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Denkmalanlage geht auf die 100 zu

Erstellt von Kurt Lautensack | | Gleichamberg

Zu einem Vor-Ort-Termin trafen sich Gleichamberger Bürger zweier Generationen mit Römhilds Bürgermeister Heiko Bartholomäus am Denkmal in Gleichamberg.

 

Gleichamberg – In zwei Jahren jährt sich zum 100. Mal die Einweihung des Denkmals und bis dahin soll nach den Vorstellungen engagierter Einwohner das Denkmal wieder zu einem repräsentativen Ort gemacht werden. Das war der Grund für eine Zusammenkunft, um die Anlage in Augenschein zu nehmen und über mögliche Schritte zur Erneuerung des Denkmals zu sprechen. Zunächst dazu eine Vorbemerkung, was die Denkmalanlage betrifft.

Erbaut wurde das Denkmal am Fuße des Großen Gleichbergs oberhalb des Ortes in den Monaten von März bis August 1921 auf Initiative des damaligen Kriegervereins zu Ehren der 24 gefallenen Gleichamberger im Ersten Weltkrieg. Für die gleiche Anzahl der Gefallenen wurden um das Areal Linden gepflanzt. Am 21. August 1921 fand die feierliche Einweihung „hoch oben weithin sichtbar am Waldesrand“ statt. Nach 1945 wurden weitere 56 Holzkreuze (heute Tafeln) für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges aufgestellt.

„Aber nicht nur das Denkmal selbst, sondern auch der dazugehörige terrassenartig angelegte Ehrenhain werden für unseren Ort eine Zierde und für jeden Gleichbergbesucher eine Sehenswürdigkeit sein“, so stand es wenige Tage vor der Einweihung im Hildburghäuser Kreisblatt als Information „aus Sachsen-Meiningen und den Nachbarstaaten“. Aufmerksame Leser werden bemerken, dass seit dem 01.05.1920 bereits der Freistaat Thüringen bestand, doch die eigentliche Kreisreform fand erst 1922 statt. Daher gab es also zu dieser Zeit innerhalb des Freistaates noch frühere Bezeichnungen, eben wie „Sachsen-Meiningen“.

Doch zurück zur aktuellen Situation am Denkmal. Vom Dorf oder aus der Ferne, wie oben beschrieben, ist es längst nicht mehr sichtbar, denn Linden, Eichen und andere Bäume haben das weiträumige Areal, in dem auch der jährliche Gottesdienst im Grünen stattfindet, im Laufe eines Jahrhunderts dicht umschlossen. Was aber nach wie vor zutreffend sei, meinte Ewald Schmidt, der als älterer Bürger bei vielen zu bewältigenden Problemen mit Rat und Tat zur Seite steht, dass das Denkmal vor allem von den Gleichberg-Besuchern regelmäßig in Augenschein genommen werde. Gerade deshalb, aber auch gegenüber dem Ort und seinen Einwohnern sei es eine Verpflichtung, Denkmal und Umfeld in Ordnung zu halten. Das ist auch der Wunsch vom 94-jährigen Armin Schmidt, der selbst den II. Weltkrieg an der Front erlebt hat und dessen Großvater zu den Gefallenen des I. Weltkrieges gehört.

Während das Denkmal durch Ausbesserungen in einem relativ guten Zustand ist, waren vordergründig zwei andere Probleme Gesprächsgegenstand. Zum einen ging es um Fichten im Bereich der Anlage, die sich dazwischen gemogelt hatten und Opfer des Borkenkäfers wurden. Sie sind braun und abgestorben und stellen mittlerweile eine Gefahr für das Gelände und natürlich für die Leute dar. Das Totholz müsse auf jeden Fall raus, hieß es bei der Zusammenkunft. Das sahen Römhilds Bürgermeister und seine Bauhofmitarbeiter Andreas Frank und Michael Gawron genauso. Man einigte sich darauf, dass diese Baumfällarbeiten der Bauhof übernehmen könnte und dies noch im Herbst passieren müsste.

Etwas komplizierter stellte sich die notwendige Sanierung der breiten Treppe, die zum Denkmal führt und einen echten Stolperschein, insbesondere für ältere Menschen darstellt. Hier sei es mit Ausbessern oder Fugen zuschmieren nicht getan, weil es nichts bringen würde. Aber alles andere würde sowohl den fachgerechten Aufwand als auch die Möglichkeiten der Bauhofmitarbeiter übersteigen. Hier müsse eine Fachfirma ran, meinte Andreas Frank. Nach fast 100 Jahren sei hier eine fachgerechte Instandsetzung der aus heimischen Basalt angelegten Treppe notwendig, sieht auch Heiko Bartholomäus ein. Hinzu komme, dass die Eckpfeiler der Treppe zum Teil neu aufgemauert werden müssten, da einige Steine nur noch locker darauf liegen und von oben Wasser eindringt. „Das muss sich erst einmal ein Fachmann ansehen, um den Arbeitsumfang ermessen zu können“, so der Bürgermeister, aber er werde das Problem in eine Stadtratssitzung einbringen. Denn bei einer solchen Baumaßnahme werde es nicht ohne Förderung gehen. An der weiter unten angelegten schmaleren Treppe könnte zunächst ein Geländer (Handlauf) Abhilfe schaffen

Mit diesem vereinbarten Sachverhalt konnten sich auch die Gleichbergfreunde Thomas Franz und Rolf Thomae anfreunden, die aus Eigeninitiative bereits eine Schautafel und eine Bank am Denkmal aufgestellt hatten. Allen Anwesenden liegt aber am Herzen, schrittweise an der weiteren Gestaltung zu arbeiten, damit dieses Mahnmal, das an die Folgen verheerender Kriege erinnert, auch nach 100 Jahren ein repräsentativer Ort des Gedenkens bleibt.

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