Westenfelder Jugendclub neu formiert
Wenn die Mädchen und Jungen allmählich dem Jugendalter entwachsen, dann ist auch in einem Jugendklub die Zeit für einen Vorstandswechsel gekommen, so wie im vergangenen Herbst in Westenfeld.
Westenfeld – Nach achtjähriger Arbeit des bisherigen Vorstandes um Tobias Hummel und Markus Krehan, die inzwischen Mitte 20 sind, war für sie Zeit gekommen, das Jugendclub-Zepter an Jüngere zu übergeben. Leider wurden durch Corona die angedachten Aktivitäten zunächst ziemlich ausgebremst, da ja so gut wie nichts möglich war und Zusammenkünfte untersagt bzw. erschwert wurden.
Doch völlig untätig sein und den Jugendclub ins Leere laufen lassen wollten die Jugendlichen auf keinen Fall, zumal sie ja mit der gegenwärtigen medialen Kommunikation und den damit verbundenen technischen Dingen besten vertraut sind. Also begann man zunächst mit Online-Aktivitäten auf sozialen Netzwerken (Social Media) zu kommunizieren. Denn auch die Jugendlichen wissen sehr wohl, wenn erst etwas auseinandergebrochen ist, dann ist ein Wiederbeginn immer schwer. So war es ein erstes Anliegen des neu gewählten Vorstandes, an die bisherige Arbeit anzuknüpfen und die Schüler/-innen und Jugendlichen des Ortes als Gemeinschaft junger Leute zusammenzuhalten und sie in gemeinsame Projekte einzubinden.
An dieser Stelle sei es zunächst erlaubt, die jungen Leute des neuen Vorstandes einmal vorzustellen. Freies Wort war vor wenigen Tagen in Westenfeld und sprach mit den jungen Leuten. Da ist zunächst Anton Pasler, Abiturient einer mathematisch-naturwissenschaftlichen Spezialklasse am Ilmenauer Goethe-Gymnasium, das auch eng mit der TU Ilmenau zusammenarbeitet. Er steht kurz vor der Abiturprüfung, ebenso wie sein Mitstreiter Ben Woratschek, der das Georgianum-Gymnasium in Hildburghausen besucht. Für den weiblichen Ausgleich im Vorstand sorgen die beiden Schülerinnen Lara Schott und Chiara Sterzel, die an der Herzog Bernhard-Regelschule in Römhild kurz vor ihrem Abschluss der 10. Klasse stehen. Sie alle sind gleichberechtigte Mitglieder im Vorstand, wobei wohl Anton Pasler bereit ist, sich aus der Viererrunde den „Hut aufzusetzen“.
„Unser Jugendclub soll für Schüler und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 20 Jahre offenstehen“, sagte Anton Pasler. Um den 25 Mitgliedern altersgerecht entgegen zu kommen, seien zwei Gruppen von 10-15 Jahre und von 16 bis 20 Jahre gebildet worden. Natürlich habe für alle die Frage gestanden, wie können wir unseren Jugendklub neues Leben einhauchen und trotz der Einschränkungen etwas bewegen. Hilfe und Unterstützung bei ihrer Arbeit, betonten die Vorstandsmitglieder, erhielten und erhalten sie von Theresa Hauck und David Wiedemann.
Sie machten auch auf das Bundesprogramm „Demokratie leben“ aufmerksam, das vielfältige Aktionen (regionale Partnerschaften, Fest der Generationen, Jugendforen usw.) vor Ort und das ehrenamtliche Engagement fördert. Im Dorfgemeinschaftshaus (ehemaliges Schulgebäude) ist diese regionale und lokale Partnerschaft greifbar, denn es beherbergt neben dem Jugendclub die Jugendfeuerwehr, den Feuerwehrverein und den Heimatverein. Was lag da näher als die lokale Partnerschaft im Jugendbereich nach innen und außen mit einheitlichen T-Shirts zu dokumentieren und präsentieren. Außerdem hätten viele Jugendlich bei der Renovierung und Sanierung des Jugendclubs mit angefasst und einen Raum geschaffen, meinte Ben Woratschek, wo ein angenehmer Aufenthalt möglich sei.
Inzwischen haben sie eine Online-Bewerbung für ein neues Projekt auf den Weg gebracht, das von der „Tassilo Tröscher-Stiftung“ ausgeschrieben wurde, die unter der Verwaltung der „Agrarsozialen Gesellschaft e.V.“ steht. Die Agrarsoziale Gesellschaft e.V. und damit auch die Stiftung, setzt sich für die Menschen im ländlichen Raum und in der Landwirtschaft ein. Über den Stiftungswettbewerb ist u.a. ein Jugendpreis ausgeschrieben, der Projekte und Initiativen z. B. zur Dorfentwicklung, zum Leben im ländlichen Raum oder zum sozialen Miteinander fördert. In ihrer Videobewerbung stellen die Jugendlichen aus Westenfeld ihr Projekt unter dem Motto „Westenfeld trifft Jugend“ vor. Dabei führen sie Initiativen und Aktionen an, die sie in ihrem Ort unterstützen wollen, stellen sich und ihren Ort vor und haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Kontakt zu allen Jugendklubs der Stadt Römhild, ob Haina, Gleichamberg oder anderen Ortsteieln, zu suchen und zu festigen. Mit dem Jugendklub in Haina wurde bereits Verbindung aufgenommen.
Dabei haben sie einen „Jugendklub-Starterpack“ entwickelt, mit dem sie anderen Jugendlichen Empfehlungen für ihre Arbeit in den Klubs unterbreiten. Als Richtschnur für ihre Arbeit empfehlen sie anderen Jugendeinrichtungen Ansprechpartner zu suchen, wo es noch nicht der Fall ist, sich um Räumlichkeiten und finanzieller Unterstützung zu kümmern, mit den Jugendlichen vor Ort konkrete Projekte zu starten und sich mit anderen vergleichbaren Jugendeinrichtungen zu vernetzen. Dass es sich lohnt aus der Vielfalt der Möglichkeiten eine aufzugreifen, haben die Westenfelder mit ihrem T-Shirt-Projekt bewiesen. Natürlich wollen sie eine Zusammenarbeit mit anderen in ihrem Ort vertiefen, aber auch ihren Jugendclub zu einem echten Treffpunkt ausbauen, soweit es gegenwärtig möglich ist. Die verschiedenen Altersgruppen sollen einfach Gelegenheit haben, ihre sozialen Kontakte untereinander zu pflegen, meinten Ben und Anton, sich einfach austauschen und miteinander quatschen können.