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Blauglockenbaum als Erinnerung an die Kindergartenzeit

Erstellt von Kurt Lautensack | | Gleichamberg

Alljährlich nehmen künftige Schulanfänger Abschied von ihrer Kindergartenzeit, doch Kinder und Eltern möchten gerne ein Geschenk als Erinnerung hinterlassen.

Gleichamberg – Ein erster wenn auch noch kleiner Lebensabschnitt unserer Jüngsten in der Gesellschaft geht mit der Kindergartenzeit zu Ende, bevor nach den Sommerferien eine neuer bedeutsamer mit der Schule beginnt. Dabei sind nach Jahren bei vielen Erwachsenen immer noch Erlebnisse gespeichert, die sie an ihre Kindergartenzeit erinnern. Um ein solches Erinnern ging es auch den Eltern und Erzieherinnen im Kindergarten „Gleichbergwichtel“ in Gleichamberg, erklärte die Leiterin Dagmar Frank. Nämlich als die Frage stand, mit welchen Geschenk könnten sich die künftigen Schulanfänger verabschieden, an das sie sich später selbst gern erinnern?

Dabei kam Erzieherin Susi Hummel die zündende Idee, dass man der Natur und unserer Umwelt etwas Gutes tun könnte, indem jeder der sechs Schulanfänger aus Gleichamberg und Linden ein Bäumchen pflanzt, genauer gesagt einen Blauglockenbaum (auch Kaiserbaum genannt). Selbst familiär „vorbelastet“ und Natur und Wald verbunden, ihr Vater war selbst Förster, sensibilisiert sie ohnehin die Kinder gern für Wald und Flur. So war sie bereits mit den vorjährigen Schulanfängern auf einer Wanderung auf dem „Walderlebnispfad Nonnenholz“ in Rieth unterwegs gewesen. Auch ihr Vorschlag mit dem Blauglockenbaum fand die Zustimmung der Eltern.

Es kam zu Absprachen mit Bürgermeister Heiko Bartholomäus und dem Forstamt Heldburg bezüglich der geplanten Aktion, die natürlich sehr befürwortet wurde. Von Revierförster Matthias Eisenbach habe sie die Adresse einer Baumschule bekommen, erklärte Susi Hummel, wo sie die jungen Pflänzchen bestellte. Da sich die Idee herumgesprochen hatte, beteiligten sich sogar Außenstehende sowie Geschwister der Schulanfänger an der Aktion. Über den zuständigen Revierförster wurde ein günstiger Standort für die Pflanzen ausgesucht. Der Standort sollte für die Kinder gut erreichbar sein, auch bei späteren Spaziergängen, aber natürlich auch den Ansprüchen des Blauglockenbaumes genügen. Er gilt zwar als ein schnell wachsender Baum mit einer Wuchshöhe bis ca. 15 bis 20 m, liebt aber einen warmen windgeschützten Standort in sonniger Lage, da er als junge Pflanze frostempfindlich sei, später aber winterhart. Und was sein Aussehen betreffe, so würden die typische Glockenform der Blütenstände und die prächtigen Farben während der Blütezeit ihn seinen Namen geben, wie es die Erzieherin auf einem Bild zeigte.

Als geeignet erwies sich schließlich ein Standort oberhalb der Kirscheleite, unmittelbar am Waldrand, wo ein Forstweg vorbeiführt und mit Kindern leicht zu erwandern ist. Die einzelnen Pflanzstellen, 13 an der Zahl, waren bereits im Vorfeld vom Revierförster mit Unterstützung von Michael Gawron vom Bauhof der Stadt Römhild vorbereitet und gekennzeichnet worden. Zusätzliches Werkzeug hatte Michael in seinem Bauhoffahrzeug bereit und auch einen Behälter mit Wasser bereitgestellt, der auch später dafür sorgen soll, dass die Pflanzen ab und zu von den Kindergartenkindern gegossen werden können. So stand in den letzten Apriltagen einer Wanderung der künftigen Schulanfänger mit Begleitung zum Pflanzstandort und den dabei mitgeführten Blauglockenbaumpflanzen nichts mehr im Wege.

Doch auf dem Weg dorthin gab es an einigen Naturstationen noch ein paar Aufgaben zu lösen. So mussten beispielsweise mit Bildkarten Jahreszeiten erkannt werden, Dinge gefunden werden (natürlich vorbereitet), die keinesfalls in den Wald gehören oder kleine Rechenaufgaben beim Aufsuchen von Fliegenpilzen (aus Pappe) gelöst werden. Das Ziel erreicht, machten sich die sechs Jungen mit ihren kleinen Schaufeln ans Werk, um ihre Minibäumchen einzupflanzen. Damit das Wild die noch zarten Pflänzchen nicht abfraß, so wurde den Jüngsten erklärt, wurden schützende Wuchshüllen darüber gesteckt. Da die Kosten von den Eltern der Kinder übernommen wurden, durfte auch jedes Kind sein Namensschild anbringen. Das Einschlagen der Pfähle übernahmen die Erwachsenen, zu denen auch Stadtrat Arno Schmidt und Thomas Franz von der „Gleichbarchrotte“ zählte. Von ihm erhoffen sich die Kinder, dass er noch ein Schild anfertigt, das auf die Pflanzaktion der künftigen Schulanfänger verweist.

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