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Lasst die Kinderaugen leuchten, trotz Corona

Erstellt von Kurt Lautensack | | Gleichamberg

Das Coronavirus bestimmt derzeit unseren Alltag und will die Vorfreunde auf Weihnachten nicht so recht aufkommen lassen. Doch das muss nicht so bleiben.

Gleichamberg – Das dachten sich zumindest die Erzieherinnen vom Kindergarten „Gleichbergwichtel“ und fanden mit ihrer Idee die Unterstützung des Elternbeirates. „Vorfreude, schönste Freude, Freude im Advent…“, so heißt es in dem schönen Adventslied, auf die die Kinder auch dieses Jahr nicht verzichten sollen. Gerade auch deshalb, weil gegenwärtig nur eine Notbetreuung möglich ist und sich die meisten Kinder nicht sehen und treffen können. Und so wandten sich Erzieherinnen und Elternbeirat in einem Elternbrief unter dem Motto: „Lasst Kinderaugen leuchten, trotz Corona“ an alle Eltern und bitten darin um Unterstützung.

Im Elternbrief hieß es dazu, dass die Kinder nicht „auf das freudvolle Warten auf den Weihnachtsmann“ verzichten sollen. Auf Weihnachten einzustimmen, als eines der schönsten Feste überhaupt, müsse „gerade für unsere Kinder irgendwie machbar sein“. Sie sollen nicht „zu Verlierern dieser Zeit“ werden. Deshalb die Idee, dass der Kindergarten sowie die Häuser und Anwesen, ob Fenster, Tore oder heimische Spielplätze, „von außen leuchten und glänzen“ sollen und wo es möglich ist, ein bestimmtes „Märchenflair“ Kindern eine gewisse Vorfreude vermitteln, eben Kinderaugen zum Leuchten bringen.

Die Kinder und Erzieherinnen, von denen anfangs Dezember nur noch die Leiterin Dagmar Frank und Christina Ruta eine Notbetreuung absicherten, weil Quarantäne, Babyjahr oder eine ganz normale Krankheit die Reihen lichteten, schmückten bereits Fenster und den sehr, sehr langen Gartenzaun, der das gesamte Kindergartengrundstück umschließt. Vorherige Unterstützung gab es natürlich auch von den inzwischen daheimgebliebenen Erzieherinnen. So zum Beispiel bei der Anfertigung von Wunschzetteln mit den Kindern. Ganz viele dieser Wunschzettel befinden sich am Gartenzaun, aber auch Geschichten und Lieder zur Weihnachtszeit, die natürlich zur Gestaltung des „häuslichen Flairs“ anregen sollen. Kommt mit eurer Familie her und schaut es euch an, so hieß es weiter im Elternbrief. Denn dort erfuhren die Eltern so ganz nebenbei die sehnlichsten Wünsche ihrer Sprösslinge. Und die sind recht vielfältig wie zu lesen war. So wünscht sich Maxi ein Playmobil-Haus unterm Regenbogen, Theo eine Rennbahn mit einem Dino und einem Rennauto, Mattis ist eher ein Techniker und wünscht sich daher eine Maschine mit Kettenantrieb und Antenne, Jara wünscht sich ein Einhorn auf dem Wasser und Till ein Skateboard mit Rampe usw.

Was das Märchenhafte betrifft, so wurden vom Elternbeirat je nach Lage des Hauses oder anderer Gegebenheiten schon „märchenhafte Ideen“ geäußert. Besonders die Eltern des Elternbeirates, deren Kinder das letzte Jahr im Kindergarten sind, bedauerten, dass dieses Jahr zum ersten Mal die Aufführung ihres Weihnachtsmärchens ausfallen muss. Gerade darauf hatten sie sich mit den anderen Theater-Eltern schon riesig gefreut, „weil es den Kindern immer mächtig Spaß machte“, meinte Juliane Frank. Vielleicht bieten ja die „märchenhaften Ideen“ einen kleinen Ersatz. Das Echo hallte durch Gleichamberg und so sieht man Rapunzel ihr Haar herunterlassen, wie sich die Zwerge um Schneewittchen sorgen, wie Hänsel und Gretel die Hexe besuchen oder Frau Holle die Betten ausschütteln. Und so lohnt sich in Familie ein vorabendlicher Spaziergang vor und zur Weihnachtszeit.

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