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Eine Blühwiese für Bienen und andere Insekten

Erstellt von Kurt Lautensack | | Römhild

Jedes Jahr stehen Schülerinnen und Schüler in der 9. Klasse vor der Frage, welches Thema könnte für eine Projektarbeit in Angriff genommen werden.

Römhild – Es ist längst zu einem Bestandteil ihrer schulischen Aufgaben in der Herzog Bernhard-Schule Römhild geworden, das Schülerinnen und Schüler, einzeln oder in kleinen Gruppen, eine Projektarbeit erstellen müssen. Nach den Winterferien wird den Mädchen und Jungen der 9. Klasse ein Themenkatalog angeboten, um sich dann für ein bestimmtes Thema zu entscheiden, so dass ihnen genügend Zeit für die Bearbeitung bleibt. Zumal bei verschiedenen Themen ein längerer (Beobachtungs-)Zeitraum notwendig ist, um zu entsprechenden Ergebnissen zu kommen. Zur Unterstützung ihrer Projektarbeit steht ihnen eine Lehrerin bzw. Lehrer als Betreuer zu Seite sowie je nach Thema auch ein Außenbetreuer. Der Abgabetermin für die Projektarbeit ist dann ein Jahr später in der 10. Klasse Ende März, weil danach das Ergebnis ihrer Arbeit auch noch vor einem Lehrergremium verteidigt werden muss.

Die drei Schülerinnen der 9. Klasse, Anika Hummel aus Römhild, Lilli Marlen Janny von der Waldhaus-Siedlung und Alina Eppler aus Milz haben sich als Projektarbeit für das Thema „Imkern“ entschieden. Als Betreuerin für ihr sehr interessantes und aktuelles (Umwelt)Thema wird ihnen ihre Lehrerin Elke Schneider mit Rat und Tat zur Seite stehen. Neben der gemeinsamen Arbeit haben die Schülerinnen ihr Projektthema in drei Schwerpunkte untergliedert, das jeweils von einem Mädchen bearbeitet wird. Anika befasst sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Bienen, Lilli möchte sich dem vielseitigen Nutzen der Bienen näher vertraut machen und Alina wendet sich dem Schutz der Insekten zu und will das Insektensterben ergründen. Da Insekten im Allgemeinen und Bienen im Besonderen mit den natürlichen Bedingungen zurechtkommen müssen, die unsere Umwelt belasten, bildet die „Blühwiese“ einen gemeinsamen Schwerpunkt in ihrer Arbeit. Als Außenbetreuer für dieses Thema hätten sie mit dem ehemaligen Biologie- und Chemielehrer Horst Worliczek keinen kompetenteren Fachmann gewinnen können. Mit ihm wurden gemeinsam die Arbeiten besprochen, die in freier Natur möglich und notwendig sind.

Denn ein solches Projekt will ja vorbereitet sein, dazu braucht es einfach auch die Hilfe und Unterstützung von außerhalb. Horst Worliczek fand mit Markus Heptner einen Mann, der die Flächen gegrubbert und so für die Aussaat des Samens vorbereitet hat. Für die Blühwiese wurden 11 Teilflächen mit insgesamt 1220 m² ausgesucht, wobei die einzelnen Größen zwischen 60 und 150 m² schwanken. Dabei üben sich die Schülerinnen gleich im Umrechnen von Quadratmeter in Ar oder Hektar, wie es in der Landwirtschaft üblich ist. Die Standorte sind sehr verschieden und reichen von einer Fläche an der Spring, unmittelbar an der Schule, über Flächen am ehemaligen Wehr Spitalmühle, an der BayWa/Ortsausgang bis zur Museumswiese Waldhaus oder im Bereich Haina und Mendhausen.

An einem Frühlingsmorgen trafen sich die Schülerinnen mit ihrem Außenbetreuer, um den Samen auf den vorgesehenen Blühwiesen auszubringen und einzuarbeiten. Da allgemein mit 10 kg auf einen Hektar gerechnet wird, ergeben sich pro 100 m² gerade einmal 100 Gramm. Um die verschiedene Samenmischung, die u.a. Erbsen, Wilde Möhre, Ringelblume sowie verschieden blühende Gräserarten enthält, besser in den Boden zu bringen, wurde der Samen zur Massevergrößerung mit Kleie vermischt. Anschließend wurde der Samen noch ein wenig eingearbeitet und die jeweilige Fläche markiert. Nun braucht es Feuchtigkeit und die nötige Bodenwärme, damit sich bis zum Sommer eine hoffentlich schöne Blühwiese entwickeln kann. Den Bienen und Insekten wird’s freuen.

Unterstützung wird es beim Projekt auch durch die Mitarbeiterin beim LPV „Thüringer Grabfeld“ Römhild und der Natura 2000-Staion „Grabfeld“, Susanne Schuchardt geben. Sie wird die Schülerinnen mit Material und bei der Anfertigung von Tafeln unterstützen. Die Tafeln mit verschiedenen Aufschriften sollen dann als ergänzende Information an den Flächen aufgestellt werden, erklärte Horst Worliczek. Auf diesen Tafeln könnte dann beispielsweise zu lesen sein „Tankstellen für Falter“, „Aufenthaltsort für Krabbeltiere“ oder „Blühstreifen für Insekten“. Da ein solches Projekt auch Geld kostet (Grubbern, Samenkauf usw.) und die Mädchen finanzielle Hilfe benötigen, werden sie in nächster Zeit sicherlich Unternehmen und Gewerbetreibende ansprechen. Und sie glauben sicher zu sein, dass sie in Römhild und Umgebung Partner finden werden, die ein Herz für die Umwelt und auch für ihr Projekt haben.

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