Heute back ich, morgen brau ich“ - ein Märchen zum Jubiläumsjahr
Mit einem fröhlichen, unterhaltsamen und zugleich besinnlichen 1. Adventssonntag sowie einem positiven Fazit zum Ortsjubiläum fand ein ereignisreiches Jahr einen würdigen Abschluss.
Simmershausen – Was mit einer Festveranstaltung zum Auftakt des Jubiläumsjahres im April in einem voll besetzten Saal in der Gaststätte „Zum Grünen Baum“ begann sollte mit einer ebenso wunderbaren Veranstaltung abschließen. Eingeladen zu diesem gemütlichen Sonntagnachmittag bei Kaffee, Weihnachtsstollen und Märchen hatte Roswitha Hammer, die Wirtin vom grünen Baum zusammen mit ihren Weihnachtshelfern und den Organisatoren des Jubiläums mit dem Dreigestirn Christian Frank, Anja Brehm und Siegfried Erbach.
Roswitha Hammer nahm die 1150 Jahre Simmershausen zum Anlass, um auf eine Zeit hinzuweisen, die mit dem heutigen Simmershausen nichts Vergleichbares mehr hat. „Unser Märchen spielt in einer Zeit“, stimmte die Wirtin darauf ein, „ als es noch kein Mehl in Tüten, es keine abgepackte Milch beim Discounter gab und viele Leute ärmlich lebten“. Es enthält aber auch Wahrheiten über Fantasien und Wünsche der Menschen und mit dem Spruch „Heute back ich, morgen brau ich“ auch historische Tatsachen. Natürlich wussten alle im Saal, was die Kinder nun für Märchen aufführen werden, in dem der in Not geratene Müller aus Verzweiflung erzählt, dass seine Tochter Marie „Stroh zu Gold spinnen“ kann.
So nahm das Märchen, gespielt von sieben Kindern aus Simmershausen und einem Mädchen aus Gleichamberg, seinen Lauf. „Wir haben viel Zeit und Mühe investiert“, sagte Roswitha Hammer, die krankheitsbedingt als „armer Müller“ selbst einspringen musste. Auch die Schülerinnen und Schüler beherrschten ihre Texte und machten ihre Sache ganz toll, die mit großem Beifall belohnt wurde. Unbedingt erwähnt werden müssen auch wirklich schönen Bildkulissen, die wunderbar zu den jeweiligen Szenen passten. Ein herzlicher Dank galt aber auch Roswitha selbst, meinte ihr Helferteam, denn sei Einstudierende, Schauspielerin und Dekorateurin zugleich gewesen. Auch für Christian Frank vom Festkomitee war der Adventnachmittag mit der Märchenaufführung eine „tolle Veranstaltung zum Abschluss des Festjahres“.
Fazit am Ende des Festjahres
Und so wie beim Märchen hat auch das Jubiläumsjahr von Simmershausen ein gutes Ende gefunden. Auch wenn das noch vorhandene Stroh in manchen Scheunen nicht zu Gold wurde und auch kein Goldregen herniederprasselte, meinte Siegfried Erbach im Gespräch am Rande des vorweihnachtlichen Nachmittags. „Das Festjahr ist rum“, so Erbach, „und wir sind insgesamt sehr zufrieden“. Dabei galt sein Dank besonders allen Sponsoren des Jubiläums sowie allen, die an der erfolgreichen Umsetzung der Veranstaltungen beteiligt waren. Denn neben den jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen wie das Backhaus- und Felsenkellerfest, der Gleichbergschau der Rassekaninchen oder der Trachtenkirmes, die in das Festjahr eingebettet waren, seien die Sonderveranstaltungen sehr gut angenommen worden. Sie ruhten auch auf mehreren Schultern, da die Verantwortlichkeiten dafür von verschiedenen Vereinen getragen wurde.
Neben der Festveranstaltung mit historischem Rückblick, so Erbach als Ortschronist, sei erst im September ein weiterer Chronikabend zur Ortsgeschichte durchgeführt worden. Großes Interesse habe mit ca. 80 Personen auch der „Wandertag durch Feld und Flur“ gefunden. Als weiteres nannte Siegfried Erbach den Stadtfeuerwehrtag mit Wettkampf um den Grabfeldpokal im Löschangriff der Feuerwehren auf dem Sportplatz am Dorfgemeinschaftshaus und die Kreisschau der Rassekaninchenzüchter am Vereinsheim. Absoluter Höhepunkt sei natürlich der „Tag der offenen Höfe“ gewesen, bei dem „alle mitgezogen“ hätten. Nach einem ersten Kassensturz habe man sich darauf geeinigt, den Erlös gemeinnützigen Zwecken zukommen zu lassen. Dabei denke man an die Mitfinanzierung zur Bereitstellung und Nachsorge eines Defibrillators für den Ort. Ein solcher im öffentlichen Raum frei zugänglicher Defibrillator ermöglicht es, dass im direkten Umfeld Menschen gerettet werden können.