Haina
Im Nordosten des Grabfeldes liegt das Haufendorf Haina, am Fuße des Naturschutzgebietes Kleiner Gleichberg, erstmalig in einer Urkunde des fränkischen Königs Ludwig des Frommen 839 als Hagenowa erwähnt, das als Hain in der Aue, Land am Wasser zu deuten ist. Haina als Siedlung selber ist als charakteristisches Haufendorf erkennbar, besitzt im Dorfkern die typischen Dreiseitenhofformen sowie an der Hutsch und der Spring liegende ehemaliger Mühlen. Die Hainaer Flur wird im Osten durch den Kleinen Gleichberg und im Norden durch die Muschelkalkplatte des Henneberger Landes begrenzt. Vorgelagerte Kalkrücken im Norden, die Gleichberge im Osten und Südosten halten rauhes Wetter fern und bieten so beste Voraussetzungen für die Landschaft, die seit jeher Lebensgrundlage für die Bevölkerung ist.
Reizvolle Auenlandschaften und umfangreiche Wälder beherbergen eine gesunde Natur mit interessanter Flora und Fauna. Zahlreiche Wandermöglichkeiten, u. a. der Kelten-Erlebnisweg von Bad Windsheim/An der Aisch nach Meiningen/Werra, laden Besucher ein, das Steinsburggebiet mit all seinen Besonderheiten zu entdecken, gewähren Ruhe und spenden Entspannung.
Das Bild des Ortes ist durch vielfältige Fachwerkbauten im fränkischen Baustil geprägt. Während der Zeit der deutschen Teilung lag Haina bis 1972 im Sperrgebiet an der Grenze zu Bayern. Trotz dieser Abgeschiedenheit bemühten sich die Hainaer Bürger, den kulturellen Wert des Ortes zu erhalten. Davon zeugen das gepflegte Ortsbild und die Aktivitäten musikalisch-kultureller und sportlicher Vereine, die weit über die Ortsgrenze hinaus die intakte dörfliche Gemeinschaft widerspiegeln. Ein besonderer Höhepunkt dabei ist die alljährlich am ersten Novemberwochenende stattfindende Kirchweih, die Kirmes, die in Originaltrachten und mit überlieferten Bräuchen und Sitten gefeiert wird.
Haina hat eine evangelische Pfarrei. Die Kirche ist seit 1311 als “Johanniskirche” nachweisbar. Bereits 1315 gründeten die Herren von Herbelstadt eine eigene Pfarrei. Sie besaßen das Patronatsrecht und stellten den ersten Pfarrer. Der sterngewölbte und polygonal geschlossene Chor der Kirche im spätgotischen Baustil ist Ende des 15. Jahrhunderts errichtet worden. Das Kirchenschiff wurde 1838 umgestaltet und ist in der Form bis heute so erhalten. Peter Seeber stiftete 1733 seinem Geburtsort den prunkvollen Hochaltar, welcher untypisch für eine evangelische Kirche ist. Die Orgel wurde von Nikolaus Seeber 1720 für seinen Geburtsort geschaffen und konnte nach gründlicher Renovierung 1995 wieder eingeweiht werden.
Eine weitere in Haina geborene Persönlichkeit war Hans Huth, der später von Bibra aus für die Reformation eintrat, Martin Luther und Phillipp Melanchton zumindest gehört hat, mit Thomas Münzer in Bad Frankenhausen kämpfte und in Augsburg umkam. Ein weiterer Sohn des Ortes war der Deutsch-Amerikaner Christian Heurich, der seine Verbundenheit mit der Heimatgemeinde durch eine Stiftung für den Bau des Kindergartens ausdrückte.
Die Gemeinde Haina trat 1991 der gegründeten Verwaltungsgemeinschaft „Gleichberge“ bei. Das Ortsbild von Haina wurde in den zurückliegenden Jahren mit Hilfe der Dorferneuerung verbessert und verschönert.
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