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25 Jahre - Auf den Spuren der Steinsburgfreunde

Erstellt von Kurt Lautensack | | RömhildWaldhaus

Teil 2 - Ein Rückblick auf die Arbeit der „Gemeinde der Steinsburgfreunde e.V.“ in den vergangenen 25 Jahren ihrer Wiedergründung.

Römhild - „Jede Organisation hat ein Anfangsstadium zu überwinden. Erst wenn man ihre Daseinsnotwendigkeit erkannt hat, gedeiht sie, wächst empor und breitet sich aus. So wird es auch der Steinsburggemeinde ergehen“, zitierte Willfried Büttner am Ende seiner Ansprache zur Gründungsversammlung der „Gemeinde der Steinsburgfreunde“ am 23.4.1995 einen Satz aus der 1. Sondernummer der Gemeinde vom Juni 1926. Das sollte sich in vollem Umfang bewahrheiten. Mehr noch, denn der Verein ist nicht nur mit seiner Geschichte in der Region ge- und verwachsen, sondern war und ist der erfolgreichste Verein, wenn es um Heimatkunde und Heimatpflege geht. Nicht unerwähnt blieb die gute Zusammenarbeit mit der Presse.

„In den ersten Jahren galt es einen gewissen Rhythmus in der Vereins- und Vorstandsarbeit zu finden“, so der Vereinschef, „was uns, denke ich, gut gelungen ist. Unsere Arbeit ist klar strukturiert, betrachtet man die Jahresprogramme der letzten 20 Jahre“. Als Eckpunkten nannte der die Frühjahrs- und Herbsttagungen, die wissenschaftlichen Exkursionen und Vorträge, die Erinnerung an verdienstvolle Persönlichkeiten wie Gottlieb Jakob, Alfred Götze oder Christian Heurich (Auswanderer und Geldgeber u.a. zum Bau des Steinsburgmuseums) sowie die Würdigung verdienter Heimat- und Gleichbergforscher wie Walter Hönn, Carl Kade, Emil Gundelwein oder Hugo Rühle von Lilienstern. „Dabei hatten wir tolle Führungen mit Fachleuten durch die enge Bindung zu Weimar (gemeint das TLDA) und es entstanden ausgezeichnete Dokumentationen“.

Eine feste Größe in der Vereinsarbeit stellen die Frühlingswanderungen dar, deren begeisterte Wanderschar fast immer weit jenseits von 50 Teilnehmern lag. Das waren zum Beispiel die Brunnenwanderungen mit Gert Stoi, das Wandern auf historischen Spuren unter der Thematik „Von der Urlandschaft zur Kulturlandschaft“ oder die seit 2014 durchgeführten Mühlenwanderungen nach Westenfeld, Bedheim oder Milz, um nur einige zu nennen. Die für den ersten Sonntag im Mai geplante nach Zeilfeld muss aus aktuellen Gründen verschoben werden. Hinzu kommen die Sommerexkursionen mit Spurensuche aus vorgeschichtlicher Zeit (Himmelsscheibe von Nebra, Oppidum Manching usw.), verbunden mit Museumsbesuche, um zu bestaunen, was moderne Museumstechnik darzustellen vermag. Vieles aus dem bisher Gesagtem findet seinen Niederschlag in der vom Verein herausgegebenen Schriftenreihe „Mitteilungen der Gemeinde der Steinsburgfreunde“, u.a. die großartige Dokumentation von Willfried Büttner zur Geschichte des Basaltabbaus am Kleinen Gleichberg (Freies Wort berichtete darüber 207 in vier Folgen).

Damit schließt sich wiederum der Kreis zur engeren Heimat, genauer gesagt zur Arbeit im Gleichberggebiet insbesondere im Bereich der Steinsburg. Dazu gehören vor allem die unverzichtbaren jährlichen Arbeitseinsätze zur Pflege und Erhaltung der Blockmeere, teilweise gemeinsam mit Kameraden der FFw Römhild, die Rekonstruktion der Grabbrunnenmauer und der Michaelskapelle auf dem Oppidum oder die Erneuerung des Delfinbrunnens. An den Info-Punkten rund um die Steinsburg informieren acht Tafeln über die Steinsburg und ihre Geschichte. Außerdem wurden auf beiden Bergen an den markanten Aussichtspunkten jeweils zwei Panoramatafeln mit Unterstützung des Marmor-Centers Römhild aufgestellt

Das eine kontinuierliche Arbeit geleistet wird, ist nicht zuletzt der guten Arbeit des Vorstandes geschuldet, der jährlich zwischen fünf und acht Sitzungen abhält. Erfreulich sei, dass mit Apotheker Johannes Bäumert und Lehrer Kai Storch auch junge Leute sich aktiv in die Vorstandsarbeit einbringen. Dabei geht es nicht nur um die Vorbereitung von Veranstaltungen und Aktivitäten, sondern um Förderprogramme und der Beantragung von Fördermitteln. Nicht alles kann ehrenamtlich bzw. in Eigenleistung erledigt werden, merkt der Vorsitzende an. Es entstehen Druckkosten für Schriften und Dokumentationen, es werden Material, Werkzeuge und Technik benötigt und Projekte finanziert werden. Horst Worliczek sprach von einem Gesamtbetrag von ca. 100 000 Euro, der in der Vergangenheit gebraucht wurde. Davon entfallen 60 % auf Fördermittel, während 40 000 Euro als Eigenanteil aufgebracht werden müssen. Zur Mitfinanzierung tragen Mitgliedsbeiträge, die mit 12 Euro/Jahr eher symbolischen Charakter haben, Reinerlöse aus Schriften u.ä. sowie Spenden von Privatpersonen und Firmen bei, aber auch Zuwendungen für Vereine, beispielsweise durch die Raiffeisenbank im Grabfeld.

Noch drei weitere Punkte sollen an dieser Stelle keinesfalls unerwähnt bleiben. Da wäre das Jugendlager der Archäologie zu nennen, dass seit der Vereinsgründung mit Unterstützung von Willfried Büttner, Thomas Grasselt und Mathias Seidel 35 Mal in den Sommerferien durchgeführt wurde. Wichtig waren bisher auch die Aktivitäten im Grünen Band in Zusammenarbeit mit Lehrern und Schülern der Herzog Bernhard-Schule und schließlich der Einsatz der insgesamt 18 ABM-Kräfte zwischen 1997 und 2005, zu denen u.a. Sieglinde Arnold, Annette Werner, Kuno Kammler, Peter Niedner und Enrico Brauner gehörten. Durch sie wurden Grabräuber im Gleichberggebiet gefasst bzw. Raubgräber verhindert. Außerdem haben sie Wanderwege in Ordnung gebracht und natürliche Lebensräume nachhaltig gepflegt. Selbstverständlich sollen die schönen Sommerfeste am Museum nicht ungenannt bleiben.

Wie es in den kommenden Wochen um die geplanten Veranstaltungen steht, vermag die Vereinsführung nicht zu sagen, doch wird über deren Durchführung rechtzeitig informiert.

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