Zum Hauptinhalt springen

Feuerwehr ist Ehrenamt und gesetzliche Pflichtaufgabe

Erstellt von Kurt Lautensack | | Feuerwehr

Nach den Wirrungen, die Corona verursacht hat und noch verursacht, fanden sich nach längerer Pause die Kameradinnen und Kameraden der FFw der Stadt Römhild im September zu ihrer Jahreshauptversammlung im Kulturhaus Haina ein.

Haina – „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt und Zusammenarbeiten ist ein Erfolg“, sagte Stadtbrandmeister Stefan Laube während seiner Amtseinführung auf der 1. Wehrführerberatung am 9. Januar 2020 in Milz. An die Gültigkeit dieser Worte erinnerte er am vergangenen Samstag während seines Jahresberichts der FFw Römhild. Mit Blick auf das gemeinsame Handeln, um eine hohe Einsatzbereitschaft der FFw Stadt Römhild zu garantieren, sei der Anfang gemacht, so Laube, wenn auch noch viel Arbeit bevorstehe.

Um alle Pflichtaufgaben der Feuerwehr zu erfüllen, die eine „Vielzahl von Einsatzereignissen mit sehr unterschiedlichen Situationen beinhaltet“, sei es notwendig, „sehr gut ausgebildete, personell stabile Einsatzmannschaften in Verbindung mit der passenden Ausrüstung“ zu haben. Die Mannschaften in den Ortsteilen seien diejenigen, die in den ersten Minuten einer Einsatzsituation vor Ort seien, um den Grundstein zur Rettung von Mensch und Gut zu legen, bevor die Sondertechnik vor Ort sei. „Wir brauchen jeden Feuerwehrmann/frau, ob in den Ortsteilen oder in der Kernstadt, denn alle sind gleich viel wert“, so der Stadtbrandmeister.

Deshalb müsse die Motivation der ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden, die ein hohes persönliches Engagement zum Schutz der Bevölkerung an den Tag legen. Dazu gehöre der Wille zu Veränderungen genauso wie die Würdigung der Leistungen der Feuerwehrkameraden, aber auch „eine bessere Sichtweise und Wahrnehmung der der Feuerwehrleute durch alle Bürgerinnen und Bürger“, sagte Stefan Laube. Damit sprach er das Problem der „Gaffer“ und Uneinsichtigen an, die Einsätze akut gefährden, aber auch die Verunglimpfungen und Beschimpfungen, denen die Einsatzkräfte ausgesetzt fühlen. Dazu passte ein von ihm zitierter Spruch, der da heißt: „Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst“. Darüber sollten einige einmal nachdenken.

„Die Feuerwehr ist ein Ehrenamt, aber auch eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Stadt“ sagte Stefan Laube und verwies damit auf die Notwendigkeit zur Bereitschaft, in der Feuerwehr mitzuarbeiten, als auch auf die Ausbildung und Ausstattung der Wehren, wobei ihm die „finanzpolitische Situation nicht fremd“ sei. Ohne die Frauen und Männer, die mit Herzblut und Leidenschaft für die Aufgaben der Feuerwehr einstehen würden, sei ein ehrenamtlicher Dienst nicht möglich. Ziel müsse es deshalb sein, dass weitere Mitarbeiter der Stadt Römhild den Weg in die Feuerwehr finden oder bei Neueinstellungen das Alleinstellungsmerkmal „Feuerwehrmann“ mehr Beachtung findet, um die hoheitliche Pflichtaufgabe sicherzustellen.

Auf Grund des bisherigen Ausbildungsstandes der Kameradinnen und Kameraden und der verfügbaren Technik und Ausstattung konnte bisher das Hauptziel, die Unversehrtheit der mitwirkenden Menschen bei Einsätzen erreicht werden und Sachwerte und Umwelt vor größeren Schäden bewahrt werden. Dazu nannte der Stadtbrandmeister einige Maßnahmen, die das Gesagte unterstützten, von der Ausbildung und Absolvierung von Pflichtstunden bis zu einigen technischen Ausstattungen wie die Ersatzbeschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges für Simmershausen, Erste Hilfe Rucksäcke, Funktionswesten, CO-Warner, einheitliche Alarm-App und einiges mehr.

Um die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrleute teilweise zu entlasten, die gleichzeitig mit einer Optimierung der Feuerwehrstrukturen der Stadt Römhild einhergehen soll, sei mit Beginn des Jahres der „Einsatzführungsdienst“ eingeführt worden. Zu seinen Zuständigkeiten gehöre zum Beispiel die Wahrnehmung der Funktion des Zugführers bei überörtlichen Einsätzen, Absprachen mit den Einheitsführern vor Ort, Festlegung von Einsatzmaßnahmen oder die Dokumentation des Einsatzgeschehens und anderes mehr. Nicht zuletzt hätten die zunehmenden Herausforderungen an die Feuerwehr der Stadt Römhild mit rund 7000 Einwohnern neben den Ehrenämtern einen hauptamtlichen Stadtbrandmeister notwendig gemacht.

