Naturfreund, Jäger und Maler aus Leidenschaft
Aus seinen Bildern spricht die uneingeschränkte Liebe zur Natur, zur Tier- und Pflanzenwelt des Wildtier- und Landschaftsmalers Helmut Busch aus Haina.
Haina – Befragt man Helmut Busch zu seinem Hobby, der Malerei, die er gewissermaßen zu seinem zweiten Beruf gemacht hat, so sprudeln Worte der Begeisterung, über das, was ihn alles mit seinem Hobby verbindet, nur so aus ihm heraus. Spätestens dann wird jedem Gesprächspartner klar, er ist nicht nur leidenschaftlicher Maler, sondern durch und durch ein Natur- und Tierliebhaber mit einem beeindruckenden Fachwissen. Freies Wort besuchte den Maler in seinem Haus in der Hinteren Dorfstraße in Haina, um mehr über den Menschen Helmut Busch und über sein Hobby zu erfahren.
Bereits in seiner Kindheit und Jugendzeit, die er in seinem Geburtsort Flemmingen/Naumburg verbrachte, habe er gerne gezeichnet und gemalt, erzählt Helmut Busch. Dabei habe schon immer sein besonderes Interesse der Tierwelt gegolten. Bereits als Kind habe er sich mit der Ornithologie befasst und sich auf einer kleinen Landzunge seine eigene Vogelinsel erschaffen. Auf dieser habe er zahlreiche Nistkästen für verschiedene Vogelarten an Bäumen angebracht, um ungestört beobachten zu können und um Skizzen und Aufzeichnungen zu machen.
Stolz verweist der heute 72-jährige auf sein früheres Tagebuch, das er seit 1962 lange Zeit geführt habe. Doch es ist kein gewöhnliches Tagebuch, sondern es beinhaltet Skizzen zur Tier- und Vogelwelt, enthält Beobachtungstabellen und ist voller Informationen über seine Beobachtungen in der Natur. Noch heute führt er eine Loseblattsammlung als Gedächtnisstütze, die all das enthält, was ihm beim Gang durch die Natur in den Sinn oder unter die Augen kommt.
Dieses Interesse an der Natur und ihrer Vielfalt führte schon mit 14 Jahren zu dem Entschluss, Förster zu werden. So machte er die Liebe zur Natur im Allgemeinen, den Wald und die Tier- und Pflanzenwelt im Besonderen, zum Beruf. Er erlernte zunächst den Beruf des Forstfacharbeiters in Bad Berka und absolvierte seinen Armeedienst an der Grenze. “Ich wollte nicht eingesperrt sein in einer Kaserne, sondern mich in der Natur bewegen“, sagt der Forstmann und Maler. Unter dieser Bedingung habe er sich für drei Jahre bereiterklärt. So sei er an die damalige Unteroffiziersschule nach Römhild gekommen und dann nach Heldburg/Einöd zur Grenze. Bleistift und Papier waren auch zu jener Zeit seine Begleiter. In dieser Zeit habe er auch seine spätere Frau Margitta aus Lindenau kennengelernt.
Nach einem dreijährigen Studium an der Fachschule für Forstwirtschaft in Schwarzburg, die den Satus einer Ingenieurschule innehatte, war Helmut Busch in Bereichen „zwischen Behrungen und Heldburg und rund um die Gleichberge“ als Revierförster bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand tätig. Haina war für das Ehepaar längst zu ihrem Wohnort geworden, da seine Frau zunächst in Haina und später in Westenfeld und Milz als Lehrerin tätig war. Mit Unterstützung von Freunden und Bekannten wagten sie den Hausbau und zogen 1979 in ihr heutiges Domizil ein.
Und nicht nur das, denn beide engagierten sich auch im Ort. So leitete seine Frau Margitta 20 Jahre den gemischten Chor Haina, während Ehemann Helmut in jagdlichen Dingen gefragt war. Bei der 1150-Jahrfeier 1989 war er als Ausstellungsleiter tätig, wo zum Thema Jagd auch erstmals seine Bilder öffentlich ausgestellt wurden. Dabei habe er erst 1988 richtig angefangen, mit Ölfarbe zu malen, während er vorher vorwiegend gezeichnet habe. So war beim Ortsjubiläum 25 Jahre später natürlich der Fundus des Wildtiermalers ungleich größer.
