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Milzer Störch halten fest: „Die Mischung macht’s“ Eine Gala aus Musik, Tanz

Erstellt von Kurt Lautensack | | Milz

Als der MCV nach der Corona-Zwangspause Im November 2022 mit einer Gala sein 60-jähriges Jubiläum feierte, sagten sich die Karnevalisten “Sachzig Johr’ wäider geht’s”.

Milz – So startete der Milzer Carnevalsverein (MCV) mit diesem Motto folgerichtig in das 61. Jahr seines Bestehens, nach dem die Karnevalisten bereits 2020 voraussagten, dass beim Corona-Theater „Keener wääs wie’s ausgeht“. Doch sie blieben gelassen und sagten sich „Mir noames bies kümmt” und starteten im Februar 2022 gemeinsam mit Thomas Peter und seinem „Visiotec Mediensysteme“-Team ein sehenswertes Online-Programm. Getreu ihrem Motto „Sachzig Johr‘ wäider geht’s“ nahm der MCV über den Sommer wieder ordentlich Fahrt auf und präsentiert in seinen Sitzungen ein 20-Punkte-Programm, das die gesamte Palette der Unterhaltung umfasst, vom Garde- und Showtanz über Wortwitz im Duo oder Solo, Gesang & Musik und bester „Fernseh“-Unterhaltung mit MCV TV.

Schon vor dem Einzug des Elferrats mit Präsident Steffen Peter, stimmten Nicole und Mario vom „Duo Extra“ und den Gardemädchen mit „Rot sind die Rosen“ auf die fünfstündige Dämmerfastnacht ein. Dem setzte gleich der Schlagerchor mit seinem traditionellen Eröffnungslied noch einen drauf, bevor es für das Quintett nach Schürzenjäger-Manier hieß; „Setz di nieder, ruck ma z’samm“. Aber nur um später als wissbegierige Kinder ihre neugierigen Fragen musikalisch zu stellen. So um nachzuhaken, warum zum Beispiel die große Schwester abends ohne Höschen aus dem Haus geht oder warum Leute im Flugzeug immer Tomatensaft trinken.

Das Musikalische komplettierten die die „Sänger vom heißen Stein“ um Gerd Schüler. Sie warnten: „Hans bleib da, du wäst ja net wie’s Wader wird“, do der schien nicht gehört zu haben und so wussten sie nicht“ ober aber über das Milzer Obertor oder dem Üntertor kommt“. Diese und andere bekannte Melodien mit eigenen Texten wurden vom Publikum mit viel Beifall aufgenommen wurden. Bei beiden Gesangsgruppen nicht wegzudenken, Sven Rußwurm, der Mann mit den „schnellen Fingern“, wie es Sitzungspräsident Andreas Peter ausdrückte. Natürlich hatte zwischenzeitlich Andreas Peter längst seine Gäste in seiner gewohnt humorvollen Art begrüßt und die zwei vergangenen Jahre mit dem Kalten Markt im Sommer, der abgetauchten Kanzlerin Angela und dem MCV-Online-Auftritt vorüberziehen lassen. Mit seinen Überleitungen ließ er immer wieder die Spannung auf den nächsten Auftritt neu aufkommen. Gerade auch, wenn es galt, die verschiedenen Tanzformationen anzukündigen.

Eröffnet wurde der Garde-Augenschmaus mit den „Stürchlich“, dem jüngsten Milzer Karnevalsnachwuchs, der ein Schmunzeln auf die Gesichter der Gäste zauberte. Dieses quirlige Gewusel, gebändigt von Heike Günther und Conny Lautensack, ließ die „Laolawelle auf dem Fußballplatz“ aufkommen. Richtig ins Bild gesetzt und für den nötigen Schwung in der Nachwuchsgarde sorgen Anna Frank und Silvana Krämer. Mit Mateo Günther und Leon Kunze tanzen sogar zwei Jungen mit. Mit ihrem Showtanz brachte die Juniorengarde südamerikanisches Temperament und brasilianisches Flair auf die Bühne, choreografisch umgesetzt mit ihrer Trainerin Xenia Martinez, unterstützt von Annette Schüler. Nach ihrem Gardemarsch blieb auch die Große Garde mit ihrem feurigen Showtanz „Wilde Piraten“ eher auf der Südhalbkugel. Zusammengestellt und einstudiert wurden die Tänze von Franziska Eppler und Tina Ullrich.

Die Mischnung macht’s und so war für das Zwerchfell ordentlich Training angesagt. Die humoristische Skala schlug aus, als „Bachelor in Homoffice“ Johannes Eppler (Bätschler in Heimarbeit) seinen Sprachkurs absolvierte. Schließlich ist er schon als Kind dreisprachig aufgewachsen mit deutsch, fränkisch und milzerisch. Doch erst einmal klärte er über die vielen Begriff in Englisch auf, was die Sonneberger ohnehin beherrschen. Beispiel: „My Nos is cold“. Vor zwei Jahren saßen sie noch im Knast wegen dem Juwelenraub im Grünen Gewölbe, die „zwei Sachsen“, Thomas König und Klaus Friedrich. Nun mussten sie sich erst wieder zurechtfinden. So standen sie bei Bonsack vor verschlossener Tür und wunderten sich, dass es beim Kalten Markt im Sommer mehr Strohhüte als Wachstischtücher verkauft wurden. Zu den Humoristen gesellten sich „Eddi aus Reuert“, die „Zwä Bäuerlich“ aus dem Fränkischen, Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner sowie die Karnevalisten von der „Blauen Sieben“ aus dem fränkischen Bondorf.

Ja und was wäre Milz ohne den Sender „MCV-TV“, der an die vergangenen 12 Jahre erinnerte und die Fernsehsendung „Familien-Duell“ neu aufleben ließ. Dabei waren Namen wie Eppler und Frank „rein zufällig ausgewählt“. Ein Highlight jagte das andere und so setzte das Männerballett den Schlusspunkt. Musik und Kleidung angepasst, reisten sie mit ihrer Trainerin Jenny Fleischmann von New York (auch wenn sie noch nie dort waren) über Paris bis Moskau, ob es manchen passte oder nicht. Die Zugaberufe war Lob für das Dargebotene. Auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf das gesamte Versorgungsteam des MCV, die Ton- und Beleuchtungstechniker, die beste Qualität lieferten und alle Helfer einer gelungenen Dämmerfastnacht.

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