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Die Steinsburg brannte unter Feuerwehraufsicht

Erstellt von Kurt Lautensack | | Römhild

Nach dem Ausfall im April kam es Ende Oktober wieder zu einem von der „Gemeinde der Steinsburgfreunde e.V.“ geplanten und organisierten Arbeitseinsatz an der Steinsburg (Kleiner Gleichberg).

Römhild – Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren haben sich die Mitglieder der Gemeinde der Steinsburgfreunde neben vielen anderen Aktivitäten den Sicherungs- und Pflegearbeiten an der Steinsburg zur Bewahrung dieses einzigartigen Boden- und Naturdenkmals verschrieben. Zur Umsetzung einer solchen Aufgabe braucht es aber auch immer wieder weitere Helfer, Naturfreunde und Freunde des Vereins, gerade wenn es um unausweichliche Pflegearbeiten geht. Denn Jahr für Jahr drängen sich Gestrüpp, Strauchwerk und Bäume zwischen den Basaltsteinen der Blockmeere hindurch, drohen Brenneseln, Farne und Brombeergestrüpp die beispielhaft freigelegten Ringmauern zu verdecken.

Deshalb sollte nicht erst am Ende des Beitrages, sondern schon jetzt allen 26 fleißigen Helferinnen und Helfern der Dank für ihren Einsatz ausgesprochen werden, meinte Vereinsvorsitzender Horst Worliczek. Da waren die Feuerwehrleute mit ihrem Wehrführer Oliver Thein von der Wache 4 (FFw Römhild) aktiv, Torsten Heinrich vom städtischen Bauhof mit Kettensäge im Einsatz, Vereinsmitglieder, Familien und Freunde mit Arbeitsgeräten oder bloßen Händen am Werk.

Auf zwei Einsatzschwerpunkte konzentrierten sich am Samstag vordergründig die Arbeiten, das war im Bereich der Blockmeere, die den Gipfel des Kleinen Gleichberges als „Steinsburg“ unverwechselbar aussehen lassen sowie in einem Abschnitt entlang der ehemaligen Hauptmauer der historischen Wallanlage im Bereich des Delfinbrunnens unterhalb des Ulmenweges. Bereits vor einigen Jahren wurde auf einem Teilstück von etwa 150 Metern begonnen, einen gewissen Freiraum beiderseits der Ringmauer zu schaffen, um an die Geschichte der Keltenburg zu erinnern. Bei den Pflegearbeiten wurden starker Baumbewuchs entfernt, das Teilstück der Ringmauer von Strauch- und Wurzelwerk und die Basaltsteine von überzogener Moosschicht befreit.

Doch solche Arbeiten sind nicht für die Ewigkeit, denn beim Nichtstun holt sich die Natur bekanntlich alles wieder zurück. So war die Arbeitsgruppe „Delfinbrunnen“ dabei, nachwachsendes Gras und Strauchwerk, wie bereits erwähnt, mit der Motorsense abzumähen bzw. von Hand herauszureißen und Moos vom Gestein zu kratzen. Bekanntlich sind ja viele Teile der verschiedenen Ringmauern durch den Basaltabbau am Kleinen Gleichberg zerstört worden, weil über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren der Basaltabbau erfolgte. Erst im Jahr 1901 bewirkte Steinsburgforscher Prof. Dr. Alfred Götze und Mitstreiter schließlich den Abbaustopp. Im Zeilfelder Bruch allerdings erst in den 1920er Jahren, als die Steinbrüche am Großen Gleichberg auf dem Vormarsch waren. Bei dem betreffenden Teilstück am Delfinbrunnen handelt es sich um die äußere Ringmauer der keltischen Wallanlage, die beim einstigen Basaltabbau weniger in Mitleidenschaft gezogen wurde und sich deshalb als Schauobjekt zur einstigen Keltenanlage eignen würde.

Zur Arbeitsgruppe „Blockmeer“ gehörten die Feuerwehrleute und diejenigen, die noch „gut auf den Beinen“ waren in den schwer begehbaren und locker liegenden Gesteins des einstigen Oppidums. Beim Herbsteinsatz ging es vor allem um die Beräumung des Baummaterials aus dem Blockmeer. Da der gesamte Gipfelbereich der Steinsburg mit Fahrzeugen nicht zugänglich ist, muss das gesamte Baummaterial an Ort und Stelle verbrannt werden, soll die Basaltkuppe nicht zuwachsen. Bereits im Vorjahr und auch schon zuvor, wurden durchwachsende Bäume gefällt, die nun zersägt, zusammengetragen und verbrannt werden mussten. Hier mussten vor allem die Motorsägenführer ihr Können aufbieten, um die teilweise dicken Baumstämme zu zersägen, um sie dem Feuer zu übergeben. Natürlich lag für diese besondere Aktion auch die dafür notwendige Genehmigung des Landratsamtes bei den Steinsburgfreunden vor.

Dass es bei solchen Einsätzen durchaus freudig zugeht und der Spaß nicht zu kurz kommt, bewiesen die Männer mit der Säge dieses Mal beim „Bau eines Keltenklos“, das für Erheiterung sorgte. Und selbstverständlich heißt es nach getaner Arbeit frei nach der Redewendung „Keine Feier ohne Meier“ bei den Steinburgfreunden „Keine Versorgung der Leute ohne Keule“. Denn Vereinsfreund Norbert Wirsching, besser bekannt als „Keule“, kann zwar nicht mehr in der Keltenburg herumklettern, ist aber ein begeisterter Hobby-Koch. Und so gab es dieses Mal eine gehalt- und geschmackvolle Erbsensuppe mit Bockwurst, der keiner der Mithelfenden widerstehen konnte. Danke, Keule.

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