Liedpremiere zum 100-jährigen Vereinsjubiläum
Vor der wundervollen Kulisse des Steinsburgmuseums mit einem ebenso wunderschönen Blick zur Steinsburg fand die Sommerfest-Jubiläumsfeier der „Gemeinde der Steinsburgfreunde“ Anfang Juli statt.
Römhild/Waldhaus – 100 Jahre „Gemeinde der Steinsburgfreunde“ ist nicht einfach nur mal so dahingesagt, denn dahinter steckt nicht nur eine wechselvolle und überaus hoch interessante Geschichte rund um die Steinsburg, wie der Kleine Gleichberg mit seinen Kelten-Oppidum heißt, sondern auch die des Vereins. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Und hinter der Geschichte und Geschichten zur Steinsburg und ihrer Gemeinde verbergen sich Namen aus der Zeit vor 100 Jahren bis heute, die sie mitgeschrieben haben und noch schreiben. Ohne groß zu überlegen, wäre es ein Leichtes, auf Anhieb 20 bis 30 Namen zu nennen, von Alfred Götze, dem Steinsburgforscher und Initiator der Erbauung des Steinsburgmuseums, über den Vereinsgründer und Apotheker Carl Kade, Bodendenkmalpfleger des TLDA (Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie) und Willfried Büttner bis hin zu den heutigen aktiven Vereinsmitgliedern um den Vorsitzenden Johannes Bäumert und seinem Vorgänger Horst Worliczek. Sie alle würden ganze Seiten füllen, weil sich all ihre Aktivitäten um den Schutz und die Erhaltung der Steinsburg und ihre Bewahrung als Boden- und Naturdenkmal sowie um den Schutz des gesamten Naturraumes des Gleichberggebietes mit seinen Zwillingsbergen drehen.
Deshalb gab es allen Grund, dieses Jubiläum nach einer Festveranstaltung im April im Konferenzsaal der Raiffeisenbank, die einen historischen Blick auf die 100 Jahre zum Inhalt hatte, mit einem besonderen Sommerfest zu feiern. Dazu konnte Johannes Bäumert, ein verwandter Nachkomme von Carl Kade, die mehr als 100 Besucher, Mitglieder und Gäste, begrüßen und zugleich auf eine anstehende Premiere verweisen. Aufmerksam machte er außerdem auf das zum Jubiläum erschienene Buch „Alles unter einem Dach“, das die Geschichte der Steinsburg, des Vereins und des Steinsburgmuseums beleuchtet.
Es wäre wohl kein Vereinsjubiläum, wenn dem Sommerfest nicht eine Wanderung zum Kleinen Gleichberg vorausginge. Alle die noch gut zu Fuß waren und die nötige Puste hatten, führte Horst Worliczek über das sogenannte „Heener Treppchen“ zur Steinsburg, so dass sie von oben den herrlichen Blick auf die Kulisse des Steinsburgmuseums genießen konnten. Mit dabei war, ebenso außergewöhnlich wie erstaunlich fit, der 87-jährige Gerhard Meiß aus Roth, besser bekannt als der „Röther Schmied“. Mehrmals im Jahr besteigt er beide Berge, wie er selbst sagte. Und er konnte sich sogar noch an einer Führung beim Museumsbesuch seiner Schulklasse durch Alfred Götze (1865-1948) erinnern. Für andere Interessierte bot das Museumsteam um Mathias Seidel eine kostenfreie Führung durch das Steinsburgmuseum an.
Doppelter Genuss bei Unterhaltung und guter Versorgung
Die „Grabfelder Frauenstimmen“ unter Chorleiterin Doris Hochstrate eröffneten mit einem kleinen Festprogramm den Vorabend und sollten später mit einer Uraufführung überraschen. Für die Jubiläumsbesucher gab es dabei bereits zwei andere Premieren vorneweg. Denn erstmals bei einer Veranstaltung der Steinsburgfreunde vorgetragen wurden zwei Lieder von Richard Weingarten (1873-1968), Dabei wird in einem Lied ebenfalls die „Steinsburg“ mit ihrem tollen Blick ins Thüringer Land besungen, während das zweite dem geschichtsreichen „Waldhaus“ gewidmet war. Das Waldhaus war Gründungsort der „Gemeinde der Steinsburgfreunde“ und ist bis heute oftmals Tagungsort. Im Lied, von Hochstrate für ihren Chor bearbeitet, heißt es darin u.a.: „Zwischen Bergen tief versteckt und umrauscht von Bäumen, hab ich, Waldhaus, dich entdeckt, dort zu ruh’n und zu träumen“.
„Für ist dieser Auftritt in mehrfacher Hinsicht eine ganz besondere Freude“, erklärte Doris Hochstrate. Einerseits konnte sie erstmals in diesem Rahmen ihre „Grabfelder Frauenstimmen“ vorstellen, die in zwei Jahren ihr 40. Jubiläum begehen und den Namen zurecht führen, da die Sängerinnen von Eicha bis Neubrunn aus zehn verschiedenen Orten kamen. Zum anderen habe sie gerne die beiden Lieder des Heimatdichters Richard Weingarten vorgetragen, da er ein Freund ihres Großvaters gewesen sei und beide einst Mitglieder der Gemeinde der Steinsburgfreunde waren. Mit der Uraufführung des Steinsburg-Liedes, Text von Vereinsmitglied Gert Stoi, der auch einige Jahre Leiter des Steinsburgmuseums war, schließt sich der Kreis um 100 Jahre Steinsburgfreunde von früher bis heute auch musikalisch. Den Chorsatz zum Lied schrieb Doris Hochstrate. Für die weitere Unterhaltung ließen das Duo „Siggi & Steffen“ Instrumente und Stimmen erklingen.
Natürlich kam auch Horst Worliczek nicht umhin, für all die Jahre danke zu sagen, wenn es um die unzähligen Einsätze geht. „Wenn der Berg ruft, sind sie dabei, die fleißigen Helfer, ob Vereinsmitglied, Feuerwehrleute der Stadt oder andere Naturfreunde“, so Worliczek. Aber auch all den Helfern bei den Sommerfesten, wie Ingrid Theilig mit ihrem Frauenteam oder Alfred Brauner mit seinen Mannen, die für Gaumenfreuden sorgten, vom leckeren Brotaufstrich bis zum Steak und von der Bowle bis zum Bier, gehört ein großes Dankeschön. Sie alle, jeder auf seine Weise, sorgen dafür, dass der Verein lebt und die Steinsburg ein touristischer Anziehungspunkt bleibt, freuten sich auch Johannes Bäumert und Gleichberg-Podcaster Benjamin Will.