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Sanierung Kegelbahn – eine Zwischenbilanz

Erstellt von Kurt Lautensack | | Römhild

Die über 30 Jahre alte Kegelbahnanlage entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen und wird gegenwärtig umfangreich saniert und erneuert.

Römhild – Die vielseitigen sportlichen Angebote und Betätigungsmöglichkeiten des TSV 1860 Römhild für alle Altersklassen, vom Kindesalter bis zu den Senioren, setzen großes Engagement und Einsatz von Vorstand, Abteilungsleitern und Mitgliedern voraus. Doch auch die Sportstätten, ob im Freien oder in den Gebäuden, müssen den heutigen Anforderungen und Ansprüchen an den Sportbetrieb bzw. dem Sporttreibenden entsprechen, gleich ob es sich um den Freizeitsport oder einen Punktspielbetrieb handelt. Dieser Sachverhalt trifft beim TSV 1860 eben auch auf den Kegelsport zu, dessen Abteilung drei Männermannschaften, eine Frauenmannschaft und zwei Seniorenmannschaften zu betreuen hat. Dazu komme noch das Freizeit- bzw. Gesellschaftskegeln (nach Anmeldung), wie Sportfreund Harald Göpel erklärt, der eine der beiden Seniorenmannschaften betreut. Gerade auch das Gesellschaftskegeln sei sehr beliebt, weil es einfach den sozialen Kontakten förderlich sei, aber auch durch Familien werde das Angebot beispielsweise bei Kindergeburtstagen gerne angenommen.

So haben der TSV-Vorstand mit seinem Vorsitzenden Renè Michael und Stefan Licht, Abteilungsleiter Kegeln, mit seinen Sportfreunden schon 2019 die Frage einer grundhaften Sanierung der Vier-Bahnen-Automatik-Kegelanlage erörtert. Die laufenden Kosten zur Unterhaltung der alten Bahn, die im Mai 1990 eingeweiht wurde, erklärten Harald Göpel und Siegfried Röder in der vorigen Woche im Gespräch mit Freies Wort, seien kaum noch zu stemmen gewesen. Der Anlaufbereich habe in 30 Jahren ebenso wie der gesamte Innenbereich seine Spuren hinterlassen und die Instandhaltung der Technik wurde immer kostenaufwendiger. Die immer häufiger anfallenden Reparaturen mussten selbst ausgeführt werden, weil es über Firmen kaum noch bezahlbar gewesen sei, so der ehemalige Elektromeister Harald Göpel. „Gerade Harald hat enorm dazu beigetragen, die Bahnen am Laufen zu halten“, ergänzte Siegfried Röder.

Antragstellung und Bewilligung

Da die letzte Instandsetzung auch schon 14 Jahre zurückliegt, entschloss sich die Vereinsführung, 2020 einen Antrag an den Landessportbund (LSB) auf Gewährung einer Zuwendung auf der Grundlage der Richtlinie zur Förderung von Sportstätten in Vereinsträgerschaft zu stellen. Die Stadt Römhild sei zwar der Gebäudeeigentümer, so Göpel, doch bestehe mit dem Sportverein ein Pachtvertrag noch über mehr als 30 Jahre, so dass der Verein auch in den Genuss von Fördermitteln kommen kann. Zunächst aber wurde Römhild auf die Liste des aktuellen LSB-Förderplanes für Sportstätten gesetzt mit der Aussicht auf eine Antragsbewilligung. Denn der TSV Römhild gehört zu den tragenden Säulen, wenn es um sportliche Angebote in der Grabfeldregion geht und gehört mit seinen acht Sportabteilungen und 324 Mitgliedern zu den sechs mitgliederstärksten Vereinen im Landkreis.

