70 Jahre Römhilder Karnevalsgesellschaft
„70 Jahre RKG“, was braucht es da noch ein Extra-Motto, dachten sich die Karnevalisten der Römhilder Karnevalsgesellschaft, denn das ist wahrhaftig Grund genug zum Feiern. Feiern mit ihrem treuen Publikum, das sie über die Jahrzehnte, auch in holprigen Zeiten, begleitete und natürlich mit der großen karnevalistischen Familie. So war es für Präsident Lukas Möhring und Sitzungspräsident Martin Bartholomäus eine große Freude, alle Gäste, Sponsoren und Vereine in der Römhilder Narrhalla mit einem lautstarken „Römmeld Helau“ zu begrüßen.
Römhild – „70 Jahre RKG“, was braucht es da noch ein Extra-Motto, dachten sich die Karnevalisten der Römhilder Karnevalsgesellschaft, denn das ist wahrhaftig Grund genug zum Feiern. Feiern mit ihrem treuen Publikum, das sie über die Jahrzehnte, auch in holprigen Zeiten, begleitete und natürlich mit der großen karnevalistischen Familie. So war es für Präsident Lukas Möhring und Sitzungspräsident Martin Bartholomäus eine große Freude, alle Gäste, Sponsoren und Vereine in der Römhilder Narrhalla mit einem lautstarken „Römmeld Helau“ zu begrüßen.
Doch zum Auftakt hieß es durch Sitzungspräsident Martin Bartholomäus: „Zurücklehnen und genießen!“. Denn der begann bei einem Gardemedley mit einem wahren Feuerwerk der Tanzkunst. Da wirbelten der Nachwuchs, die Große Garde und die fürs Jubiläum extra aktivierte einstige Garde getrennt und zusammen, umgesetzt in einer tollen Choreografie, über die Bühne. Die Rufe der Begeisterung galten natürlich den Gardetänzerinnen, die mit ihrem musikalisch-tänzerischen Gruß gleich alle Dämme brechen ließen. Und im Laufe des Abends sollten die Balletts, einschließlich des Showballetts, noch mehrfach das Publikum zu Zugabe-Rufen ermuntern. Der Beifall galt aber auch den überaus kreativen 10 Trainerinnen, die die Auftritte zu einem Fest für die Augen werden ließen.
Natürlich fehlten beim Jubiläum auch die Beiträge in der Bütt nicht, wenn auch zahlenmäßig eingeschränkt, weil im Programm noch viele andere Punkte standen. Ein erster Auftritt in der Bütt gehörte Wieland Henze aus Weimar, der bereits 2009 beim Einzug in das Vereinshaus so wie es sich heute präsentiert, erstmals Gast in Römhild war. Seinen mitgebrachten „Zaubertrank“ verabreichte er als Miraculix sein Publikum in einen wahren (Canabis)Rausch, so dass die Industrienation zum Streichelzoo wurde und Friedenskämpfer zu Kriegstreiber. Dabei reihten sich die Pointen an Pointen wie auf einer Perlenschnur.
Für ihre deftigen Sprüche und Pointen bekannt, Petra Hänisch mit Tochter Fanny. Der Besuch von Fanny bei ihrer Mama in der Irrenanstalt war der helle Wahnsinn. Eine Gehirnwäsche sollte wohl Abhilfe schaffen. Doch, so fragte die Tochter, „kann man etwas waschen, was nicht da ist?“. Schließlich gehört zu einem Jubiläum Uwe Peter, besser bekannt als „Bums“. Und wenn er als Feuerwehrmann aktiv wird, dann brennt es garantiert lichterloh.
Es wäre kein Jubiläum, würde bei einer solchen Gala der Rückblick auf 70 Jahre RKG fehlen. Doch der war Lukas Möhring Martin Bartholomäus und Altkarnevalist Horts Worliczek, der die Laudatio hielt, bestens gelungen. Wobei es schwierig war, 70 Jahre in Minutenpakete zu packen. Einkurzer Auszug soll hier gestattet werden. In einer Redewendung heißt es, „im Wirtshaus werden die besten Ideen geboren“ (oder auch die besten Geschäfte gemacht), was auch für die Geburtsstunde der RKG galt. Und wo war das? Natürlich am damaligen Stammtisch „Feuchte Ecke“ im Gasthaus „Zur Guten Quelle“.
Hierbei wurde 1954 die Idee geboren und alsbald umgesetzt, den Fasching als Verein zu organisieren. Denn schon vorher gab es kleinere Faschingsveranstaltungen, deren erste Erwähnungen weit zurückgehen.
Abwechselnd ließen Lukas und Martin Vereins- und Sitzungspräsidenten und Prinzenpaare vorüberziehen und Namen waren keinesfalls „Schall und Rauch“, sondern damals wie heute Realität. Denn gerade mit vielen Namen ist die Geschichte der RKG verknüpft. Im Februar 1956 konnte so der erste Römhilder Karneval im Saal des „Deutschen Hauses“ stattfinden, als Tanzveranstaltung. Erstes Prinzenpaar war Kurt Bischoff u. Thea Bäumert, als erster Präsident amtierte damals Kurt Walter bis 1961. Bei solchen Erinnerungen können Emotionen kaum unterdrückt werden. Was für eine schöne Geste von der Bühne herab, wenn Präsident Luka Möhring seine Oma im Saal willkommen heißt, die schon 1959 als Prinzessin (bereits verheiratet) mit Herbert Seiler die Karnevalsgesellschaft anführte.
Auch Horst Worliczek ließ in seiner Laudation viele Höhepunkte vorüberziehen und spannte den Bogen von den Kelten über das „närrische Mittelalter im Feuchten Eck“ über die Arbeiterfestspiele 1978 mit neuen Perspektiven für die RKG, dem geschaffenen „Kulti“ (Kulturhaus), dessen Querelen nach dem Verkauf zur Nutzung über vier Jahre Karneval in Haina bis ins Heute. „Was vor 70 Jahren mit Fiktionen und Traditionen begann“, so der Altkarnevalist, sei vor allem das „Miteinander“ gewesen. „Es war die Quelle unseres erfolgreichen Lebens, was bis heute seine Fortsetzung fand“. Die turbulenten Jahre vom Erwerb des damaligen AKA-Möbelstudio bis zum Einzug in das neu erstrahle RKG-Vereinshaus übernahmen wieder Martin und Lukas. Selbst in den Beiträgen des Autors in „Freies Wort“ (seit der Kreisreform 1993 bis heute) geblättert, beleuchten sie einen kleinen Teil die Geschichte der RKG, weil sie aus dem lokalen Geschehen nicht wegzudenken ist.
Natürlich sind die Gratulanten nicht vergessen, die mit Bibra, Behrungen, Gleichamberg, Haina, Jüchsen, Mendhausen und Milz aus dem gesamten Grabfeld kamen. Von allen gab es ein Jubiläumsgeschenk mit einem flotten Spruch auf den Lippen, eine Menge Kuchen und ein helau auf die Gemeinsamkeit. Aus den Händen vom Vizepräsidenten der Thüringer Karnevalsvereine, Matthias Polten, gab es für den Verein sowie für Diana Graf und Uwe Peter den Thüringen Landesorden 2024. Gratulation gab es natürlich auch von Bürgermeister Heiko Bartholomäus, den langjährigen Vereinspräsidenten und von Landrat Sven Gregor. Seine Worte, das „Römhild die Faschings-Hochburg im Landkreis“ sei, nehmen die Karnevalisten gerne mit in das neue Jahrzehnt.