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Mit Lampenfiebär wieder mitfiebern

Erstellt von Kurt Lautensack | | BedheimGleicherwiesen

Nach dreijähriger Pause stehen die Mitglieder des Theatervereins „Lampenfiebär“ Bedheim mit dem Lustspiel „Tommys tolle Tanten“ wieder auf der Bühne im Gemeindesaal in Gleicherwiesen.

Bedheim/Gleicherwiesen – Im Monat April stehen sieben Veranstaltungen auf dem Plan der Theatergruppe und alle sind ausverkauft. Dass das Angebot der Amateurbühne nach langer Pause so gut angenommen wird, werten die Laienschauspieler als Wertschätzung ihres Freizeithobbys, das ihnen auch einiges abverlangt. Da gehören verständnisvolle (Ehe)Partner dazu, denn die vielen Proben und die Aufführungen kosten Freizeit, so dass familiär in dieser Zeit manches zurückgesteckt werden muss. Aber es bereitet allen natürlich auch viel Spaß und Freude.

Dass sie auch nach 15 Jahren noch Lampenfieber verspüren, sei nur verständlich, meinte Doris Leipold, die inzwischen mehr im Hintergrund mitarbeitet, schließlich sei die letzte Vorstellung 2019 in Gleicherwiesen gewesen. Damals hieß es „Mit Himmelsmacht und Höllenfeuer“. Aus diesem Lampenfieber ist übrigens auch ihr Name hervorgegangen, der umgangssprachlich mehr nach ä klingt, deshalb das Lampenfiebär, wobei das Ä die Betonung hervorhebt. Weil die Besucher so gerne mitfiebern, lief die Gruppe 2019 nochmals zur Hochform auf, nämlich bei ihrer Theatervorstellung im August zur 850-Jahrfeier von Bedheim, über die auch Freies Wort berichtete. Als damals „Durchs Schlüsselloch geguckt“ wurde, da hüpften die Zwerchfelle an allen Tischen. Und so voll sei das große Festzelt bei keiner anderen Veranstaltung während der Jahrfeier gewesen, erinnern sich Jana Beiersdorfer und Anke Jahn, die bis heute für die Regie verantwortlich zeichnen.

Aller Anfang ist aufregend

„Für 2020 hatten wir bereits das Stück „Kohle, Moos und Mäuse“ einstudiert, doch genau zur angesetzten Generalprobe, zwei Tage vor der Premiere, kam das Aus. Corona ließ grüßen, wissen alle Mitspieler noch sehr genau. Die gesamte Vorbereitung und die geopferte Freizeit, umsonst. Nun steht erneut eine Premiere bevor. Doch zuvor sei ein Blick zurück gestattet in die Anfänge des Vereins, der gegenwärtig 27 Mitglieder zählt. Wie so oft steht zunächst am Anfang nur so eine Idee. Eine solche hatten 2006 die Bedheimer Frauen Jana Beiersdorfer, Anke Jahn und Doris Leipold, als sie aus irgendeinem Anlass zusammensaßen. Sich einmal im Theaterspielen zu probieren und damit gleichzeitig die Region kulturell zu bereichern, das wär doch was, dachten sich die Ideengeber. Sie streckten „ihre Fühler“ ein wenig aus, wie man so etwas anpacken könnte, wer vielleicht mitmachen würde und was sonst alles in die Wege geleitet werden muss. So kam es 2007 zur Gründung der Theatergruppe „LampenfiebÄr“. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins gehörten außerdem Carolin Geßner, Markus Noll, Detlef Wiener, Peter Kirchner, Martina Katzenberger und Heidrun Bretschke. Von Anfang an alles filmisch eingefangen wurde es von „Jo“ (Joachim Saß), während Doris Leipold die Entwicklung in Bild und Schrift archiviert.

Aller Anfang ist schwer, so heißt es ja immer, weil doch Probleme gemeistert und Schwierigkeiten weggesteckt werden müssen, doch für die Theatergruppe war es eher aufregend. Schließlich seien alle motiviert gewesen, da lässt man sich von Anfangsschwierigkeiten nicht unterkriegen. Auf der Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit kam ihnen Pfersdorf mit seinem Kulturhaus zu Hilfe. So fand vor 15 Jahren am 18. April 2008, so Doris Leipold, die erste Aufführung unter dem Titel „Alles nur Theater“ statt. Da dem Kulturhaus der Garaus drohte, der dann auch kam, wurde von 2009 bis 2016 Roth zur Heimstatt.

In den Anfangsjahren, erzählen Gründungsmitglieder, waren wir auch auswärts in Gleichamberg, Themar oder Untermaßfeld. Doch dieser Aufwand sei enorm groß gewesen, erinnern sie sich an jene Zeit, so dass es nur noch die Auftritte in Roth gab. Doch das Rother Kulturhaus sollte zwar nicht abgerissen, wohl aber ein neuer Eigentümer gesucht werden (kam dann doch anders). Das veranlasste den Verein, sich eine neue Bleibe zu suchen die sie im Gemeindehaus Gleichwiesen fanden, das vom Heimatverein Gleicherwiesen betrieben wird. Allerdings trat 2017 und 2018 eine Pause ein, bis sich die Theatergruppe wieder selbst aktivierte. Das weitere ist inzwischen bekannt.

Natürlich gehört zum Theaterspielen viel mehr als nur Rollen zu lernen. Da steht die Frage, wo bekommen wir die entsprechenden Stücke incl. Rollensätze her, welche Kosten kommen auf uns zu, wo bekommen wir Requisiten und Kleidung her usw. Über Geld spricht man bekanntlich nicht gerne, aber natürlich fallen entsprechende Kosten an. So müsse zu dem jeweiligen Stück das Buch vom Verlag erworben werden sowie die kompletten Rollensätze, erklärte Anke Jahn. Außerdem gilt es Aufführungsrechte für jede Vorstellung zu erwerben und auch die GEMA halte die Hand auf. Natürlich müsse auch Saalmiete gezahlt werden, doch mit dem Heimatverein als Betreiber habe die Theatergruppe ein für beide Seiten akzeptables vertragliches Abkommen. Die nötigen Kleidungsstücke kommen jeweils aus eigenen privaten Beständen oder es wird etwas hinzu gekauft. Bei den Requisiten und Bühnenaufbau sind vor allem die Männer gefragt, die das handwerkliche übernehmen. Für Licht und Ton ist Benny Fenzlein zuständig. Ansonsten helfen eben auch alle gemeinsam mit. Die Fotos zeigen Aufnahmen während der Proben.

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