Im März 2021 sei schließlich der Bewilligungsbescheid vom LSB für die Erneuerung der Kegelanlage gekommen, erklärten beide Gesprächspartner. Damit sei man in das „übliche Prozedere“ der Ausschreibungen der einzelnen Gewerke und ihrer Vergabe eingestiegen. Mit der Vergabe der vier Gewerke Trockenbau, Elektrik, Beschallung und Kegelbahnbau seien es mit RMT-Die Trockenbauer Römhild, der Gebäude- und Anlagentechnik Haina und Visotec Mediensysteme GmbH Milz drei Firmen der Stadt Römhild gewesen, erklärte Vereinsmitglied Siegfried Röder, der als Baubeauftragter des Vereins fungiert. Für den eigentlichen Kegelbahnbau erhielt die bewährte Baufirma „Lutz Möckel - Kegel- und Bowlingbahnbau“ aus Markneukirchen den Zuschlag. Auf dieses Los entfalle natürlich auch mit ca. 78000 Euro der größte Kostenanteil.

Keglerhände packten tüchtig mit an

Die Gesamtkosten von ca. 105000 Euro, in denen bereits eine Nachberechnung auf Grund der enorm gestiegenen Materialkosten enthalten war, setzten natürlich ein ordentliches Finanzierungskonzept voraus, erklärte Harald Göpel. Denn trotz einer 60%igen Förderung mussten ja weitere 42000 Euro aufgebracht werden. Eine Mammutaufgabe, die bisher gemeinsam bewältigt wurde. Dabei wurde von beiden betont, dass von Beginn an die Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen und den Firmen funktionierte. Für das gesamte Projekt wurde mit René Michael als Vorsitzenden, Stefan Licht als Abteilungsleiter Kegeln, Siegfried Röder, Harald Göpel und Adrian Jung eine Arbeitsgruppe gebildet, in der jeder für bestimmte Aufgaben zuständig war. Mit der Bauleitung, wie bereits erwähnt, wurde Siegfried Röder beauftragt.

Der Dank aber wurde an alle helfenden Hände der Mitglieder ausgesprochen, an alle Sponsoren und Spender, die die Maßnahme gemeinsam ermöglichten. So wurden über Sponsoren und Spenden ca. 15000 Euro aufgebracht, von denen alleine Udo Licht eine fünfstellige Summe zusammentrug. Dabei seien ihm alle Spenden willkommen gewesen, die je nach Geldbeutel und Wohlwollen zwischen 5 Euro und 1000 Euro lagen. Zuwendungen in einer insgesamt vierstelligen Summe seien von der Stadt und dem Landkreis gekommen, während der TSV 1860 Eigenmittel in Höhe von 10500 Euro erbringen muss. Dazu kommen aber nach gegenwärtigem Stand weitere 7500 Euro durch erbrachte Arbeitsleistungen, von denen nach Angaben des Baubeauftragten etwa 2000 Euro auf den Einsatz von Harald Göpel entfallen. Überhaupt waren die Seniorenkegler zur Stelle, wenn sie zu den unterschiedlichsten handwerklichen oder auch Aufräumungsarbeiten gebraucht wurden. Gerade in den zurückliegenden Tagen und Wochen waren neben Göpel auch Martin Höfer und Harald Bohlig dabei, Abfallmaterial zu entsorgen oder die Kegelbahnfläche von Arbeitsrückständen zu säubern, damit die Kegelbahnbaufirma wie vorgesehen, bereits in dieser Woche ihre Arbeit fortführen kann.

Der Abschluss der Bauarbeiten an der Kegelbahn, einschließlich einer funktionierenden Technik auf der Vier-Bahnen-Kegelanlage sei für Mitte Dezember vorgesehen, erklärte Röder. Ein Einweihungstermin stehe aber noch nicht fest, da es gerade in die Vorweihnachtszeit fällt, außerdem müsse man die Situation abwarten. Natürlich werde es auf jeden Fall eine geben. Denn bereits am 5./6. Januar 2022 werden die Senioren die Kugeln erstmals auf der neuen Anlage rollen lassen. Doch bis dahin würden noch einige Arbeiten incl. Finanzierung offenstehen, meinte Harald Göpel. Es betreffe zum Beispiel die Möbilierung des Vorraumes und die Gestaltung der Anzeigewand der Kegelanlage. Diese soll mit Schrift und entsprechendem Bild aktuell die Grabfeldregion widerspiegeln. Doch der Sportverein sei zuversichtlich und werde auch das hinbekommen.

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