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Von der One-Man-Show zur GKV-Gala

Erstellt von Kurt Lautensack | | Gleichamberg

30 Jahre Gleichamberger Karnevalsverein, da lohnt sich ein Rückblick auf Vergangenes

Gleichamberg – Bei einem Jubiläum ist es Brauch, sich an das Vergangene zu erinnern und so manche Abschnitte oder Begebenheiten ins Gedächtnis zu rufen. Denn selbst eine Jubiläumsveranstaltung mit vielen Gästen vermag nur punktuell Rückschau zu halten. Im benachbartem Milz gab es den Karnevalsverein schon seit 1962. Damals lagen Gleichamberg und Milz im Sperrgebiet und noch dazu in zwei verschiedenen Landkreisen. Doch selbst in jener Zeit fanden die Gleichamberger Mittel und Wege, um offiziell mit einem Bus zu den „Milzer Strch“, dem MCV zu fahren. Doch nach der Wende kam immer mehr der Gedanke auf, das müsste doch auch bei uns „Steeklopfern“ zu machen sein, die diesen Beinamen in Anlehnung an den ehemaligen Steinbruch erhielten. Die Nachbarschaft zwischen beiden Vereinen wird davon unabhängig bis heute gepflegt, was auch die starke Abordnung des MCV bei beim GKV am Freitag bewiesen hatte.

  Der Gedanke wurde Realität und so kam das Trio Arno Schmidt, Tino Kraußlach und Volker Wagner 1995 überein, einen Karneval in Gleichamberg ins Leben zu rufen. Das Ganze unter dem Dach des Gleichamberger Feuerwehrvereins, dem alle drei angehörten. Einen ersten Faschingstanz mit Einlagen gab es bereits im November desselben Jahres. Der machte Lust auf mehr und so fanden sich schnell einige Mitstreiter als Geburtshelfer, um einen karnevalistischen bunten Abend unter dem Dach des Vereins der FFw zu gestalten. Er erwies sich 1996 als voller Erfolg und der Karnevalsverein hatte, um mit der Feuerwehr zu sprechen, die Feuertaufe bestanden und Arno Schmidt avancierte zum 1. Präsidenten. Schon 1998 hieß das Motto, um bei der Nachbarschaft mit Milz zu bleiben: „Net bloß die Störch, die Steeklopfer probiern’s a“.

Balletts, Büttenredner und zwei Traditionslieder eroberten Bühne und Publikum

  Begonnen hatte es auf der Bühne allerdings mit einer One-Man-Show, denn Tino Kraußlach führte noch ohne Rückendeckung (Elferrat) als sogenannter „Conferencier“ durch den Abend. Die erste Bütt, geschrieben vom unvergessenen Reinhard Schüler, hielt er bereits 1996. Ein Jahr später gab es schon tänzerische Einlagen von einem Jugendballett und Kathrin Dauer und Sonja Franz aktivierte ein Männerballett. So nahm die Entwicklung des GKV ihren Lauf. Die Programme wurden umfangreicher und Unterstützung gab es in den ersten Jahren auch durch die „Hindfelder Junggesellen, später Schmetterlinge“ sowie durch die Altkarnevalisten aus Hildburghausen. Die eigenen Beiträge nahmen immer mehr zu. Da waren der „Kurzschluss-Elektriker“ Wilfried Schumann, „Willi und die Biene Maja (Siegfried Frank, heute Ehrenmitglied, und Frau Dagmar, „Hilda & Herta“, die „Stammtischbrüder Tino & Manfred“, Ottmar Winkler als „Kurgast“ oder „Miss-Geschick“ oder Kathrin und Sabine, die sich auf Segeltour begaben und viele andere mehr, die inzwischen ein ganzes Buch füllen.

  „Langsam wa‘-mer mähr“, dieses Motto bezog sich auf den Elferrat, der 1999 als Vierer-Rat bestand und ein Jahr später komplett war. Ebenso war in den Jahren das Bühnenbild mit gewachsen, das Gleichamberg, seinen Hausberg und die Kelten als Motiv hat. Auch war eine Erweiterung der Bühne unumgänglich, die in der Saison 2005/06 ihre heutige Größe erhalten hatte. Sie war notwendig, denn längst hatten die verschiedenen Balletts, von der Purzelgarde bis zum stattlichen Gardeballett ein begeistertes Publikum erobert. Apropos Kelte. Geschaffen wurde die Symbolfigur des GKV von Egon Schüler (1998-2002), der schon seit Ewigkeiten auf dem Berg thront, das Grabfeld überwacht und festhält, was er so das Jahr über beobachtet. Und einmal im Jahr steigt er dann vom Berg, um darüber zu berichten. Denn so heißt es in dem von Wilfried Schumann 2006 geschaffenen „Keltenlied“. Die Figur des Kelten übernahm dann Bertram Dauer, der zur Jubiläumsgala ein letztes Mal abstieg. Doch auch er hatte vorgesorgt, dass die Kelten nicht vom Berg verschwinden und hatte schon einige Male seine Tochter Jasmin mitgebracht. Da auch bei den Kelten die Frauenquote beachtet wird, wird nun die Keltin Jasmin herabsteigen und ihren „Alten Kelten“ oben sitzen lassen. Schon einige Jahre vorher hatte übrigens das zu Beginn einer jeden Sitzung des GKV gesungene Lied von „Gleichamberg Helau“ und dem tobenden Grabfeldgau Premiere, ebenfalls getextet von Wilfried Schumann.

Die Präsidentschaften

  Der Verein war gewachsen, so dass es an der Zeit war, sich vom Feuerwehr abzunabeln, zu dem aber nach wie vor wie auch zum Sportverei, eine enge Bindung besteht. In der Saison 2009/10 hieß es: „Alles schreit Helau, ab heuer als e.V.“. Ebenfalls wechselte die Präsidentschaft. Dem 1. Präsidenten Arno Schmidt folgte nach 10 Jahren 2006 das langjährige Elferratsmitglied Günter Both. Von 2009 bis 2015 übernahm Sitzungspräsident Tino Kraußlach auch die Präsidentschaft. Zu seiner Entlastung übernahm für weitere vier Jahre Wilfried Schumann die Präsidentschaft, um sie an Normen Florschütz zu übergeben, der den Verein erfolgreich über die Pandemie hinweg führte. Seit 2024 steht nun Patrick Schmidt, ein Kind des Gründungsjahres, an der Spitze. Nicht vergessen werden soll an dieser Stelle der „Wichtel-Karneval“, der über viele Jahre beste Unterhaltung bot und 2011 seine Premiere feierte.

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