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Stars der schnellen Flieger ausgestellt

Erstellt von Kurt Lautensack | | Römhild

Der Tag der Stars und Sternchen galt am dritten Advent in Römhild nicht den Prominenten, sondern den schnellen Fliegern der Lüfte, den Brieftauben.

Römhild – Nach fünfjähriger Pause, die letzte Ausstellung dieser Art fand zum Ortsjubiläum 2019 in Gompertshausen statt, hatte die Reisevereinigung 500/05 Hildburghausen des Regionalverbandes 500 Südthüringen zu einer großartigen Brieftaubenschau in die Glücksburg nach Römhild eingeladen. Dort konnten sich nicht nur Züchterinnen und Züchter sowie Freunde des Brieftaubensports, sondern auch zahlreiche Besucher an den wunderschönen gefiederten Freunden erfreuen.

  Zu bewundern waren in der Ausstellung 198 Tauben, darunter sogenannte Ass-Tauben, aus dem Regionalverband Südthüringen 500 zu dem die Reisevereinigungen Werratal/Rhön, Schmalkalden, Hildburghausen, Sonneberg, Thüringer Wald und Sonneberg sowie die beiden fränkischen RVs aus Coburg und Mellrichstadt gehören. „Um in die Ausstellung zu gelangen“, erklärte Andreas Peter, Vorsitzender der RV Hildburghausen, „müssen alle die sportliche Qualifikation erreichen“. Sie wird gemessen an den teilgenommenen Flügen und an den geflogenen Preisen. Die Alttauben müssen 12 Flüge absolviert und dabei mindestens acht Preise geflogen haben. Die Jährigen müssen ebenfalls 12 Mal erfolgreich unterwegs gewesen sei und dabei mindestens sechs Preise erflogen haben, während die Jungtauben (erst 2024 geschlüpft) mindestens drei Preise in fünf Flügen bei geringerer km-Zahl erreicht haben.      

  Gestaffelt nach Flugentfernungen, liegen diese bei Ass-Tauben zwischen mindesten 200 km und über 600 km, an denen alle teilgenommen haben und dabei insgesamt 10 Preise geflogen haben müssen. Davon muss ein Flug über 600 km und ein Flug über 500 km dabei gewesen sein, um überhaupt in die Wertung zu kommen. Unterschieden wir dabei nach der Kategorie des Ass-Männchens (Vogel) und die des Ass-Weibchens (Taube). Die schnellste Taube erringt den ersten Preis oder auch "1. Konkurs", wie es in der Züchtersprache heißt.  genannt. So sind die Tauben der Ausstellung schon etwas Besonderes, eben Spitzentauben, die sich auch in der Bewertung niederschlagen. Sie waren eben die Stars im Regionalverband.  

  Bewertet wird nach einem ganz bestimmten Punktekatalog. So wird die Taube im Käfig (Kopf und Auge) und in der Hand (Körperbau, Brust und Becken) beurteilt. Außerdem werden Form und Festigkeit des Rückens, Muskulatur, Harmonie und Gleichgewicht des Körpers oder die Qualität des Gefieders bewertet. Wer da als Sieger hervorgeht kann mit Recht stolz sein auf den besten Vogel oder die beste Taube. Im Regionalverband wurde als bestes und schönstes Männchen gekürt, der Vogel der Schlaggemeinschaft Henry Sillmann/Julia Kirsch aus Zeilfeld (RV Hildburghausen). Die Auszeichnung für das schönste Weibchen ging in die RV Mellrichstadt an die Schlaggemeinschaft W. Wirth/H. Omert. Aus familiären Gründen hatte Willi Wirth, wie er erklärt, nur sechs Tauben eingesetzt, die allesamt zwischen sieben und 10 Preise geflogen hätten.    

  Aber die Ausstellung hat noch ein ganz besonderes Highlight zu bieten, nämlich die Siegertaube vom letzten Flug des Jahres, einem Nationalflug, kam aus der Reisevereinigung Sonneberg, der Schlaggemeinschaft A. & D. Leib. An diesem Nationalflug mit Auflassort Paris/Andezel mit einer mittleren Entfernung von 626 km, haben 215 Züchter aus neun Bundesländern mit 4227 Tauben teilgenommen. Es war der flächenmäßig größte Nationalflug des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter. „Da den ersten Preis zu fliegen ist ein überragender Erfolg für unseren Regionalverband“, so Andreas Peter. Nach dem Wert dieser Taube gefragt, wagte Andreas Peter keine genaue Zahl zu nennen, aber nach seinen Erfahrungen liegt dieser zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Die Taube war in der Ausstellung gewissermaßen nur im „Hochsicherheitstrakt“ zu bestaunen, das heißt der Käfig war verplombt und nicht von der Stelle zu rücken.

  Da im Rahmen der Ausstellung auch eine Beratung des Regionalverbandes stattfand, um das Flugjahr auszuwerten, Probleme anzusprechen und Planungen für das neue Flugjahr zu besprechen, war natürlich auch der RV-Vorsitzende Südthüringen, Thomas Neef aus Helmershausen anwesend. Er bestätigte „ein hervorragende Schau in hoher Qualität mit sehr guten Tauben“, wie auch die Bewertung ergeben hatte. „Außerdem bietet sie ein wunderschönes Ambiente“, so Thomas Neef weiter, „das beste Bedingungen für unsere gefiederten Freunde, aber auch für die Besucher bietet“. Denn die Brieftaube als Kulturgut zu erhalten, die Brieftaubenzucht zu fördern und ihnen beste Bedingungen im Interesse ihrer Gesundheit zu bieten, waren einer Andreas Peter und Thomas Neef, ist der Zweck unseres Verbandes. Da brauchte es kein weiteres Schlusswort.

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