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Großes Sanierungsvorhaben ohne Förderung gestartet

Erstellt von Kurt Lautensack | | RömhildBedheim

2025 - Projekt Sanierung Kindergarten Bedheim fordert Stadt Römhild, Erzieher, Kinder und Eltern gleichermaßen heraus, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Römhild/Bedheim –Ein gemeinsames Ziel verbindet jedoch alle miteinander, den Kindergarten Bedheim mit seinen derzeit 80 Kindern auf lange Sicht zukunftsfähig zu machen. Das gilt sowohl für das Gebäude an sich mit allen geforderten baulichen und sicherheitsrelevanten Standards, wie Thomas König, Mitarbeiter im Bauamt der Stadt erklärte, als auch für die Inneneinrichtungen und deren Parameter für Kinder und Personal. „Um es auf einen verständlichen Nenner zu bringen“, so Thomas König, „es handelt sich bei der Sanierung des Kindergarten um ein komplettes Bauantragsverfahren mit allen was dazugehört, von der Planung bis hin zum Brandschutzkonzept und vieles mehr“. Das Vorhaben stehe schon lange auf der Agenda der Stadt, so Bürgermeister Heiko Bartholomäus, nachdem starke Schäden am Dach festgestellt wurden und es rein regnete. Hinzu komme, so König, dass im Ergebnis der Überprüfungen u.a. auch die Standards bei den sanitären angepasst und das Brandschutzkonzept neu durchdacht werden müsse.

  So herrschte bereits in der vorigen Woche im Kindergarten „Pfiffikus“, der Freitag war für zwei Wochen der letzte Tag für die Kinder, rege Geschäftigkeit. Denn zumindest die größeren wollten alle mithelfen, ihre Spielzeug mit einzupacken, das dann in die „Ausweichquartiere“ mitgenommen wird, die nach Ostern von den Kindern bezogen werden. Denn bis dahin haben das gesamte Team der Bauhofmitarbeiter, eingebundene Firmen und das 12-köpfige Erzieherinnenteam mit Leiterin Susanne Janny-Kling und Stellvertreterin Melanie Esche, nur Zeit, um die Betreuung der Kinder wieder zu gewährleisten. Wie die Leiterin erklärte, werden für die kommenden anderthalb Jahre 50 Kinder im Nebengebäude einziehen, wobei der großzügige Spielplatz fast uneingeschränkt genutzt werden kann, während die 30 jüngsten Mädchen und Jungen für diese Zeit in das Dorfgemeinschaftshaus einziehen, das bisher vom Heimat- und Feuerwehrverein Bedheim betrieben wurde. Für dieses Entgegenkommen und Verständnis für die Situation, betont Thomas König, gilt dem Verein ein herzlicher Dank. Denn für vorbereitende Baumaßnahmen, einschließlich der späteren Rückbaumaßnahmen, müsse Verein und Dorfbewohner auf Veranstaltungen im Rahmen des dörflichen Lebens für knapp zwei Jahre verzichten. Das sei nicht selbstverständlich.

Zwei Wochen volle Power beim Umzug

  Die Vorbereitungen und baulichen Veränderungen in beiden zu beziehenden Gebäuden durch die Bauhofmitarbeiter, insbesondere durch die am Standort Gleichamberg tätigen Silvio Plonne, Andreas Frank und Ronny Hellfeier, sind natürlich seit einiger Zeit bereits im Gange. „Ohne ihre Mithilfe und ihren ständigen Einsatz würde es gar nicht gehen“, sagt Susanne Janny Kling, „ weil wir neben ihren Arbeiten auch immer wieder auf ihre Hilfe angewiesen sind“. Für die Erzieherinnen lagen und liegen natürlich noch anstrengende Tage vor ihnen. Neben ihrer eigentlichen Arbeit wurden in der freien Zeit immer wieder schon Sachen aus Schränken oder Regalen ausgeräumt und Dinge eingepackt. Doch seit Montag dieser Woche heißt es für alle „volle Power“, um den gesamten Umzug zu stemmen und die Voraussetzungen für die notwendige Betriebserlaubnis für beide Gebäude zu bekommen.

  Im Vorfeld der gesamten Maßnahme habe natürlich auch die Frage gestanden, erklären Janny Kling und König gleichlautend, wie verfahren wir mit der Betreuung der Kinder in den zwei Wochen. Es habe mehrere Varianten gegeben, von der Unterbringung in der benachbarten Grundschule, dem Aufteilen auf die anderen Kindergärten der Stadt bis zum Aussetzen der Betreuung. „Die Eltern wurden über die geplanten Baumaßnahmen langfristig informiert, es fanden gemeinsame Gespräche mit den Eltern, dem Elternaktiv und auch mit den Kindern statt, soweit sie es schon verstehen konnten“, erklärte die Kindergartenleiterin. Dabei sei man sich einig darüber gewesen, dass die Kinder für zwei Wochen zu Hause bleiben sollen. Dabei habe es bei allen Eltern „volles Verständnis“ gegeben, alle seien ohne Wenn und Aber für die genannte Variante gewesen. Eltern hätten auch gesagt, „wenn ihr uns braucht, wir helfen gerne mit“, so Janny Kling. Mit der Entscheidung erspare man den Kindern Stress und für kurze Zeit eine ungewohnte Umgebung.

  Nach Ostern 2025 liegt dann der Fokus auf das Baugeschehen am Kindergartengebäude. Bei einem Vor-Ort-Termin erklärte Thomas König die verschiedenen geplanten Maßnahmen, von der kompletten Dacherneuerung bis hin zum neuen Brandschutzkonzept oder den baulichen Veränderungen zwischen Hauptgebäude und dem nun genutzten Nebengebäude. Die Submission zu einzelnen Baulosen, von den Abbruchleistungen über Gerüstbau, Stahlbau-, Dach- und Zimmererarbeiten oder anderen Gewerken sei bereits erfolgt. Die nötigen Beschlüsse würden in der kommenden Stadtratssitzung dazu gefasst. Die Kostenschätzung liege bei 460.000 Euro, ohne jegliche Förderung. Von den viel diskutierten Milliarden falle da nichts ab. Das müsse die Stadt alleine stemmen, eine Mammutaufgabe, meinte der Bauamtsmitarbeiter.            

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