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Westenfelder Landfrauen binden Erntekrone für Wettbewerb

Erstellt von Kurt Lautensack | | Westenfeld

Westenfeld – Es war eine Premiere für den „Landfrauenverein Westenfeld e.V.“, was die Mitglieder im September in Angriff genommen hatten. Außerdem waren geschickte Hände gefragt, denn es ging um das Binden einer Erntekrone, mehr noch, um die Teilnahme am Erntekronen-Wettbewerb des Thüringer Landfrauenverbandes. Während ihr bisheriges Tun, ihre Aktivitäten und Projekte inzwischen weit über ihre Dorfgemeinschaft hinaus die gebührende Anerkennung erfahren haben, so war die Erntekrone ihr neuestes Projekt.

Da sie eine solche Erntekrone zum ersten Mal anfertigten und ihnen noch die Erfahrung fehlte, erhielten sie unmittelbare Hilfe aus erster Hand. Christine Schwarzbach, Geschäftsführerin des Thüringer Landfrauenverbandes, führte die Frauen in die Technik des Bindens ein. Um eine solche Erntekrone fertigzustellen, erklärte sie, brauche es mindestens 100 bis 120 Stunden, angefangen vom Getreideernten über die Lagerung bis zum Binden.

Den richtigen Zeitpunkt zur Ernte des Getreides müsse man ein wenig abpassen, denn „er liegt zwischen unreif und reif“. Würden die Ähren schon gekrümmt nach unten hängen, dann sei es zu spät, das heißt sie müssen auf dem Halm noch senkrecht stehen. „Deshalb ist auch bei der Lagerung und Trocknung darauf zu achten“, sagte Christine Schwarzbach, „dass die Getreidehalme mit den Ähren nach unten aufgehängt werden, damit die Ähren gerade bleiben“. Die dafür notwendigen Getreidegarben holten sich die Landfrauen in Absprache mit der LEV (Landwirtschaftliche Erzeugung und Vermarktung) „Zu den Gleichbergen“ Römhild eG, erklärte ihre Vorsitzende Sibylle Fender-Tschenisch, die wie alle Frauen, schon sehr gespannt auf das Ergebnis war.

Vor dem Binden werden zunächst die Ähren so vom langen Halm getrennt, dass sie sich noch zu kleinen Sträußchen zusammenbinden lassen. Das Stroh wird gebraucht, um es um das Gestell als „Unterfütterung“ mit einem dünnen Draht festzubinden. Ist die Krone soweit fertig, dann werden die Ährensträußchen eng aneinander um das unterfütterte Metallgestell gebunden. Die so entstandene Erntekrone erhält dann ihren letzten Schliff und wird wettbewerbsreif gemacht. Die fertige Erntekrone wiegt zwischen 30 und 40 kg, wobei die Gestelle alle die gleiche Größe haben müssen, um für den Wettbewerb einen einheitlichen Bewertungsmaßstab anlegen zu können.

Schließlich war es soweit und die fertiggestellte Erntekrone konnte im Beisein von Dorfkümmerer Klaus Dieter Zehner der Presse präsentiert werden und trat ihre Reise in die Landeshauptstadt an.. „So schwer hatten wir uns das Binden nicht vorgestellt. Das war ein gehöriges Stück Arbeit in den vergangenen Tagen“, gestand die Vereinsvorsitzende. Alle Getreidearten, die im Bereich angebaut werden, wurden eingebunden, von Gerste über Weizen, Roggen und Hafer bis Dinkel (dunkle Ähren).

Ein solcher Erntekronen-Wettbewerb der Landfrauen, erklärte Christine Schwarzbach, finde alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Osterbrunnen-Wettbewerb statt und wird in diesem Jahr zum 5. Mal durchgeführt. Teilnahmeberechtigt seien alle Landfrauenvereine, von denen bis Meldeschluss acht Bewerbungen vorlagen. Durchgeführt werde er im Rahmen der „Grünen Tage“, die alle zwei Jahre auf der Messe in Erfurt stattfinden. Die Auswertung bzw. Prämierung erfolgte im Rahmen des Landes-Erntedankfestes während eines ökumenischen Gottesdienstes am 26.09.2020, dieses Jahr in der katholischen St. Wigberti-Kirche in Erfurt. Danach wurden die prämierten Kronen an Regierungsvertreter übergeben werden. Westenfeld blickte also gespannt auf diesen Tag.

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