Wiegler ebenfalls anwesend war. Er hofft auf Unterstützung in seinem Ort, wenn der RGZV im nächsten Jahr sein 60-jähriges Jubiläum begeht.

„Die Schau hatte uns ein wenig Kopfschmerzen bereitet“, sagte Wilfried Bock, „weil ab Montag Ausstellungen nicht mehr stattfinden dürfen“. Wie zu vernehmen war, sei die die Geflügelgrippe wieder unterwegs. Aus diesem Grund habe das Veterinäramt die nötigen Papiere jedes Tieres kontrolliert, doch der Verein habe sich gründlich vorbereitet, so dass die Ausstellung ohne Beanstandung durchgeführt werden könne, so Bock. „Sie ist aber für einen Zuchtverein enorm wichtig, weil es ohne Ausstellung rückwärts geht“. So galt sein Dank neben allen helfenden Vereinsmitgliedern vor allem auch seinen Mitstreitern Gerhard Thomas und Stefan Weiß. Außerordentlich erfreulich sei es, so Wilfried Bock, dass er mit Neueinsteiger Stefan Weiß in die Züchterarbeit, ein engagiertes Mitglied im Verein habe. Der gebürtige Hainaer kehrte nach 20 Jahren wieder in seinen Heimatort zurück.

Neben seiner begrüßenden Worte nahm der Vorsitzende die Gelegenheit wahr, zusagen, was ihn bedrückt. So kritisierte er, dass von der Politik „die Zuchtarbeit zu wenig geschätzt und unterstützt“ werde. Das zeigte sich nicht nur am vergangenen Samstag, sondern schon in den vergangenen Jahren, wobei aus dem eigenen Landkreis Hildburghausen sich ohnehin niemand sehen lasse. „Aber unsere Züchterarbeit zur Erhaltung unserer Artenvielfalt ist auch engagierte ehrenamtliche Arbeit“, so Wilfried Bock. Vor allem stünden die Vereine oftmals vor der Raumfrage und könnten teilweise kaum mit gesellschaftlicher Unterstützung rechnen. Während Züchtern eine Ausstellung zum Beispiel im Kulturhaus Milz oder Jüchsen aus verschiedenen Gründen versagt bliebe, sei es glücklicherweise in Haina anders (auch in Schleusingen). Dies sei auch dem Einsatz von Ralf Bernhard zu verdanken, der die Vereine in einem Dachverband zusammenführte, so dass jeder Verein seine Veranstaltungen im Kulturhaus durchführen könne.

In seinem Grußwort betonte Heiko Bartholomäus, dass er froh sei, dass auch in Haina wieder eine solche Schau möglich geworden sei. „Denn zwei Jahre Pause können einen Verein in die Knie zwingen“, so der Bürgermeister, so dass man das ehrenamtliche Engagement der Züchter hoch anerkennen müsse, da es immer wieder eines hohen Aufwandes der Vereinsmitglieder bedarf. Das sah auch Mario Arnold so, der in KTZV Haina einen seiner aktivsten Vereine im Kreisverband sehe, weil es „selten so funktioniert wie in Haina“. Ihm habe immer wieder die Frage bewegt, wie es nach der Pause weitergehe und sei deshalb überaus froh über die Lokalschau. Aber die Probleme würden nicht aufhören. Corona habe man überstanden, nun komme mit der Geflügelgrippe wiederum ein Problem auf die Züchter zu. Hinzu kämen die erhöhten Futtermittelpreise und die gestiegenen Tierarztkosten, aber auch Nachwuchssorgen. „Wir brauchen die Jugend und müssen sie noch mehr für dieses wunderbare Hobby begeistern“. Deshalb müssten auf jeden Fall Einsteiger von allen Seiten gefördert werden.

Dass die Schau gelungen sei, freute natürlich alle ca. 20 zur Eröffnung anwesenden Gäste und Besucher. Mit 240 Tieren von 24 Ausstellern aus Haina, Westenfeld, Bibra und Neubrunn (alle KTZV Haina), Westhausen und Stressenhausen sei nach den Worten von Wilfried Bock sogar die Tieranzahl von 2019 noch übertroffen worden. Beeindruckend ist auch die Artenvielfalt an Geflügel, zu in der Schau zu sehen war. So reichen die Hühnerrassen von Sussex oder Deutschen Reichs- und Zwerg-Reichshühnern in verschiedenen Farbvariationen, den Welsumer, Orpington und Araucanas über Indische Zwerg-Kämpfer, Bielefelder Zwerg-Kennhühner bis zu weiteren „Zwerg“-Rassen. Ähnlich sah es bei den Tauben aus, zu denen u.a. die Startauben, glatzköpfig oder mit Rundhaube, Steinheimer Bagdetten, Beneschauer Tauben, Fränkische Feld- oder Samtschildtauben, die Fränkische Trommeltaube, die Thüringer Weißschwänze oder die Niederländische Schönheitstaube gehörten.

Bei Wassergeflügel waren beispielsweise zu bestaunen: Deutsche Puten, Pommerngänse, Emdener Gänse oder Steinbacher Kampfgänse, aber auch verschiedene Entenrassen wie die Landente mit Haube, Warzen-, Orpington-, Lauf- oder Französische Rouenenten. Sie alle hießen ihre Besucher unter lauten Geschnatter, Gegacker, Krähen und Gurren herzlich willkommen. Durch die an den Käfigen angebrachten Bewertungskriterien wurden Vorzüge oder noch vorhandene Mängel angezeigt sowie die ergatterten Punkte von „vorzüglich“ (97 Punkte) über „hervorragend“ (96 Punkte) bis zu „sehr gut“ oder auch nur „befriedigend“. Beispielsweise konnte Bruno Frank aus Hindfeld mit seinen Pommerngänse ein „hervorragend“ erzielen, Stefan Weiß aus Haina mit seiner Landente mit Haube ein „vorzüglich“, Dieter Plitzko mit der Niederländischen Schönheitsbrieftaube ein „hervorragend“ oder Thomas Gundelwein mit Sussex (Hühner) ein „hervorragend“ erreichen.

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