Galaabend des GKV zum Dreißigjährigen
Es war ein Stelldichein der Vereine im Saal des Landgasthauses, zu dem der Gleichamberger Karnevalsverein (GKV) anlässlich seines Jubiläums eingeladen hatte.
Gleichamberg – „30 Johr, is des net orch, gibt’s Karneval in Gleichebarch““, so heißt das Karnevalsmotto im Jubiläumsjahr. Und um es in Gleichbarcher Mundart auszudrücken, „es wor orch schöö“, wie man es den geäußerten Stimmen entnehmen konnte. Denn es war bereits ein rasanter Auftakt, wie man ihn sich zu einem Jubiläum nur wünschen konnte. Dafür sorgte gleich zu Beginn das Jubiläums-Show-Ballett, trainiert und choreografiert von Nicole Schippel-Kühn, die seit mehr als 20 Jahren zum Trainerteam gehört, unterstützt von Amelie Krause und Louisa Bischoff, die auch die Große Garde trainierten. Denn sage und schreibe 40 Paar Beine überraschten die Gäste mit ihrem Showtanz. Denn neben den aktuellen Showtänzerinnen wurden zum Jubiläum ehemalige Gardemädchen, heute Mütter von erwachsenen Kindern, aktiviert, die es noch einmal wissen wollten. Von der Tatort-Melodie über Rosenheim-Cops und der Olsenbande klang musikalisch „ein Hoch auf uns“ und diesen wundervollen Momenten des Abends.
Voraus ging natürlich ein stimmungsvoller Auftakt mit dem Traditionslied „Gleichamberg Helau, heute tobt das ganze Grabfeldgau“, was angesichts der neun Grabfeldvereine, incl. GKV, auf den Punkt zutraf. Für Sitzungspräsident Robin Greger eine echte Herausforderung, die Schlachtrufe aller Vereine auch richtig zuzuordnen, von Spältlich Helau über Hee-Lau bis Lichtmess Ole und GAG Helau. Denn er konnte herzlich willkommen heißen eine sehr lebendige Gemeinschaft von Karnevalsvereinen aus Behrungen, Berkach, Bibra, Haina, Jüchsen, Mendhausen (Elfen), Milz und Römhild sowie aus Schleusingen (Slusia), Seebach (Wartburgkreis), Suhl (Ikalla) und dem traditionsreichen Viernau. Besonders begrüßen konnte der Sitzungspräsident den Präsidenten des Landesverbandes Thüringer Karnevalsvereine (LTK), Christoph Matthes, den Vizepräsidenten Frank Hermann, Römhilds Bürgermeister Heiko Bartholomäus, Firmenvertreter als Sponsoren sowie die Ehrenpräsidenten und Ehrenmitglieder des GKV. Sie alle reihten sich in die Reihe der Gratulanten ein.
Wenn einmal im Jahr der Kelte vom Berg steigt
Auch GKV-Präsident Patrick Schmidt fand in seiner Laudatio die richtigen Worte, um einen kurzen Abriss der Entwicklung des GKV anzudeuten. Sein Dank ging an alle, die sich in den 30 Jahren in den Karnevalsverein aktiv in jeglicher Form eingebracht habe. Dabei bezeichnete er sich als „ein Kind des GKV, denn ich war gerade geboren, als der Verein aus der Taufe gehoben wurde“. Danach wurde es, wie bereits angedeutet, lebhaft auf der Bühne, sei es durch die Garde- und Tanzformationen oder in der Bütt. Durch das Programm musikalisch begleitet wurde das närrische Völkchen durch die Band „Project 25“.
Sportlich, graziös und ideenreich präsentierten sich dem begeisterten Publikum die verschiedenen Formationen. Da war die quirlige Purzelgarde, die sich als „Meerjungfrauen in der Unterwasserwelt“ zurechtfinden mussten, gebändigt von Daniela Kaiser und Pauline Greb oder die Kleine Garde mit ihrem Marsch in ihren schmucken Uniformen. Immer ein besonderer Moment, wenn die Große Garde ihre sportliche Fitness Beine ausstreckend unter Beweis stellt. Gleiches galt für das Tanzmariechen-Double Luise Greb und Maxi Schmidt, deren Choreografie sich Jasmin Wachenschwanz ausgedacht hatte. Die „Magie von Walt Disney“ war beim Männerballett unverkennbar, für deren Verzauberung die Geschwister Sindy und Jenny Harnisch sorgten. Einen stimmungsvollen Schlussakkord garantierten die Mädels und Jungs vom Showballett mit ihrem Tanz „Alles Wolle! – A tribute to Wolfgang Petry“.
Dem Jubiläum angepasst, stieg die Mundart erprobte Marie Schüler in die Bütt, um sich als Oma an ihre Jugendzeit und was dann folgte, zu erinnern Ob es dabei mit ihrem Wunsch geklappt hat, wenig oder gar nicht arbeiten, dafür eine reichen Mann zu heiraten, erfuhren sie in ihrem Vortrag. Nichts für schwache Gemüter, wenn es bei Heidi, Peggy, Susan und Jenny heißt: „Menste werklich, nee dös wes ich“. Denn beim „Seniorenheim Gleichbergblick“ geht es beim Personal und Bewohnern deftig zu. Natürlich nicht vergessen sind die „Zamboniker“ (Gleichbergmusikanten), die zum zweiten Teil des Abends das Saalpublikum stimmungsvoll aufmischten sowie der „Alte Kelte“, die Symbolfigur des GKV. Ins Leben gerufen wurde sie von Egon Schüler und fortgeführt von Bertram Dauer und Tochter Jasmin. Mehr zum Kelten und dem Keltenlied, getextet von Wilfried Schumann, im historischen Rückblick zum GKV. Nur so viel, „Einmal im Jahr steigt der Kelte vom Berg“ und berichtet, was so alles rund um die Gleichberge passiert ist und was er sonst so von der Politik zu hören bekam.
Die nächsten Galaabende finden am 24. Und 25. Januar und am 1. Februar 2025 statt. Dann werden wohl noch zwei oder drei Programmpunkte hinzu kommen, so das „Schnatterquintett“ mit Tino Kraußlach und seinen Mädels oder eine Bütt unseres Elektrikers. Bis dahin ein kräftiges „Gleichamberg Helau“.
Langjährige Aktive und Trainerinnen wurden mit hohen Auszeichnungen geehrt, verdienstvolle Karnevalisten zu Ehrenmitgliedern ernannt.