Natürlich müsse die Ausbildung kontinuierlich weiterlaufen, die personelle und technische Ausstattung in den Wehren weiter verbessert werden. Dass dazu finanzielle Mittel benötigt werden, sei auch klar, so Stefan Laube. Unabhängig von den bereitgestellten Geldern hänge eine erfolgreich tätige Feuerwehr auch von einer für alle Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit mit der Verwaltung, dem Stadtrat und Bürgermeister Heiko Bartholomäus ab. Deshalb galt sein allererster Dank dem Dienstherrn und Bürgermeister der Stadt, der ihn in seinem neuen Amt unterstützt habe. Heiko Bartholomäus selbst wandte sich mit einem forschen Redebeitrag an seine Feuerwehrleute und setzte auf gegenseitiges Verständnis (gesonderter Beitrag). Stefan Laube dankte vor allem auch den Jugendfeuerwehrwarten (gesonderter Beitrag) für die Nachwuchsarbeit, seinen Feuerwehrkameraden und Wehrführern, den Arbeitgebern für die Freistellung der Einsatzkräfte sowie allen Familien der Feuerwehrangehörigen. Nicht zuletzt Metzgermeister Paul Berghold, den Bürgermeister und dem Feuerwehrverein Haina für die Versorgung und Bewirtung an diesem Abend.

Zahlen und Fakten:

Die Gesamtstärke der Einsatzkräfte FFw Römhild: 140 Kameradinnen und Kameraden, das sind 2 % der Einwohner. Davon sind 12 Feuerwehrdienstleistende Frauen.
2020 gab es bisher 66 Einsatzereignisse der Feuerwehrleute.
Geleistete Einsatzstunden im Dienste der Mitbürger: 148.

Wahl des Stadt-Feuerwehrwartes:

Zwei Kandidaten stellten sich zur Wahl (André Hartmann, Wache 1 (Römhild) und Marcel Noll, Wache 3 (Milz). Wahlberechtigte: 79, alle an der Wahl teilgenommen, alle Stimmen gültig. Mit 56 Simmen wurde Marcel Noll gewählt. Gleichzeitig wurde er zum Brandmeister befördert.

Ehrungen:

  • Für 40 Jahre treue Dienste erhielten das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande:
    Dieter Heerlein (Wache 3, Milz) und Frank Taubitz (Wache 6, Mendhausen). Außerdem wurde Dieter Heerlein und Wilfried Otto (Wache 8, Westenfeld) in die Alters- und Ehrenabteilung aufgenommen.
  • Das Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre treue Dienste erhielten:
    onny Lindemann (Wache 1, Römhild), Holger Ullrich (W 3), Toni Peschke, André Thomas und Ronny Thomas (W 6), Stefan Erbach (W 7, Simmershausen).
  • Für 10 Jahre treue Dienste wurde die Brandschutzmedaille am Bande überreicht an:
    Florian Lamping, Andreas Stadtherr (W 1), Jan Matz, Judith Otto (W 3), Danny Bartenstein, Benjamin Schmidt, Martin Rehlein, Michael Kupfer, Ronny Hellfaier, Patrik Florschütz (W 4, Gleichamberg/Gleicherwiesen), Sarah Zeitz, Toni Schneider (W 7).

Berufungen

  • Zum Stadt-Sicherheitsbeauftragten berufen wurde Christopher Zöller und Thomas Eppler zum Beauftragten für Geräte- und Kommunikationstechnik
  • Als Zugführer durch den Bürgermeister berufen: Enrico Florschütz (W 4).

Beförderungen (Dienstgrade):

  • Befördert zur/zum Feuerwehrfrau/mann: Pia Thomas, Jannika Siebensohn, Hannes Peter, Maximilian Fritsch (alle W 5, Haina).
  • Zum Oberfeuerwehrmann befördert: Christoph Stärker, Peter Haupt, Leon Schmidt, Tobias Schüler (W 4)
  • Befördert zum Hauptfeuerwehrmann: Ronny Hellfaier, Michael Kupfer, Patrik Schmidt, Danny Bartenstein (W 4), Rene Wiegler, Fred Jakob
  • Der Dienstgrad Löschmeister wurde Stefano Koch verliehen (W 4)
  • Den Dienstgrad Oberlöschmeister führen künftig: Heiko Bartenstein und Holger Schmidt (W 4).
Zurück