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Museumsnacht in der Glücksburg

Erstellt von Kurt Lautensack | | RömhildGlücksburg

Die diesjährige Museumsnacht fand anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Hönn’sche Sammlung“ in den Museumsräumen statt.

Römhild – Museumsleiterin Kerstin Schneider würdigte zur Eröffnung der Museumsnacht die Person Dr. Walter Hönn und seine großartige und einmalige Sammlung aus Landwirtschaft und Handwerk. Mit seiner Sammlung, sagte Schneider in Anwesenheit vieler Besucher, unter ihnen auch Römhilds neu gewählter Bürgermeister Heiko Bartholomäus, habe Walter Hönn den Grundstein für das Museum „Glücksburg“ gelegt. Neben Sonderführungen durch die neu gestaltete Ausstellung zur Hönn’schen Sammlung führten Schülerinnen und Schüler der Museums-AG durch die Spielzeugausstellung des Museums. Neben der der Besichtigung der musealen Ausstellungen gab es einen Kinofilm im Festsaal des Schlosses und im Künstler-Atelier des Keramiksymposiums Livemusik mit der Band „Left Hand Flaws“.

Hier einige wenige Bemerkungen zur Biographie und zum Leben von Dr. Walter Hönn

Der Arzt Walter Hönn (1906 bis 1980) besuchte Volksschule in Römhild und wechselte später an das Gymnasium in Hildburghausen, studierte an der Universität in Jena, absolvierte klinische Semester in Kiel, München, Jena und Würzburg und legte 1930 sein medizinisches Staatsexamen ab. Von 1932 bis 1971 war er als Arzt in Römhild tätig, nur unterbrochen von seiner Tätigkeit als Militärarzt zwischen 1939 –1943 in Russland und Frankreich. 1934 heiratete er Ruth von Wehren. 1955 wurde er als „Verdienter Arzt des Volkes“ ausgezeichnet und übergab 1971 die Praxis an seinen Sohn Peter Hönn. Eine Erinnerungstafel an der ehemaligen Arztpraxis Hönn auf dem Marktplatz würdigt damit einen verdienten Bürger Römhilds.

Der Heimatforscher Walter Hönn: Seine rege Sammlertätigkeit, besonders zum bäuerlichen Leben und Handwerk des Gleichberggebietes sucht seinesgleichen. Das Ergebnis ist die bereits erwähnte Hönn’sche Sammlung. Nach der Übergabe der Praxis an seinen Sohn, galt sein ganzes Interesse seiner Sammlerleidenschaft und der Heimatforschung. Ab 1968 widmete er sich der Erforschung der Heimat- und Handwerksgeschichte Römhilds und Umgebung. Walter Hönn war bereits mit 20 Jahren Mitglied der „Gemeinde der Steinsburgfreunde“ und sorgte sich mit um das kulturelle Leben seiner Heimatstadt Römhild. Darüber hinaus wirkte er bei der Erforschung der Steinsburg mit und nahm an den Grabungen des Römhilder Apothekers Carl Kade (1880-1948) und des Prähistorikers Gotthard Neumann (1902-1972) teil

Wenige Monate nach seinem Tod, im Oktober 1980, hatte Ruth Hönn, dem Vermächtnis ihres Mannes folgend, der Stadt Römhild diese einmalige Sammlung übergeben, die sich im Schloss Glücksburg befindet. 1999 stiftete seine Frau den schriftlichen Nachlass und die Bibliothek. Es handelt sich um ein umfangreiches Schriftgut zur Römhilder Landwehr, zu Flur-, Wald- und Feldgrenzen, zum Handwerk in Römhild und Umgebung, zur Geschichte einzelner Orte u.v.a.m. Anlässlich seines 100. Geburtstag würdigten die Steinsburgfreunde seine Verdienste auf einer Frühjahrstagung im April 2004. Im Heft 6 der „Mitteilungen der Gemeinde der Steinsburgfreunde“ wurden außerdem die Ergebnisse ihrer Forschungen zum Leben und Schaffen von Dr. Walter Hönn in einer Seminarfacharbeit durch die damaligen Gymnasiastinnen Melanie Jäger, Juliane Schäfer und Anne Zöllner veröffentlicht.

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