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Jugendklub in Haina übergeben

Erstellt von Kurt Lautensack | | Haina

Nach mehrjähriger Unterbrechung und vielen Arbeitseinsätzen zur Renovierung haben die Jugendlichen von Haina im ehemaligen Gemeindehaus wieder einen Freizeittreff.

Haina – „Lasst mir die jungen Leute nur und ergötzt euch an ihren Gaben! Es will doch Großmama Natur manchmal einen närrischen Einfall haben“, formulierte einst der große Dichter Johann Wolfgang von Goethe. An ihm hatten die Jugendlichen aus Haina in diesem Moment wohl nicht gedacht, als ihnen der Einfall kam, einmal bei Stefan Laube vom Ordnungsamt der Stadtverwaltung Römhild wegen der Einrichtung eines Jugendklubs vorzusprechen. Und es war auch keineswegs ein „närrischer Einfall“, auch wenn die Mädchen beim „Heener Karneval“ ihre Beine schwingen, sich in der ehemaligen Gemeindeverwaltung zwei Räume einzurichten. Dabei konnten sie sich der Unterstützung ihrer Eltern und des Feuerwehrvereins sicher sein. Moralisch unterstützt worden seien sie auch von David Wiedemann (Westenfeld), der sich für die Jugendarbeit der Stadt Römhild im weitesten Sinne einsetzt.

Lasst die jungen Leute mal machen, dachten sich wohl Bürgermeister und Verantwortliche, als sie ihrem Wunsch akzeptierten, auch wenn für den Jugendklub eine andere Möglichkeit ins Auge gefasst war. Und so gab es irgendwann grünes Licht für die Jugendlichen, ihren Jugendklub einzurichten. Das geschah in enger Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrverein, erklärten die Mädchen und Jungen im Gespräch, was ebenfalls der Vereinsvorsitzende Günter Hirn bestätigte. Denn der Verein und auch die FFw Haina (Umkleideraum) hatten dort bereits ihr Domizil, rückten zusammen und stellten die beiden Räume bereit, während eine Kücheneinrichtung und Toilettenanlegen schon vorhanden.

Aber mehr noch, der Feuerwehrverein übernahm sogar die Kosten der Renovierung und stellte Malermaterial für 150 Euro bereit. Mit der gleichen Anzahl von Stunden (ca. 150) setzten schließlich die jungen Leute ihr Renovierungsvorhaben selbst um. Und ihre Eltern standen nicht nur hinter ihrem Aktivitäten, sondern hätten sie auch bei verschiedenen Arbeiten unterstützt, erklärte Pia Thomas. So kam es am vergangenen Freitag schließlich zur Übergabe des Jugendklubs, an der Ordnungsamtsleiter Stefan Laube, Stadtrat und Vorstand der „Heener Vereine e.V.“, Ralf Bernhardt, Günter Hirn und David Wiedemann zugegen waren. Teilgenommen hatte auch Anica Moye, Jugendsozialbetreuerin des Diakoniewerkes Sonneberg/Hildburghausen im Bereich Schleusingen, die urlaubsbedingt Michael Huebner vertrat, der für Jugendklubs der Stadt Römhild zuständig.

Schon im Gespräch zeigten sich die Jugendlichen äußerst aufgeschlossen und herzerfrischend, als es um ihren Jugendklub und dem bisher Gesagten ging. Außerdem äußerten sie sich sehr zuversichtlich, was die weitere Einrichtung ihrer Räumlichkeiten betraf, die natürlich noch nicht komplett und keineswegs anspruchsvoll ist. Ihre Sitzgelegenheiten haben sie sich, ähnlich wie in Gleichamberg, aus Europalletten geschaffen und freuten sich einfach über das Erreichte. Dass sie sich bereits Gedanken über die Arbeit im Jugendklub gemacht haben, zeigte bereits ihre Vorbereitung auf die Zusammenkunft zur Übergabe. Sehr couragiert übernahmen sie die Begrüßung aller Gäste und Leitung der Gesprächsrunde, um sich entsprechend einzubringen.

Nach der Begrüßung und ersten Bemerkungen zum Ablauf durch Pia Thomas übernahm Jannika Siebensohn die Erläuterung zum Konzept der Hausordnung. Sie sieht eine Öffnung des Jugendklubs ab 14.00 Uhr vor, wobei die Schlusszeiten je nach Alter gestaffelt werden. Denn nach Information der anwesenden jungen Leute, werden es etwa 15 Mädchen und Jungen zwischen 13 und 23 Jahren sein, die den Freizeittreff nutzen werden. Beitrittsalter wird bei 12 Jahren sein und reicht bis 27 Jahre, wie Sozialbetreuerin Anica Moye ergänzte, denn diese Spanne sei nach dem Jugendschutzgesetz die Definition für Jugendliche. Darüber hinaus gab sie ihnen bereits einige Tipps und Anregungen für ihre Vorhaben und bot ihnen eine enge Zusammenarbeit an.

Eng zusammenarbeiten möchten sie natürlich auch mit den Vereinen in Haina, wie mit dem Sportverein, dem Karnevalsverein, was naheliegend ist und mit dem Feuerwehrverein, die aber ohnehin schon gut funktioniert. Natürlich wurden auch andere Punkte der Hausordnung, von allgemeinen Verhaltensregeln, über den Genuss alkoholischer Getränke bis Haftung oder Infektionsschutzgesetz besprochen. Für Stefan Laube blieb daher nur noch der Hinweis zu den geltenden Gesetzte oder zu den Betriebskosten, da alles andere schon sehr gut vorbereitet gewesen sei. Das fand auch Anica Moye, die den Jugendlichen ein großes Lob aussprach. Unterstützung sicherte sie auch im Namen von Michael Huebner zu, als es um die Finanzierung oder Durchführung von Projekten, um Antragstellung für Fördermöglichkeiten und deren Abrechnung.

Hier war Pia Thomas bereits aktiv und hat bereits einige Anträge zu verschieden Vorhaben gestellt. Dazu gehört natürlich auch die Ergänzung ihrer Einrichtung durch einen Fernseher oder, was sie vorziehen, einen Beamer. Wichtig sei ihnen auch, so Pia Thomas, dass sie die verschiedenen Altersgruppen unter einen Hut vereinen. Das dürfte gelingen, meinte sie, denn das funktioniere ja auch bei der Garde im Karnevalsverein. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass sie für Jüngere sogar bei Hausausgaben helfen möchten und die Betreuung im Jugendklub durch volljährige Jugendliche oder durch Jugendliche mit einer Jugendleiterkarte abgesichert werden soll.

Bevor alle Räumlichkeiten nochmal in Augenschein genommen worden, wählten sie ihren Klubvorstand, der mit Jugendlichen zwischen 16 und 21 Jahren besetzt ist. In den Vorstand wurden gewählt: Hannes Peter als Vorsitzender, Maximilian als seinen Stellvertreter, als Kassenwartin Pia Thomas und Jannika Siebensohn als Schriftführerin. Bei so viel Elan und Engagement kann ma nur viel Erfolg wünschen und vielleicht in manchen Situationen etwas nach sichtig sei, frei nach Worten von Martin Luther: „„Jugend ist wie ein Most. Der lässt sich nicht halten. Er muss vergären und überlaufen“.

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