Spricht man mit Helmut Busch über sein Hobby als Wildtier- und Landschaftsmaler, dann zeigt sich sein umfangreiches Wissen über Tiere und Pflanzen, über Landschaften und der Jägerei. Ob nun in seinem Atelier, im Jägerzimmer oder auf seiner Terrasse, man spürt den engen Bezug zur Natur. Der zeigt sich selbst in seinem idyllischen Naturgarten mit 13 bewohnten Nistkästen. Zusammen mit seinem großen Erfahrungsschatz als ehemaliger Revierförster kommt das in seinen Bildern bis ins Detail zum Ausdruck. Es geht ihm vor allem darum, wie er selbst sagt, „die Schönheiten der Natur, gepaart mit den jeweiligen Tierarten“ im Bild festzuhalten. Dabei legt er Wert darauf zu betonen, dass er keine Jagdszenen malt, etwa ein blutendes Tier oder einen Jäger, der gerade eines im Visier hat, sondern Tiere in freier Wildbahn.
„Ich schieße als Jäger weniger mit dem Gewehr als vielmehr mit der Kamera auf Tiere“, sagt Helmut Busch und zeigt auf seinen Fotoapparat mit großem Teleobjektiv. Wie heißt es doch in einem Sprichwort: „Wenn Tiere einem leidtun, wird der Jäger alt“. Als Jagdschütze betätigt er sich nur noch, wenn es unbedingt nötig ist, wobei er natürlich die Jagd zur Hege und Pflege als notwendig betrachtet und sie auch ausübt. Hat man ein Tier im Visier und schießt, meint der Beobachter in ihm, dann sei mit dem Schuss alles vorbei. Wieviel aufregender und spannender seien die Momente mit dem Teleobjektiv. „Da beobachtet man zum Beispiel einen Dammhirsch“, schweift er mit seinen Gedanken ab, „plötzlich belebt sich das Bild, tauchen Rehe auf oder huscht ein Fuchs durch das Bild“. Solche Szenen seien unwiederbringlich weg, wenn ein Schuss fällt.
So sind bei seinen Streifzügen und Reisen tausende Fotos entstanden, die sich in einer Auswahl auf seinem jährlichen Kalender „Wildtiere und Landschaften“ wiederfinden. Die Bildmotive seiner Kalenderblätter zu betrachten, ist Faszination und Hochgenuss zugleich. Alle gemalten Bilder sind Naturszenen, die er mit dem Fotoapparat selbst eingefangen oder mit bloßem Auge erfasst hat. Der Kalender beinhaltet also immer ein Wildtiermotiv aus seinem eigenen Erleben. Da sind beispielsweise im aktuellen Kalender eine Rotte Sauen im Flemminger Flur, rammelnde Hasen und ein satter Fuchs an den Gleichbergen, eine Elefantenherde im Chobefluss Namibia/Botswana, Moorschneehühner im schottischen Hochland oder ein Basthirschrudel in der Mecklenburger Schweiz und anderes mehr. Dazu im Kleinformat als Ergänzung verschiedene Vogelarten, Pilze, Pflanzen, Fische oder Kleintiere.
Auch die Bildauswahl für den Kalender 2021 steht, der Flyer ist gedruckt und liegt versandfertig oder zum Verteilen bereit. Denn Helmut Busch lässt die Kalender nach der Anzahl der Bestellungen drucken, was seinen Wert durchaus erhöht. Natürlich hält er einige freiverkäufliche Exemplare oder für private Geschenke vor. Auch die Motive der nächsten Ausgabe sind einzigartig und reichen von der Hirschbrunst am Darßer Ort über Tauben in der Milzer Flur, einem Fuchs am Rother Stausee und Giraffen im Krüger-Nationalpark (Südafrika) bis zu Steinböcken an der Kampenwand (Chiemgauer Alpen).
Bildgeschichten zu ausgewählten Kalenderblättern kommen ergänzend dazu. So erfährt man etwas über den Krüger-Nationalpark, erfährt etwas über das Schauspiel der Hirschbrunst oder er informiert über die einstige Kiefernharzgewinnung. Zum anderen enthält der Kalender Mondzeiten und Jagdzeiten einzelner Tierarten, vom Hoch- und Niederwild bis zu den Vogelarten.
Unterstützung für Design und Internetauftritt erhält er von Tochter Diana als gelernte Fotografin und von seinem Enkel als Berufsfotograf. Sein größter Wunsch wäre eine eigene größere Ausstellung. Seine Bilder, so der Maler, würden sogar gleichzeitig für mehrere Ausstellungen reichen. Eine Anfrage vor einiger Zeit im Hennebergischen Museum wurde leider abschlägig beschieden und so sucht er nach anderen Gelegenheiten. Der Kalender für 2021 wird seine 24. Ausgabe sein und zum 25. Kalender oder zu seinem 75. Geburtstag hofft er auf eine Ausstellung in München, wo mittlerweile Tochter Diana zu Hause ist.
Anmerkung: Wer sich für einen Kalender 2021 interessiert, kann Helmut Busch unter der E-Mail helmut.busch.haina@t-online.de oder unter Telefon 036948-21581 erreichen, Die Webseite befindet sich gegenwärtig noch im Neuaufbau.