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Sonderausstellung zum Keramiksymposium eröffnet

Erstellt von Kurt Lautensack | | RömhildGlücksburg

Es ist eine Ausstellung, wie es sie bisher in dieser Form zu den Ergebnissen des Keramiksymposium Im Museum „Schloss Glücksburg“ in Römhild noch nicht gegeben hat.

Römhild – Den Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform zu bieten, in der sie ihre umgesetzten Ideen während des Symposiums 2022 über einen längeren Zeitraum einer breiten Öffentlichkeit präsentieren können, war das erklärte Ziel. Neben der eindrucksvollen Dauerausstellung „Keramik International“, in der ausgewählte Kunstwerke aus den Symposien vergangener Jahrzehnte angeschaut werden können, widmet sich die Sonderausstellung „Die Kraft der Kunst“ ausschließlich dem gleichnamigen Thema des Symposiums 2022.

Wie groß das Interesse an dieser Ausstellung ist, zeigte sich am vergangenen Sonntag (21. Mai) nicht nur durch die weit über 50 Besucher bei der Eröffnung, sondern durch die Anwesenheit einiger Symposiums-Teilnehmern, durch Mitglieder des Fördervereins „Internationales Keramiksymposium Römhild e.V.“ mit ihrem Vorsitzenden Michael Knie sowie Vertreter der Thüringer Museumslandschaft. Römhilds Bürgermeister Bartholomäus konnte als Gäste besonders begrüßen, die Kuratorin des Symposiums und der Sonderausstellung, Dr. Ruth Heftrig aus Halle. Gernot Fritzsche von der Thüringer Töpferinnung und Jurymitglied des Symposiums aus Suhl, die Künstlerin Michaele Biet aus Nürnberg und Julia Böhler vom Museumsnetzwerk Südthüringen.

Heiko Bartholomäus würdigte das „große Engagement der Mitglieder und Helfer des Fördervereins, indem sie ein kreatives Wirken der Künstler immer wieder ermöglichen“ und damit auch die Stadt Römhild als Keramikstadt mit in die Welt hinaustragen. Sein Dank galt auch den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, insbesondere natürlich Museumsleiterin Kerstin Schneider und ihrem Team für die Gestaltung der Räumlichkeiten sowie Kuratorin Ruth Heftrig, die als Kuratorin den Aufbau der Ausstellung begleitete und auch den Ausstellungskatalog entworfen hatte.

Ruth Heftrig, die sich im Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler engagiert (Regionalreferentin für Mitteldeutschland seit 2018) und im Verband Deutscher Kunsthistoriker (Mitglied im Vorstand seit 2019), erklärte sich bereit, die Moderation zur Eröffnung der Sonderausstellung zu übernehmen. Mit ihren fundierten fachlichen Erklärungen führte sie ihre Besucher durch die Ausstellung und ließ sie an den Ideen, der Gedankenwelt und den Fantasien der Künstlerinnen und Künstler teilhaben. Sie fand begleitende Worte zu den Unikaten, die sich in vielfältigen Formen, in verschiedenster Technik der Herstellung und in einer Themenvielfalt präsentieren und stellte sie im Einzelnen vor.

Da ist zum Beispiel das Modell „Die Wahrheit“ von Hermann Grüneberg, der fasziniert gewesen sei von den Gleichberg-Skulpturen, um einige von ihnen in seiner Figur zu vereinen. Bei der Betrachtung stelle sich auch die Frage „Wer kennt die Wahrheit?“. Für Yuriy Musatov aus Kiew sei der 24. Februar 2022 der „Black Day seines Lebens“ gewesen, merkte Heftrig an. Seit dem habe er den Krieg in seine Kunst einbezogen. Seine Botschaft, eines vom Krieg zerstörtes „ausbegranntes Fachwerk“ könne aber überall sein, selbst in der Idylle des Grabfeldes. Bildhauerin Michaele Biet sei zum Probieren nach Römhild gekommen. Sie habe es gern mit widerständigen Materialien und wollte ihre Palette aus Stein, Eisen und Wachs um Ton erweitern. Sie ließ u.a. einen aus Ton geformten Stein als ein Basaltgestein aussehen. Sunbin Lim faszinieren seit Langem geöffnete Strukturen, Innenräume und natürliche Oberflächen. Mit dem „verbrannten Schrank“ sei ihm eine besondere Struktur gelungen, so die Kuratorin.

Musikalisch und zugleich künstlerisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung durch die Virtuosin am Saxophon, Anna Albu. Gebannt und mit großer Begeisterung lauschten sie den excellenten musikalischen Vorträgen. Was die Ausstellung betrifft, so ist sie für Jedermann ein lohnendes Ziel. Alle ausgestellten Exponate sind verständlich und umfassend beschrieben. Dazu gibt es viele Informationen zu der Künstlerin und dem Künstler selbst, wie auch zu ihren Arbeiten im Allgemeinen. Außerdem weckt es mit Sicherheit ein tieferes Verständnis für Kunst und Künstler.

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