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„Mach dich ran“ mit MDR in Milz

Erstellt von Kurt Lautensack | | Milz

Milzer Carnevalsverein, kabarettistischer Frühschoppen mit Fredi Breunig und MDR-Fernsehen – drei gute Dinge, die bestens zum Sonntagvormittag im Milzer Kulturhaus passten.

Milz – Zum neunten Mal hatte der MCV unter dem Motto „Brezel, Bier und domm‘s Gebabbel“ nach Milz eingeladen. Dabei fühlte es sich an wie ein großes traditionelles Schülertreffen, bei dem man sich untereinander kennt. Und tatsächlich hoben nur wenige die Hand bei der Frage von Fredi Breunig, wer zum ersten Mal dabei ist. Trotz stürmischer Begrüßung im voll besetzen Saal wollte er wissen: „Seit ihr wegen mir gekommen oder weg dem MDR ?“„Aber ich kann‘s mir schon denken“, fügte er noch an, „ihr wollt halt alle mal ins Fernsehen“. Mehr Anlauf brauchte es für Fredi nicht, um das Publikum für sich zu gewinnen. Und ein echter Humorist kann selbst mit einer Begrüßungsliste, die ihn Andreas Peter überreicht hatte, das Zwerchfell schon herausfordern. Ein besonderer Gruß und ein dickes Danke hatte er zunächst für das MCV-Team übrig, die wie stets, die Saalgäste bestens versorgten.

  So war er beim Stichwort „Mittagessen“, natürlich fein verpackt, mitten im aktuellen Geschehen angelangt. Denn für die Gleichamberger und einige andere trete ein Problem auf, denn in Gleichamberg gibt’s “Klöäss“ (Klöße), in Milz aber „Hüts“. „Allerdings gibt es heute beim Frühschoppen zum letzten Mal Messer und Gabel“ so Fredi Breunig, was wohl den Messerangriffen geschuldet ist. In zwei Jahren gibt’s nur noch Löffel und Kartoffelsuppe“. Schon war er bei einem anderen Thüringer Problem angelangt, beim enttäuschenden Wahlergebnis in der Region, natürlich nicht ohne einen Seitenhieb. Statt Brezel oder Klöße wird es mancherorts „Gerupfte“ oder „blaue Zipfel“ geben. Ja sogar für einen Ort wird es eine Umbenennung in „Blau“ geben, ganz bitter für die Aufrechten.

  Aber schon war Fredi Breunig bei anderen Themen angelangt, die das Zwerchfell in Dauerbewegung versetzte. Das ging es und reduzierte Schulfächer und um den Unterschied zwischen Schule von 1960 und heute oder wo die KI (künstliche Intelligenz) einsetzt, weil die natürliche Intelligenz nachlässt. Doch auch auf andere Fragen hat Fredi erklärende Antworten. So z. B. warum der Bauchnabel von Frauen ein Sammelbecken von Fusseln ist und bei Männern nicht, wie man das Eigelb vom Eiweiß trennt oder was Starkbier und Biber mit den Mönchen zu tun haben. Auch glaubt er die Ursache für das Nichtbestehen beim Führerschein zu kennen. Nämlich weil junge Menschen, bedingt durch das ständige Starren auf ihre Handys, bei der Prüfung zum ersten Mal eine Ampel sehen. Auf diese und andere Weise arbeitete sich Fredi Breunig zum mit Spannung erwarteten Überraschungsgast vor, der gemeinsam mit den intensiven Bemühungen von Andreas Peter nach Milz gelockt werden konnte.

  Spannung auch deshalb, weil die Fernsehleute herumschwirrten und der übliche Tisch mit der Bowle fehlte. Unter großem Beifall wurde Mario D. Richardt begrüßt, der Moderator der MDR-Sendung „Mach dich ran“. Mehr noch, denn zusammen mit seinem Team gab es eine zeitlich etwas verkürzte Mach dich ran-Sendung. Und wenn Moderator auf Kabarettist trifft, dann ist Spaß und Spontanität vorprogrammiert. Mario Richardt, seit 2005 in seiner Wahlheimat Leipzig zu Hause, moderiert seit 23 Jahren die Sendung. 1992 aus der Taufe gehoben, sei sie die wohl älteste Sendung des MDR, die dem Saalpublikum bestens bekannt war. Zum ersten Mal in Milz, dürften auch die Kameraleute ihren Spaß mit Fredis Frühschoppen gehabt haben. Und so ganz nebenbei erfuhren Fredi, Mario und alle Gäste von Andreas Peter, warum in Milz Hellau mit zwei l geschrieben wird.  

  In der Sendung geht es bekanntlich um einen Wettbewerb/ein Spiel zwischen Moderator und einem Gast vor Ort sowie schließlich um doe Lösung einer Tagesaufgabe. Im Spiel standen sich Mario Richardt und Römhilds Bürgermeister Heiko Bartholomäus gegenüber. Es galt, einen kleinen Flitzer mit Fernsteuerung schnell über eine Strecke zu schicken. Das Publikum hatte sich zuvor auf einer Karte für den möglichen Gewinner zu entscheiden. Den ferngesteuerten Flitzer beherrschte Mario am besten, so dass Heiko „zur Strafe“ einen Sketch mit Fredi spielte. Großes Hallo, als Förster Fredi den Bauern Heiko beim Holz mausen erwischte, dieser aber doch nur Hasenfutter holen wollte (gespielter Witz). Derjenige der den Sieger auf seiner Karte stehen hatte, wurde per Glücksfee gezogen, es war Torsten Willing aus Rohr mit Wurzeln nach Gleichamberg. Ihm war es vorbehalten, dem MDR in Person von Mario Richard, die Tagesaufgabe zu stellen. Eine Tagesaufgabe, die zu lösen für den Moderator nicht ganz einfach sein dürfte, gerade vor einem finanziellen und äußerst humanistischen Hintergrund. Mehr soll dazu nicht verraten werden, denn die Auflösung dazu wird es beim MDR in der Sendung am 28. Oktober 2024 um 19.50 Uhr geben.

  So war es dem Karnevalsverein, seinen engagierten Frauen und Männern und Fredi Breunig wieder einmal bravourös gelungen, einen kabarettistischen Frühschoppen zu kreieren, der beim Publikum für einen unvergesslichen Sonntag sorgte.

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