Zum Hauptinhalt springen

Turm ist ausgefüllt, nun kann Leben einziehen

Erstellt von Kurt Lautensack | | RömhildHaina

Es ist einfach eine Lebensraumhilfe, regional ausgerichtet auf die heimische Tierwelt, die der von den Steinsburgfreunden in Zusammenarbeit mit der BUND-Ortsgruppe Römhild errichtete Turm darstellt.

Römhild/Haina – Vor vier Wochen wurde das Projekt „Lebenstürme für das Grabfeld“ mit der Aufstellung eines ersten Lebensturmes (Grundgerüst) angeschoben (Freies Wort berichtete darüber). Seit vergangenen Freitag steht er nun, gewissermaßen als Prototyp, ausgefüllt mit allen natürlichen Materialien im Hainaer Flurteil „Eiserich“. Die Steinsburgfreunde im weitesten Sinne kümmern sich also nicht nur um die Steinsburg und deren natürlichen Umfeldes, sondern auch um die Fauna und Flora der Grabfeldregion, von Steinkautz- und anderen Projekten bis zur Pflege von Magerrasenflächen, wie sie auch am Eiserich vorhanden ist. Dabei kann Horst Worliczek stets auf viele Naturfreunde aus den Ortsteilen der Stadt Römhild zählen bis hin zu ganzen Familien, was mit Blick auf Kinder und Jugendliche sehr erfreulich ist.

Am vergangenen Freitag nun konnten alle Beteiligten voller Freude und auch ein wenig stolz auf einen komplettierten Lebensturm blicken. Bei der Ausgestaltung stand natürlich die Funktionalität vor dem Aussehen, aber auch das Verbinden von Ästhetik und Ökologie ist den Naturfreunden gelungen, wobei durchaus fachlich fundiert zu Werke gegangen wurde. Nun bietet er vom Boden bis zum Dach Lebensräume für die unterschiedlichsten Tierarten, von Kleinsäuger, über die verschiedenen Insektengruppen (Wildbienen, Falter,), Käfer, Spinnen, Reptilien (Schlangen und Eidechsen), Schnecken und anderes Getier. Über einen Hohlraum mit Stroh- oder Laubmischung im Gestein am Boden dürfte sich auch ein Igel freuen. Aber gerade auch das Insektenleben kann sich vielgestaltig entfalten, wofür nun im „Eiserich“ auch der Turm viele Möglichkeiten bietet. Da der Eiserich auch weiteren (Über)Lebensraum durch unbehandelte Rasenflächen bietet, eröffnet sich dem Naturfreund eine geradezu faszinierende Schmetterlingswelt.

Natürlich wird der Lebensturm für die genannte Tierwelt durch die unterschiedlichsten Materialien, ob Stroh, Schilf, Geäst, Altholz, Kiefer-, Lärchen- und Tannenzapfen, Baumrinden, Ziegelsteine oder Moos in den einzelnen Etagen vielerlei Ansprüchen gerecht. Während die Lufthoheit den Insekten und Vögeln gehört, mögen es manche Käferarten mehr bodennah, Schlangen und Eidechsen lieben dagegen eine gewisse Durchgängigkeit. Viele Tiere mögen es auch gut geschützt bzw. haben gern ein Dach über den Kopf. Auch das wurde bei der Gestaltung bedacht und neben der Begrünung sogar an eine Vogeltränke auf dem gut vier Meter hohen Turm gedacht. Zusätzlich werden auch noch Nisthilfen angebracht. Es ist also alles gerichtet für unsere heimische Tierwelt und Leben kann in den Turm einziehen. Zwei weitere Türme sind für einen Standort in Westenfeld mit Unterstützung der Landfrauen und im Schlossgelände Bedheim vorgesehen.

Zurück