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Lebendiges Zentrum Viehmarkt umgesetzt

Erstellt von Kurt Lautensack | | Römhild

„Was lange währt, wird endlich gut“, diese Redewendung trifft voll und ganz auf das Projekt „Neugestaltung Viehmarkt“ der Stadt Römhild zu.

Römhild – Die Sanierung der Glücksburg mit Scherpunkt Nordflügel, Straßenbau im Stadtkern und außerhalb, Erweiterung Gewerbegebiet, Wohngebiet „Hainaer Höhe“ oder die Unterstützung der Stadt beim Neu- und Umbau der Raiffeisenbank (Einweihung am 07.10.2016), viele Baumaßnahmen wurden von Beginn an des Zusammenschlusses der Gemeinden zur Stadt Römhild am 01.01.2013 angeschoben, um die Stadt attraktiver zu machen. Am gestrigen Freitag konnte nun nach mehr als sechseinhalb Jahren der neu gestaltete Viehmarkt offiziell eingeweiht werden. Mehr als 100 Besucher, darunter Vertreter aller beteiligten Firmen, Einwohner aus den Ortsteilen sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung konnte Bürgermeister Heiko Bartholomäus bei schönstem Sommerwetter begrüßen. Ein langer holpriger Weg mit vielen Stolpersteinen prägten die Vorbereitungen und das Baugeschehen am Viehmarkt. 

Deshalb sei an dieser Stelle ein kurzer Rückblick gestattet. 

Eine Diskussion zur Neugestaltung des Viehmarktes gab es im Stadtrat bereits im Jahr 2017 unter Altbürgermeister Günther Köhler, als schließlich im November 2017 ein Planer-Auswahlverfahren zum Viehmarkt gestartet wurde, wie aus den Unterlagen des Stadtbauamtes hervorging. Bereits im Vorfeld der Einweihung informierte sich Freies Wort bei Bauamtsmitarbeiter Andreas Peter über den Werdegang des Geschehens, der von Heiko Bartholomäus während seiner Ansprache zur feierlichen Einweihung des Viehmarktes ergänzt wurde. „Der Viehmarkt umfasste ein deutlich abgegrenztes Gebiet und befindet sich im Sanierungsgebiet –Historische Altstadt und Teile der Vorstadt“, so Bartholomäus und sei Bestandteil des Denkmalensembles „Viehmarkt“. 

Wie bereits erwähnt, wurde von der Stadt ein Planer-Wettbewerb ausgerufen, aus dem die Firma „Heinisch Landschaftsarchitekten Weimar“ als Sieger hervorging. Damit begannen die üblichen Auslegungsfristen und schließlich die Ausschreibungen zu den sechs Gewerken. Die aufwendigsten und umfangreichsten Leistungen (auch Leistungszonen genannt) galten dem Los 1 mit Tief- und Straßenbau, Platzgestaltung, Naturstein  und Pflasterarbeiten. Als der wirtschaftlich günstigste Anbieter ging dieses Los an die Baufirma Tino Köhler aus Gleichamberg. Die nötigen Baumfällarbeiten übernahm der Forst- und Baumservice Thomas Schmidt aus Kloster Veßra. Den Zuschlag für die Neugestaltung der Grün- und Freianlagen (Baumpflanzungen, Hecken usw.) erhielt die Firma Schwarz & Schäfer aus Roth. Das Los Elektroarbeiten /Straßenbeleuchtung ging an Elektroinstallation Karlheinz Gramann Römhild. Weitere Arbeiten (Zaunbau) führte Metallbau Falk Hofmann aus Berkach aus, so dass alle  Arbeitendurch regionale Firmen abgesichert wurden.  

Es konnte also losgehen, denn der Zuwendungsbescheid traf im Juli 2020 ein. Doch nun stellten sich der Baufirma die ersten Stolpersteine in den Weg. Die Blockade im Suezkanal ließ die Materiallieferungen ausbleiben und die Containerpreis stiegen von 3000 Euro plötzlich auf 10000 Euro. Weitere Preissteigerungen zog die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg mit sich. Die Fahrtkosten seien explodiert, so Bartholomäus, so dass schließlich das Natursteinmaterial (Granitpflaster) nicht aus China, sondern aus Portugal kam. Endlich konnte ein geregelter Bauablauf beginnen und die erst Bauberatung fand am 23.4.2021 statt, wie Andreas Peter informierte. Danach ging es sichtbar aufwärts.  

Vielleicht hätte der Einweihungstermin früher gelegen, wenn da nicht noch das i-Tüpfelchen auf dem Viehmarkt gefehlt hätte, eine Tiergruppe am Brunnen, die den Namen Viehmarkt untermauert und einen wunderschöner Blickfang bildet. Der Auftrag ging an Claudia Katrin Leyh als Gewinnerin des künstlerischen Wettbewerbs, die längst auf nationaler Ebene durch Kunst- und Publikumspreise bekannt und gefragt ist. So gewann sie den 1. Preis beim künstlerischen Wettbewerb der Stadt Jena zum Lothar Spät-Denkmal. „Schön, dass es noch Städte gibt, die sich auch für die Kunst entscheiden“, meinte die Künstlerin aus Kaltennordheim. Beim Termin vor Ort zeigte sich sie sich begeistert und war fasziniert von der Lage des Viehmarktes mit Blick auf Schloss Glücksburg. Die Künstlerin hielt es mit Wilhelm Busch und verlieh der Tiergruppe einen humoristischen Zug. Außerdem war bewusst vorgesehen, dass Kinder und Erwachsene die Bronzefiguren berühren und ihnen im Laufe Zeit neuen Glanz verleihen, vielleicht sogar Glück bringen. 

Der Gesamtumfang der Kosten beträgt nach den Angaben des Bürgermeisters 1.888.096 Euro, davon entfallen 55000 Euro auf die Gestaltung der Tiergruppe. Nach Fördermittelabzug betragen die Kosten für die die Stadt aus Haushaltsmittel 497.169 Euro.  

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