Strohbären-Tradition wird aufrechterhalten
Bedheim – „Am Aschermittwoch ist alles vorbei, die Schwüre von Treue, sie brechen entzwei…“, so heißt es in einem bekannten Karnevalslied aus dem Jahre 1953. Nicht so in Bedheim, wenn es um die Aufrechterhaltung der Tradition der Strohbären am Aschermittwoch geht, die viel älter ist als das besagte Lied. Auch möchte der Heimat- und Feuerwehrverein Bedheim dieser Tradition so lange wie möglich die Treue halten, waren sich die Vereinsmitglieder Wolfgang und Vera Juch sowie Gabi Eyring aus Bedheim einig. Schließlich sollen die Strohbären mit ihrem Gefolge das Erwachen der Tierwelt aus dem Winterschlaf verkörpern und das Austreiben des Winters. Dieses Frühlingserwachen haben ja auch die Meteorologen schon für das kommende Wochenende angekündigt.
Damit dieser schöne Brauch auch in der von Corona gestressten und von Verboten wimmelnden Zeit nicht vergessen wird, ergriff die Familie Juch die Initiative zur Strohbären-Aktion. „Wenn wir schon mit unserem Strohbären-Gefolge nicht durchs Dorf ziehen dürfen“, sagte Wolfgang Juch, „so wollen wir wenigstens sichtbar für alle auf unsere Tradition verweisen“. Und so machte sich die Familie Juch an die Vorbereitung, um an der Dorflinde an der Hauptstraße für alle sichtbar, ein Standbild aufzubauen.
Das benötigte und gebundene Stroh war größtenteils aus dem Vorjahr aufgehoben worden und der Rest aus Beständen für die Bärenfiguren verwendet. Für das Gefolge wurden über Bärbel Nause zwei Schaufensterpuppen aus einem Geschäft in Hildburghausen besorgt, während die Bekleidung aus dem Fundus der Bedheimer stammt. „Und da die angedeuteten Personen und die Bären dieses Jahr nur Standbilder sind“, meinte Vera Juch, „konnten wir das meiste schon in unserer Scheune vorbereiten“. Schließlich musste sich dieses Mal niemand mit Stroh einbinden lassen. Hilfe und Unterstützung beim Aufstellen dieses wunderschönen Blickfanges erhielt die Familie Juch durch Gabi Eyring und Torsten „Meggi“ Nieft.
Inzwischen haben schon Kindergartenkinder und zahlreiche Einzelpersonen sich das gelungene Bild angeschaut und ein Foto geschossen. Auch für Vorbeifahrende dürfte ein kurzer Blick ein Lächeln auf ihre Gesichter zaubern, auch wenn nicht jedem diese uralte Tradition der Strohbären in Bedheim bekannt ist.